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Kunsthalle Bremen feiert Richtfest für den Erweiterungsbau

18.06.2010
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath im Neubau
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath im Neubau

Es ist dunkel. Staub liegt in der Luft und auf dem Boden. Überhall hört man Handwerker hämmern, sägen, arbeiten. Gut ein Jahr nach der Grundsteinlegung für den Ausbau der Kunsthalle Bremen, konnte am Freitag (18. Juni 2010) das Richtfest für den Erweiterungsbau gefeiert werden. „Hier wird in einem Jahr wieder die Camille von Claude Monet hängen“, sagt Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Direktor der Kunsthalle Bremen und deutet auf eine Wand in einem der neuen Räume im ersten Obergeschoss.

Das Besondere an diesem Raum: Er verbindet den Altbau mit dem Neubau. Das Architektenteam vom Büro Hufnagel Pütz Rafaelian hat die alte Außenfassade reinigen lassen und als Wandfläche umfunktioniert. Durch einen Spalt in der Decke wird die alte Fassade von oben mit Tageslicht beleuchtet. Dieser Schlitz ist eine der wenigen Öffnungen, durch die Licht von außen in die neuen Ausstellungsräume gelangt. Generell haben die Bauherren darauf geachtet, die Wände der Ausstellungsräume nicht mit Fenstern zu durchbrechen. Dadurch ergeben sich viele Hängeflächen für Kunstwerke, die später mit elektrischem Licht optimal ausgeleuchtet werden können. „Wir freuen uns über jeden Meter Fläche, an den wir Kunst hängen können“, sagt Prof. Dr. Wulf Herzogenrath.

Im zweiten Obergeschoss ist es viel heller als in den Ausstellungsräumen: Große Fenster reichen bis auf den Boden. Hier werden Büroräume, die Bibliothek oder auch die Werkstätten ihren Platz finden. Im ebenso hellen Erdgeschoss werden die Räume für museumspädagogische Arbeiten untergebracht.

Mit der Fertigstellung des Rohbaus beginnen in der Kunsthalle nun die Ausbauarbeiten. Dazu gehören unter anderem das Anbringen der Außenfassade, der Fenstereinbau, Putz- und Estricharbeiten und das Einsetzen der Innentüren. „Wir sind alle sehr stolz“, freut sich Prof. Dr. Wulf Herzogenrath. Durch die Erweiterung des Altbaus stellten die Architekten eine im ersten Bau 1849 angelegte Symmetrie des Gebäudes wieder her. „Nachbarschaftlich aber eigenständig verbinden sich Alt- und Neubau zu einem Ganzen“, sagt Architekt Peter Pütz. Dies spiegelt sich auch in den verwendeten Materialien wieder. Die Außenfassade des Altbaus besteht aus Sandstein, die beiden Kuben des Erweiterungsbaus werden eine Fassade aus auf Hochglanz geschliffenem Betonwerkstein mit Naturstein-Zuschlägen erhalten.

Durch den langen Winter und den Frost haben sich die Ausbauarbeiten um zwölf Wochen verzögert. Dennoch rechnen die Architekten und der Direktor der Kunsthalle mit der Wiedereröffnung der Kunsthalle in etwa einem Jahr. Neue Schwerpunkte in der Ausstellung sollen dann die französische Malerei und die aktuelle Medienkunst bilden. Der Direktor verspricht, dass durch die neuen Flächen Kunstwerke ausgestellt werden, die bisher noch nicht gezeigt wurden. Und auch Monets Camille, die derzeit in der Kunsthalle Hamburg als nobler Gast ausgestellt ist, freue sich schon auf ihre Rückkehr, weiß Herzogenrath zu berichten.