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Der Senator für Inneres und Sport

Shisha-Bars mit langen Mängellisten - Ressortübergreifende Kontrollen offenbaren diverse Gefahren und Nachlässigkeiten

Innensenator Ulrich Mäurer: "Ein Unding"

03.09.2020

Am Donnerstag vergangener Woche (27.08.2020) herrschte in zwei Shisha-Bars in Findorff plötzlich Hochbetrieb: In einer gemeinsamen Aktion des Ordnungsamtes, der Feuerwehr, der Polizei, des Zolls, der Gewerbeaufsicht, der Bauaufsicht und der Gaststättenabteilung des Wirtschaftsressorts fand eine Überprüfung der beiden Bars statt. "Die Länge der Mängellisten sprechen Bände und sind ein Unding", so Innensenator Ulrich Mäurer. Die Betreiber erhalten nun auf einen Schlag gleich mehrere Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten, die erhebliche Bußgelder nach sich ziehen werden.

In der zuerst kontrollierten Shisha Bar wurden diverse Verstöße gegen die Corona-Verordnung festgestellt. So existierte kein Hygienekonzept. Namenslisten zur Kontaktverfolgung gab es gar nicht oder sie waren nur unzureichend ausgefüllt. Der Zoll stellte zudem rund 60 Kilogramm unversteuerten Tabak sicher und die Gewerbeaufsicht entdeckte diverse Gefahrenquellen hinsichtlich der Zubereitung der Shishas. So wurde ein Fön, dessen Elektrik frei lag, dazu benutzt, die Kohle für die Shishas zu erhitzen. Fluchtwege waren außerdem nicht gekennzeichnet und die Frist für die vorhandenen Feuerlöscher war seit zwei Jahren abgelaufen.

In der zweiten Bar, die am selben Tag in Findorff überprüft wurde, gab es ebenfalls kein Hygienekonzept. Namenslisten für Gäste zur Kontaktverfolgung lagen nicht aus. Ein hinzugerufener Schornsteinfeger untersagte umgehend die Nutzung eines Kaminofens zur Herstellung der Kohlen für die Shishas, da die Lüftung als unzureichend bewertet wurde. Die Gewerbeaufsicht wiederum kündigte an, die Lautstärke der Abluftanlage messen zu wollen. Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich in der Vergangenheit wiederholt über die hohe Geräuschkulisse beschwert.

Zwei Tage später wurden die Bars erneut überprüft: Der Betreiber des ersten Objektes hatte bis dahin keine der festgestellten Mängel behoben. Erneut wurde zudem unverzollter Tabak sichergestellt; diesmal fünf Kilogramm. Und auch im zweiten Objekt wurde der Zoll wieder fündig. Zudem lagen auch hier wieder Verstöße gegen die Corona-Verordnung vor. Statt des zwei Tage zuvor stillgelegten Kaminofens befand sich nun ein offener Grill mit glühenden Kohlen in der Küche. Dadurch kam es zu einer erheblichen Gefährdung der Anwesenden durch Kohlenmonoxid im Innenraum der Gaststätte. Am gestrigen Mittwoch (2. September) fand ein Gespräch zwischen dem Betreiber der ersten Bar und Vertreterinnen bzw. Vertretern der Ämter statt. Dieser konnte nun belegen, dass inzwischen ein großer Teil der Mängel behoben wurden. Die zweite Bar bleibt geschlossen, bis die technischen Mängel behoben worden sind. Innensenator Ulrich Mäurer: "Auf die Betreiber kommen nun in jedem Fall Bußgelder in Höhe von mehreren tausend Euro zu. Darüber hinaus wird die Zuverlässigkeit der Betreiber geprüft. Beide Bars werden wir uns erneut zeitnah anschauen. Diesen Regelverstößen muss ein Riegel vorgeschoben werden." Zugleich kündigte Mäurer an, die Kontrollen von Shisha-Bars auch in anderen Stadtteilen fortzusetzen.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Rose Gerdts-Schiffler, Pressesprecherin beim Senator für Inneres, Tel.: (0421) 361-9002, E-Mail: rose.gerdts-schiffler@Inneres.Bremen.de