In der Vergangenheit ist es wiederholt zu Verunreinigungen von Gräben, Fleeten und Bächen gekommen. Die milchig-weißen Auffälligkeiten in den Gewässern wurden meistens hinter Auslässen von Regenwasserkanälen sichtbar. Teilweise wurden hierdurch Einsätze der Feuerwehr und der Rufbereitschaft der Umweltbehörde ausgelöst. Wirklich wirksame Maßnahmen, wie das komplette Abpumpen, sind aber meistens nicht möglich oder unverhältnismäßig.
Den bisher letzten Fall gab es in der vergangenen Woche in Schönebeck. In der Nähe der Straße „An der Aue“, Höhe „Hasselbusch“ verläuft ein Regenwasserkanal in einen Graben, der in die Schönebecker Aue mündet. Das gleiche Bild mit weißem Wasser bot sich dort bereits letztes Jahr im Oktober. Die Wasserbehörde des Umweltressorts hatte, wie in diesen Fällen üblich, damals den Kanalnetzbetreiber hanseWasser eingeschaltet. Eine Ursache konnte jedoch nicht ermittelt werden.
Anders war dies bei einem massiven Eintrag von milchigem Wasser in die Habenhauser Landwehr in Arsten im April dieses Jahres. Der Eintrag in das Fleet über die Kanalisation konnte durch die hanseWasser bis zu einem Rostenkasten zurückverfolgt werden. Der Verursacher stellte sich hier selbst. Er hatte über diesen Regenwassereinlauf weiße Dispersionsfarbe entsorgt und dabei die nachteiligen Folgen seines Handelns nicht bedacht.
Schmutz- und Regenwasser im Trennsystem
Häufig ist Unkenntnis über die Art der Regenentwässerung die Ursache für solche Fehleinleitungen oder falsche Entsorgung. Während in den alten Stadtteilen Schmutzwasser und Regenwasser in einem gemeinsamen, sogenannten Mischwasserkanal zur Kläranlage geführt werden, erfolgt die Abwasserableitung in Bremen seit Mitte des letzten Jahrhunderts in einem Trennsystem.
Das häusliche Schmutzwasser und das gewerbliche Abwasser werden dabei in einen Schmutzwasserkanal geleitet. Die Regenabflüsse von Dachflächen und versiegelten Flächen werden davon getrennt über Regenwasserkanäle abgeleitet und gelangen in das nächst gelegene Gewässer. Dort kommt es dabei leider immer wieder zu Auffälligkeiten und Verunreinigungen, die durch Fehlanschlüsse oder fehlerhaftes Einleiten entstehen.
Wie es richtig geht
Waschwasser und andere Abwässer sollten am besten nicht in Regenwassereinläufe, die sogenannten Gullys, gegeben werden, sondern im Gebäude über die Toiletten oder Waschbecken. Wandfarbe und ähnliche Dispersionsfarben können übrigens nach Trocknung im offenen Eimer in der Restmülltonne entsorgt werden. Zudem stehen den Bremerinnen und Bremern die Recycling-Stationen der Bremer Stadtreinigung für die Entsorgung von Abfällen zur Verfügung.
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de