Sonstige

Mit einer gefeierten Mozart-Rossini-Gala des französischen Ensemble Matheus und den Solisten Eva Mei (Sopran), Ruxandra Donose (Mezzosopran) und Jean-François Lapointe (Bariton) ging unter der Leitung von Jean-Christophe Spinosi in der Glocke am Samstag, 11. September, das 21. Musikfest Bremen zu Ende. Noch bevor das dem Festival als externer Ausklang angeschlossene „Insel-Musikfest Spiekeroog“ vom 16. bis 19. September stattfindet, ziehen Intendant Professor Thomas Albert und Geschäftsführer Jörg Ehntholt zufrieden eine positive Bilanz: „Noch vor der endgültigen Abrechnung steht fest, dass wir unsere angestrebte Auslastung von 70% um 15% überschritten haben.“ Somit kann das Musikfest Bremen 2010 für seine 36 Veranstaltungen, die ein Gesamtkartenangebot von 27.900 Plätzen aufwiesen, 23.702 Besucher und allein vierzehn ausverkaufte Konzerte vermelden. „Diese erfreuliche Bilanz markiert eine erneute Steigerung der Besucherzahlen. Gegenüber dem Vorjahr, in dem wir bereits eine Steigerung von 1.700 Besuchern hatten, konnten wir noch einmal rund 3.000 Gäste mehr begrüßen, was unterstreicht, wie sehr das vielfältige Programm angenommen wurde“, resümieren Albert und Ehntholt erfreut das diesjährige Ergebnis.

Das Musikfest Bremen war am 21. August 2010 bei besten Wetterbedingungen mit einer „Großen Nachtmusik“ glänzend gestartet. Die 21 Konzerte an sieben Orten rund um den Marktplatz zogen rund 4.000 Konzertgänger an sowie mehrere weitere Tausend Besucher, die sich auf dem Marktplatz an den stimmungsvollen Illuminationen der Spielstätten erfreuten. Einen Tag später begann das ins Festival integrierte 1. Arp-Schnitger-Festival, das auf das nordwestdeutsche Orgelparadies rund um Bremen fokussiert war und sich mit einem internationalen Orgelwettbewerb (1. Preis: Krzysztof Urbaniak/Polen) und Musikfest-Konzerten mit dem Schaffen dieses aus der Wesermarsch stammenden bedeutendsten Orgelbauers der Barockzeit auseinandersetzte. „Die begeisterte Resonanz auf das Arp-Schnitger-Festival belegte einmal mehr eindrucksvoll, dass Schnitger und sein Orgelerbe im Nordwesten ein großes identitätsstiftendes Potenzial besitzt, dass wir in den kommenden Jahren an weiteren Standorten mit verschiedenen Akzenten vertiefen wollen“, erläutert Albert.

Das Publikum und die Presse haben durchgehend die hohe Qualität der Darbietungen und die programmatische Vielfalt honoriert. So erfreute sich auch die zweite Neuerung des Festivals, die Reihe „Musikfest Surprise“ im BLG-Forum Überseestadt mit unkonventionellen Programmen und Besetzungen, eines hohen Zuspruchs. Die Besucher zeigten sich alle von dem experimentellen Charakter der Darbietungen ungezwungenen Atmosphäre der Spielstätte begeistert. Als weitere gefeierte Konzerte seien repräsentativ der von Daniel Harding geleitete „Elias“ von Mendelssohn mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem Swedisch Radio Choir und Thomas Quasthoff in der Titelrolle sowie das Programm „Teatro d’amore“ mit Philippe Jaroussky, Nuria Rial und Christina Pluhar & Ensemble L’Arpeggiata, das 2-teilige Schumann-Projekt der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Hélène Grimaud und Paavo Järvi sowie die beiden Auftritte des diesjährigen Musikfest-Preisträgers Jos van Immerseel genannt, die einen Klavierduoabend mit Claire Chevallier und ein Sinfoniekonzert mit seinem Orchester Anima Eterna umfassten.

Auch die in der Metropolregion veranstalteten Konzerte erwiesen sich wieder als Publikumsmagneten. Exemplarisch angeführt seien hier das Konzert des Brussels Jazz Orchestra und Akkordeonist Richard Galliano auf dem JadeWeserAirport Wilhelmshaven-Mariensiel, Beethovens „Missa Solemnis“ mit dem Orchestre des Champs-Elysées und dem Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herregwehe im Dom zu Verden sowie das Musikfest-Debüt von Rinaldo Alessandrinis Concerto Italiano und den beiden Sängerinnen Gemma Bertagnolli und Sara Mingardo in der St. Laurentiuskirche Langförden.

Derzeit laufen bereits die Planungen für das 22. Musikfest Bremen, das vom 27. August bis zum 17. September 2011 durchgeführt wird.