Komplexe gesellschaftliche Herausforderungen bedürfen fundierter Antworten: Startschuss für das neue „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ)
29.05.2020Am 1. Juni 2020 nimmt nach anderthalbjähriger Vorbereitungsphase das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 40 Millionen Euro geförderte neue Forschungsinstitut seine Arbeit auf. Gemeinsam mit den Universitäten Frankfurt und Leipzig koordiniert die Universität Bremen die wissenschaftliche Arbeit von den elf teilnehmenden Hochschul- und Forschungsinstituten.
Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, freut dies sehr: „Die Bremer Wissenschaftspolitik hat früh die Bedarfe an sozialpolitischer Forschung erkannt. So konnte sich Bremen in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einem sehr gut ausgewiesenen Standort im Bereich der gesellschaftlichen Ungleichheits- und Sozialpolitikforschung entwickeln. Umso mehr freue ich mich, dass die Universität ihre großen inhaltlichen Kompetenzen über zahlreiche Forschungs- und Transferprojekte in das für den gesellschaftlichen Zusammenhalt so wichtige bundesweite Institut einbringen kann.“
Die Themen des FGZ reichen dabei von neuen sozialen Konflikten über das Auseinanderdriften von Stadt und Land bis hin zu Populismus und zunehmendem Antisemitismus. An der Universität Bremen wird ein interdisziplinäres Team Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts mit Blick auf soziale Ungleichheiten und politische Konflikte untersuchen und in Transferprojekten den Dialog mit der Bremer Stadtgesellschaft suchen. Thematischer Fokus des Bremer Beitrags sind die Beziehungen zwischen sozialen Milieus und, hier insbesondere, die Rolle der Mittelschichten.
Im Bremer Teilinstitut des FGZ arbeiten das SOCIUM, das Zentrum für Arbeit und Politik (zap), das Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw), das Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft (IfEK) und das Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Innovationsforschung (ZeMKI) zusammen.
Zudem wird an der Universität Bremen auch das zentrale Datenzentrum des FGZ beheimatet sein, das unter anderem eine nationale Längsschnittstudie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland koordiniert. „Mit dem Aufbau einer eigenen Dateninfrastruktur des FGZ werden wir Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland, wie die eines Auseinanderdriftens sozialer Milieus, gezielt und systematisch empirisch untersuchen können“, erläutert der Sprecher des Bremer Teilinstituts, Soziologieprofessor Olaf Groh-Samberg.
Professor Bernd Scholz-Reiter, Rektor der Universität Bremen: „Mit der Beteiligung der Universität Bremen an der Gesamtkoordination des FGZ beweisen die Bremer Sozialwissenschaften einmal mehr ihre Stärke in der interdisziplinären Verbundforschung. Ich freue mich, dass damit auch die strategische Profilbildung der Universität Wirkung zeigt.“
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird das FGZ für zunächst vier Jahre fördern.
Ansprechpartner für die Medien:
Sebastian Rösener, Sprecher der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Tel.: +49 421 361- 83155, E-Mail: sebastian.roesener@wissenschaft.bremen.de
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