Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern bei rund 23 Prozent
16.03.2020Der Nominallohn ist in Bremen 2019 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Unter Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise nahmen die Bruttomonatsverdienste der abhängig Beschäftigten real um 0,9 Prozent zu.
Die Verdienstentwicklung 2019 war im Bereich der Dienstleistungen mit +3,0 Prozent stärker ausgeprägt, als im Produzierenden Gewerbe (+1,9 Prozent). Insbesondere Arbeitnehmer in leitender Stellung (+3,6 Prozent) und Angelernte Arbeitnehmer (+3,5 Prozent) haben überdurchschnittliche Verdienstzuwächse zu verzeichnen. Sonderzahlungen wurden dabei berücksichtigt.
Frauen hatten 2019 einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 17,41 EUR, Männer verdienten 22,73 EUR. Damit lag der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen bei rund 23 Prozent. Im Vorjahr belief sich der Unterschied auf 4,71 Euro. Bundesweit lag der sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap (GPG) 2019 bei 20 Prozent.
Weitere Auskünfte erteilt:
Markus Habig
Telefon: (0421) 361 2463
E-Mail: Markus.Habig@statistik.bremen.de
Methodische Erläuterungen:
Der Nominallohnindex drückt die Veränderung der durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste inklusive der Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich aus. Er erfasst die Verdienstentwicklung bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr. Grundlage ist die Vierteljährliche Verdiensterhebung, die die gesamte Wirtschaft mit 10 Beschäftigten und mehr abdeckt mit Ausnahme des Wirtschaftsabschnitts „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“.
Der Verdienstunterschied, auch Gender Pay Gap (GPG) genannt, vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer beziehungsweise Arbeitnehmerinnen in allgemeiner Form miteinander. Datenquelle ist die Verdienststrukturerhebung, die die gesamte Wirtschaft mit Ausnahme des Wirtschaftsabschnitts „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ abdeckt. Der GPG berücksichtigt nicht, ob Verdienstunterschiede durch unterschiedlich hohe Anteile in den einzelnen Berufsgruppen verursacht werden. Auf diese Weise wird auch der Teil des Verdienstunterschieds erfasst, der möglicherweise durch schlechtere Zugangschancen von Frauen hinsichtlich bestimmter Berufe oder Karrierestufen verursacht wird. Die Erhebung wurde zuletzt für das Jahr 2014 durchgeführt. Die Ergebnisse des GPG werden anhand der vierteljährlichen Verdiensterhebung fortgeschrieben und sind daher noch vorläufig.
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