Der Bremer Senat hat heute (23. Juni 2020) der Beschaffung von 20 Elektrobussen für die BSAG zugestimmt. Die ersten Fahrzeuge werden voraussichtlich von Anfang 2021 an auf den Straßen Bremens unterwegs sein. Bis Ende 2022 sollen alle 20 Busse zum Einsatz kommen. Fünf Busse sind reine E-Busse, 15 Busse sollen darüber hinaus zusätzlich mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen zur Reichweitenerweiterung ausgestattet werden.
„Mit der ersten gezielten Beschaffung von Elektrobussen mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen schaffen wir die Grundlage für den Umstieg der BSAG auf emissionsfreie Busse“, erläutert Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer. „Durch den Betrieb von 20 Elektrobussen leisten wir mit einer jährlichen Einsparung von mehr als 1000 Tonnen CO2 einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz. Parallel zur Verbesserung von Angebot und Barrierefreiheit und der Entwicklung attraktiverer Tarifangebote erarbeiten wir gemeinsam mit der BSAG ein Gesamtkonzept für die sukzessive Umstellung des dieselbetriebenen Busfuhrparks auf neue Antriebstechnologien. Im Ergebnis soll eine Beschaffungsstrategie der BSAG für Busse mit alternativen und emissionsfreien Antriebstechnologien vorliegen, einschließlich der Folgekosten und deren Finanzierung. Dies umfasst auch die transparente Darstellung der getroffenen Entscheidung zu den möglichen Technologiepfaden inklusive einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Dieses Konzept werden wir Ende des Jahres gemeinsam vorlegen.“
„E-Busse sind nicht nur umweltfreundlich, für unsere Fahrgäste sind sie auch ein erlebbarer Zugewinn an Fahrkomfort“, ergänzt der Sprecher des BSAG-Vorstands, Hajo Müller. „Nach Abschluss umfangreicher Tests mit einzelnen Fahrzeugen werden wir nun sukzessiv auf E-Busse mit Übernachtladung umsteigen. Das ist eine wichtige technologische Weichenstellung für die Zukunft des ÖPNV in Bremen, die sowohl umfangreiche Um- und Neubauten auf unseren Betriebshöfen und Werkstätten als auch Personalqualifikationen zur Folge hat. Die stufenweise Umstellung bietet uns die Möglichkeit, die neue Technik störungsfrei hochzufahren und parallel unser Personal mit der neuen Antriebs- und Fahrzeugtechnik vertraut zu machen.“
Das Bundesverkehrsministerium fördert den nun beschlossenen Kauf der fünf E-Busse mit 40 Prozent der Mehrkosten gegenüber den Beschaffungskosten von Dieselbussen. Für weitere 15 Elektrobusse, zusätzlich ausgestattet mit einer Brennstoffzelle als Reichweitenverlängerung, hat die BSAG die erste Antragsstufe für eine 80-prozentige Förderung der Mehrkosten durch das Bundesumweltministerium erfolgreich gemeistert und die Unterlagen für die zweite Antragstufe eingereicht. Die Zusage der Förderung gilt als sicher. Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat der BSAG die Übernahme der restlichen Kosten zugesichert. Beide Förderanträge sind auf Grundlage des „Green City Masterplans Bremen“ erfolgt, der 2018 ausgearbeitet und beschlossen wurde.
Die Aufladung der Batterien soll durch Übernachtladung auf den Betriebshöfen erfolgen. Diese Form der Ladetechnologie ist wirtschaftlicher als die Techniken, bei denen unterwegs – zum Beispiel an Endhaltestellen – nachgeladen wird. Alle Busse sind Solobusse; akzeptable und für einen Dauerbetrieb verlässliche Gelenkbusse für die Übernachtladung werden von der Fahrzeugindustrie noch nicht angeboten. Die Mehrkosten in der Beschaffung eines Elektrobusses liegen gegenüber einem Dieselbus bei knapp 500.000 Euro. Gleichzeitig sind Elektrobusse im Betrieb günstiger als Dieselbusse. Gerechnet über die Betriebsdauer von zwölf Jahren betragen die Mehrkosten gegenüber Beschaffung und Betrieb von Dieselbussen für Bremen daher insgesamt 1,2 Millionen Euro.
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de