Die Betreuung von und die Arbeit mit kleinen Kindern in der Pandemie ist eine besondere Herausforderung – vor allem für alle Beschäftigten in Krippen und Kindertagesstätten. Mit ihnen haben Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Bildungssenatorin Claudia Bogedan am gestrigen Donnerstag, 18. Februar 2021, gesprochen. Über 380 Interessierte aus allen Berufsgruppen nahmen an der digitalen Veranstaltung teil. Im Zuge der Veranstaltung hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich direkt per Videochat mit Bovenschulte und Bogedan auszutauschen. Diskutiert wurden unter anderem die Auswirkungen der Maskenpflicht auf die Arbeit mit Kindern, die Probleme aufgrund kurzfristiger Planungen, die Angst vor eigener Ansteckung und die Sorge, Beschäftigte könnten sich weigern, sich regelmäßig testen zu lassen.
"Ich bin beeindruckt, wie engagiert sich die Reinigungskräfte, das Küchenpersonal und nicht zuletzt die Erzieherinnen und Erzieher in die Diskussion eingebracht haben. Es zeigt sich ein großer Diskussionsbedarf, der deutlich macht, dass wir auch unter Pandemiebedingungen für möglichst breite Gesprächsangebote zur Verfügung stehen müssen", sagte Andreas Bovenschulte.
Insgesamt warben Bovenschulte und Bogedan für Verständnis mit Blick auf die oft schwierigen Entscheidungen, die die Politik aktuell treffen muss. "Notwendig ist so viel Schutz wie irgend möglich, andererseits brauchen wir die bestmögliche, unbeschwerte Betreuung. Wir bemühen uns nach allen Kräften um einen guten Mittelweg", sagte Bovenschulte. Am Beispiel der Maskenpflicht sagte Bogedan: "Kinderärzte haben uns versichert, dass die Kinder damit umgehen können, wenn Erwachsene Maske tragen. Es ist nicht schön, aber sie bietet den Beschäftigten in den Einrichtungen immer noch den besten Schutz." Sobald die Inzidenzwerte dies zuließen, würde man aber auch diese Maßnahme natürlich wieder überdenken. Die Maske sei Teil einer umfassenden Schutz-Strategie, die auch regelmäßige Testungen umfasse.
Den Nachfragen nach mehr Verlässlichkeit bei den Öffnungs- und Schließungsszenarien sowie den Maßnahmen in den Einrichtungen setzte Bovenschulte entgegen: "Wir müssen immer wieder neu auf die Pandemie reagieren. Das zerrt an den Nerven aller Beteiligten. Auch an unseren. Es gibt die berechtigten Interessen des Personals in unseren frühkindlichen Bildungseinrichtungen. Und es gibt die Interessen der Kinder, für deren Gesundheit das regelmäßige Spielen und Bewegen mit anderen Kindern elementar ist. Wir müssen diese unterschiedlichen Interessen unter einen Hut bringen. Ein anderer Weg, ist nicht möglich, um möglichst vielen Bedürfnissen in dieser schwierigen Zeit gerecht zu werden."
Insgesamt setzen der Bürgermeister und die Bildungssenatorin bei allen aktuellen und künftigen Maßnahmen darauf, die Beschäftigten mitzunehmen und sie von den Schutzmaßnahmen zu überzeugen. "Wir arbeiten in einem pädagogischen Kontext", sagte Bogedan. "Gerade hier ist es mir ein Anliegen mit Argumenten und positiven Erfahrungen zu überzeugen."
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