Prinz Charles spricht beim diesjährigen Volkstrauertag – Britischer Thronfolger als Hauptredner zur Gedenkstunde des Volksbundes in Berlin
Seine Königliche Hoheit, der Prinz von Wales, wird die Gedenkrede zum diesjährigen Volkstrauertag am 15. November 2020 halten. Die Veranstaltung wird vom Volksbund organisiert, Gastgeber ist der Deutsche Bundestag. Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte unterstützen das Engagement des Volksbundes ausdrücklich.
Jedes Jahr legt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den inhaltlichen Fokus der Gedenkstunde im Plenarsaal auf bestimmte historische Gedenktage und Themen.
75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind es die deutsch-britischen Beziehungen, die sich von der Feindschaft in beiden Weltkriegen zu Freundschaft und Zusammenarbeit entwickelt haben. Die Generalsekretärin des Volksbundes, Daniela Schily, erklärte dazu: "Dieses Jahr ist für uns alle herausfordernd. Dass Prinz Charles sich dennoch bereitgefunden hat, in diesem Jahr zum Volkstrauertag zu sprechen, ist ein besonderes Zeichen der auf die Zukunft gerichteten Versöhnung zwischen unseren Völkern. Die Briten sind 1945 als Sieger gekommen, aber als Freunde geblieben."
Tatsächlich hat der Prinz von Wales enge persönliche Beziehungen zu Deutschland, auch durch sein Elternhaus. Mehr als 30 Mal besuchte er schon Deutschland und er spricht gut Deutsch. Seine Bereitschaft, die Gedenkrede zu halten, zeigt auch, dass ihm das gemeinsame Gedenken sehr wichtig ist. Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes, wird die Veranstaltung mit der Begrüßungsansprache eröffnen, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der auch Schirmherr des Volksbundes ist, spricht das Totengedenken. Zum Programm gehören neben der Gedenkrede inhaltliche Impulse junger Menschen aus Großbritannien, Israel, Moldawien und Deutschland. Das Musikkorps der Bundeswehr und eine Solo-Sängerin begleiten die Veranstaltung musikalisch. Die gesamte Feierstunde kann am 15. November ab 13:30 Uhr live im ZDF verfolgt werden.
In Bremen und Bremerhaven gibt es anlässlich des Volkstrauertages verschiedene Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen.
Die zentrale Gedenkstunde in der Oberen Rathaushalle muss in diesem Jahr leider Corona-bedingt ausfallen. Die zentrale Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung auf dem Osterholzer Friedhof findet aber am 15. November 2020, 15 Uhr, auf dem Gräberfeld "K" statt.
Dort wird auch Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff Grußworte an die Gäste der Veranstaltung richten. Für Frank Imhoff ist der Volkstrauertag auch heute noch absolut relevant: "Der Volkstrauertag steht für Versöhnung, für Verständigung und Frieden. Es ist ein Signal gegen Hass und Gewalt. Das war beim allerersten Volkstrauertag 1919 - nach den Schlachten des Ersten Weltkriegs so. Und das ist heute nach den Anschlägen von Wien, von Nizza wichtiger denn je. Auch bei uns hat es furchtbare Angriffe auf Andersdenkende, Andersglaubende, auf Politiker*innen gegeben... Deshalb ist es mir so wichtig, dass wir die Lehren aus dem Volkstrauertag ernst nehmen - auch die jüngere Generation. Unsere Gesellschaft braucht mehr Toleranz und Respekt. Das lehrt uns der Volkstrauertag."
So fügt sich der diesjährige Schwerpunkt der deutsch-britischen Beziehungen auch sehr gut in die regionalen Bremer Bezüge und Verbindungen ein. Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte erklärt dazu: "Der Volkstrauertag steht für das Gedenken an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft, das Gedenken an die Gefallenen und Ermordeten.
Dieser Gedenktag steht aber auch für eine großartige Friedensarbeit, für Verständigung und Versöhnung. Ich danke dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dass er auch unter Coronabedingungen eine zentrale bundesweite Gedenkstunde vorbereitet, die in diesem Jahr den Schwerpunkt auf die Versöhnung zwischen Deutschland und Großbritannien legt. Der Landesverband Bremen des Volksbundes ist der Kriegsgräberstätte in Cannock Chase, dem zentralen deutschen Soldatenfriedhof in Großbritannien, besonders verbunden. Seit den 1960er Jahren organisiert er hier Jugendbegegnungen und Workcamps und führt so Jugendliche aus ganz Europa im Zeichen von Verständigung und Versöhnung zusammen. Ein wichtiges Engagement, für das ich dem Volksbund herzlich danke."
Auch der Bremer Honorarkonsul für Großbritannien, Herr Hans Christoph Enge zeigt sich beeindruckt von der Teilnahme von Prinz Charles und hebt die Bedeutung des Volksbundes Bremen für die Beziehungen zwischen der Hansestadt und Großbritannien hervor: "Durch die Arbeit des Volksbundes über viele Jahrzehnte, insbesondere die Jugendbegegnung in Cannock Chase, sind Bremen und das UK in ganz spezieller Art Weise verbunden. Die Teilnahme des Prince of Wales an der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Bundestag ist ein ganz besonderes Zeichen für die kraftvolle Wirkung gemeinsamen Gedenkens und die enge Freundschaft zwischen dem UK und Deutschland."
Ein Großteil seiner Tätigkeiten finanziert der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. weiterhin durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Leider treffen die aktuell wieder verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie den Volksbund dabei empfindlich, denn die traditionelle Haus- und Straßensammlung ist in diesem November nur sehr eingeschränkt durchführbar. Die Bremerinnen und Bremer können den Volksbund und seine Arbeit in diesen Zeiten aber auch kontaktlos unterstützen, weiß der Landesgeschäftsführer in Bremen, Matthias Sobotta zu berichten: "Wir freuen uns über jede noch so kleine Spende, die uns auf dem Bremer Spendenkonto (IBAN: DE57 2905 0101 0001 0261 45, SWIFT-BIC: SBREDE22) erreicht. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit die "Digitale Spendendose" unter www.volksbund.de/helfen/spendendose.html zu füttern."
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