Sonstige

Die diesjährige Verleihung des Hannah Arendt Preises an Jerome Kohn und Roger Berkowitz findet am Freitag, 6. Dezember 2019, um 18 im Bremer Rathaus statt. Den Preis überreichen Ellen Ueberschär, Vorstand der Heinrich Böll Stiftung, für den Bremer Senat Staatsrat Jan Fries und Verena Paul für den Hannah Arendt Preis für Politisches Denken e.V. Der Hannah-Arendt-Preis wird von der Stadt Bremen und der Heinrich Böll Stiftung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Jury hat hervorgehoben, dass Jerome Kohn als langjähriger Freund und Mitarbeiter Arendts an der New School in New York ihre so ungewöhnliche wie produktive Denkweise gleichsam im Entstehen erlebt hat. In Interviews, Artikeln und Vorträge, in den USA und in Europa, hat er immer wieder auf Arendts Überzeugung hingewiesen, dass es den handelnden und urteilenden BürgerInnen obliegt, darüber zu entscheiden, was gut und was schlecht im Sinne des Gemeinwohles ist und

Roger Berkowitz, Rechts- und Politikwissenschaftler, ist akademischer Direktor des Hannah Arendt Center am Bard College (NY) und hat mit der Gründung dieses Zentrums Berkowitz einen Ort geschaffen, an dem Studierende das Denken Hannah Arendts kennenlernen und an dem sich ForscherInnen und PolitikerInnen aus aller Welt treffen, um über den Kurs der Politik in einer unruhigen Welt zu streiten.

So geht es bei der diesjährigen Preisverleihung um nicht weniger, als den Veränderungen der Demokratien im Zeitalter der Globalisierung nachzugehen. Die Preisträger erforschen den politischen Denkraum Hannah Arendt‘s und suchen Antworten auf die tektonischen Veränderungen in der politischen Welt von heute. Doch vor den Antworten stehen beunruhigende Fragen:
1. Verfügt der politische Liberalismus über erneuernde Kräfte, um der Erosion der politischen Welt neue Prinzipien des Zusammenlebens abzugewinnen?
2. Kann eine multipolare Welt ein plurales Verständnis des Politischen hervorbringen?
3. Welche Auswirkungen hat die Wiederkehr des Nationalismus auf die Demokratien dieser Welt? Braucht es ein neues Verständnis des Nationalen?
4. Wie verändern die klimatischen Bedingungen unser Verständnis des Politischen?

Fragen, die auch im Zentrum des Kolloquiums am Samstag, 7. Dezember 2019, um 11 Uhr im Institut Français, Contrescarpe 19, 28203 Bremen stehen werden. Die Überschrift: Politischer Liberalismus in unruhigen Zeiten. Das Ende des Liberalismus – ein neuer Anfang? Es diskutieren: Roger Berkowitz, Ulrike Liebert und Antonia Grunenberg

Beide Veranstaltungen sind öffentlich. Der Eintritt ist kostenlos. Für die Veranstaltung im Rathaus ist eine Anmeldung erforderlich unter ruedel.boell@arcor.de

Flyer:
www.hannah-arendt-preis.de/wp-content/uploads/2019/10/Hannah-Arendt-Flyer-2019_Web.pdf

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Fotos erhalten Sie bei der Heinrich Böll Stiftung Bremen, Peter Rüdel, T. 0171 7495771 ruedel.boell@arcor.de