Immobilien Bremen beendet Dachsanierung – Schutzdach und Gerüst werden abgebaut
14.11.2019Das marode Dach des unter Denkmalschutz stehenden Ortsamts Bremen-Mitte ist erneuert, die 1862-64 nach einem Entwurf des bekannten Bremer Baumeisters Lüder Rutenberg errichtete Villa damit wieder gegen Wind und Wetter geschützt. Nach einjähriger Bauzeit wird die Sanierung gegenwärtig mit dem Abbau des Schutzdachs und der 22 Meter hohen Gerüstkonstruktion abgeschlossen.
Die Maßnahme war notwendig geworden, weil die noch aus der Bauzeit stammenden Dachplatten aus englischem Schiefer zahlreiche Leckagen aufwiesen, so dass Wasser ins Gebäude eindringen und an mehreren Stellen Schäden verursachen konnte. Immobilien Bremen hatte daraufhin im vergangenen Dezember ein Schutzdach über Gebäude setzen lassen, um zunächst das Ausmaß der Schäden ermitteln und anschließend die Sanierung in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege vornehmen zu können.
Dafür waren zunächst die alten Schieferplatten abgetragen worden, um den angegriffenen Dachstuhl genauer untersuchen zu lassen. Dabei stellte der beauftragte Gutachter fest, dass die Balken zum Teil von Holzfäule befallen waren. Für weitere Schäden im Holz hatte der Trotzkopf gesorgt, ein rund 5 Millimeter großer Nagekäfer.
Analog zur Maxime der Dankmalpflege, möglichst viel historische Bausubstanz zu erhalten, wurden daraufhin zahlreiche Balken mittels einer offenen Mikrowelle punktuell für zehn Minuten auf 80 Grad aufgeheizt, um vorhandene Pilze und Sporen im Holz abzutöten. Balken, die bereits zu stark befallen waren, wurden fachmännisch ausgetauscht.
Parallel zu diesen Arbeiten, die sich bei zum Teil glühender Hitze unter dem Schutzdach bis in die Sommermonate hinein erstreckten, begann die Untersuchung des Mauerwerks an Giebeln und Schornsteinen. Sie mussten zum Teil abgetragen werden und wurden anschließend mit den für den Wiederaufbau sorgfältig geputzten Steinen neu errichtet. Immobilien Bremen ließ zudem die Dachrinnen und Abflussrohre bzw. -kästen für das Regenwasser erneuern.
Eine weitere Maßnahme galt dem Erhalt der besonders wertvollen Zimmerdecke des Saales, deren Balken durch eindringende Feuchtigkeit zum Teil stark verzogen waren. Sie wurden mittels zusätzlich eingezogener Leisten fixiert und sorgen nun für die erforderliche Stabilität der Deckenkonstruktion.
Der instandgesetzte Dachstuhl erhielt eine Dämmung und eine Holzschalung entsprechend dem historischen Vorbild. Es folgte eine wind- und wasserdichte Spezialfolie, auf die schließlich die neue Deckung aus spanischem Schiefer genagelt wurde. Insgesamt weist das Dach eine Fläche von rund 270 Quadratmetern auf.
An der Sanierungsmaßnahme waren Handwerker aus zwölf Gewerken beteiligt (Gerüstbauer, Dachdecker, Zimmerer, Tischler, Maurer, Schadstoffentsorger, Trockenbauer, Maler, Elektriker, Heizung Sanitär, Schornsteinfeger). Die Gesamtkosten werden knapp eine Million Euro betragen.
Hinweis für Redaktionen:
Die vier Träger des Schutzdachs werden am morgigen Freitag (15. November) mittels eines Autokrans von der Gerüstkonstruktion gehoben. Das Ortsamt ist daher für den Publikumsverkehr am 15. November 2019 geschlossen. Die Baustelle und das Gebäude können aufgrund der Sicherheitsvorschriften nicht betreten werden.
Rückfragen der Redaktionen beantwortet Peter Schulz – Pressesprecher Immobilien Bremen, Tel. 0151 – 1255 8348