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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Senatorin Vogt spricht mit Banken zu den Auswirkungen von Corona und der Phase danach

16.04.2020

Bereits vor einigen Wochen hatte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt die Bremer und Bremerhavener Banken und Sparkassen eingeladen, um über die Situation mitten in der Corona Krise zu sprechen. Bei diesem Treffen sagten die Vertreterinnen und Vertreter der Banken, dass sie gut aufgestellt sind, Unternehmen mit Bedarf an Finanzmitteln helfen können und ihren Teil zur Bewältigung der Krise beitragen wollen. Bei dem Treffen wurde der einhellige Wunsch geäußert, dass der Bund bei den KFW-Darlehen nachbessern müsse, insbesondere was die Laufzeiten angehe, die als zu kurz bewertet wurden.

Dieser Forderung von Land und Banken ist der Bund nachgekommen und hat die Konditionen der KFW-Kredite verbessert. Mittlerweile können Darlehen nicht nur zu längeren Laufzeiten angeboten werden, sondern auch bis zu 100 Prozent durch die KFW abgesichert werden.

Bei dem gestrigen (15.04.2020) Gespräch wurde deutlich, dass derzeit noch keine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Krediten bei den Banken festzustellen ist. Einzig bei den neuen KFW-Krediten ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Von den Kunden kommt die Rückmeldung, dass die Angebote des Landes hilfreich sind und auch über die gröbsten Liquiditätsengpässe hinweghelfen. Doch für die Zukunft ist durchaus vorstellbar, dass sich diese Situation noch verändert, denn viele Unternehmen werden erst mit der Verlängerung der Maßnahmen zum Schutz vor Corona-Infektionen und natürlich generell beim Hochfahren der Betriebe einen erhöhten Finanzbedarf haben, der gegebenenfalls über Darlehen gedeckt werden muss.

Die Runde aus Senatorin, Staatsrat und Vertreterinnen und Vertreter der Banken war sich einig, dass Lockerungen im Rahmen einer Exit-Strategie bald greifen müssen, um die Wirtschaft wieder anzuschieben. Insbesondere bei den kleinen Unternehmen mit geringer Kapitaldecke ist die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit dringend erforderlich.

„Wir brauchen eine mutige aber auch durchdachte Exit-Strategie insbesondere in Bezug auf den stationären Einzelhandel, die Innenstadtentwicklung und die Immobilienwirtschaft“, sagte Senatorin Kristina Vogt. „Insbesondere sind Branchen wie die Gastronomie, Veranstalter, Tourismus und der stationäre Einzelhandel massiv von den Auswirkungen betroffen; hier gibt es entsprechend erhöhten Handlungsbedarf seitens der Politik.“

„Mit unseren Soforthilfen helfen wir Unternehmen und Soloselbständigen durch die schwerste Zeit, die alle unverschuldet getroffen hat. Aber wir haben danach noch eine weite Strecke zu überstehen, bis viele Betriebe wieder auf altem Niveau angekommen sind. Für diesen Weg bedarf es Bremer Angebote für Infrastrukturen, direkten Unternehmenshilfen und Beratung“, so Vogt.

Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa möchte in allen Bereichen Anreize schaffen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Banken werden ihren Teil dazu beitragen, indem sie die Unternehmen beim Wiederaufbau durch die Vergabe von Darlehen und einen flexiblen Umgang unterstützen. Die öffentliche Verwaltung muss schnell und pragmatisch handeln, sei es bei Baugenehmigungen für die Immobilienwirtschaft, der Umsetzung neuer Förderprogramme bei der Wirtschaftsförderung für Beratung, Forschung und Entwicklung sowie Investitionen. In diesem Zusammenhang sind natürlich auch Infrastrukturmaßnahmen von großer Bedeutung, um die Themen Digitalisierung und sozialökologischen Umbau zu befördern. Zu nennen sind hier auch Themen, die bereits in der Koalitionsvereinbarung festgeschrieben wurden, wie zum Beispiel das DIGIHUB im Technologiepark oder dem Foodhub für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie.

„Schon vor der Corona-Krise war die Transformation der Wirtschaft ein zentrales Zukunftsthema. Daran hat sich nichts geändert. Jetzt müssen wir nur noch schneller sein und wahrscheinlich ad hoc mehr Mittel zur Verfügung stellen“, so die Senatorin.

Das gelte natürlich auch für den Bereich der Arbeit. Post-Corona werde es eine besondere Herausforderung sein, das Thema der Langzeitarbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen, denn viele Unternehmen würden in der ersten Zeit nur zurückhaltend mit Neueinstellungen umgehen können. Um hier Effekte zu erzielen, sind neue Programme zur Ausbildungsunterstützung und der Qualifizierung ebenso angezeigt, wie für die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Ansprechpartner für die Medien:
Kai Stührenberg, Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-59090, E-Mail: kai.stuehrenberg@wah.bremen.de