Kaiserhafen vorübergehend nicht erreichbar
02.04.2021Die Drehbrücke im Bremerhavener Überseehafen ist nicht mehr funktionsfähig. Am Donnerstagnachmittag (1. April 2021) ist einer der beiden Obergurte gerissen. In der Folge sind weitere Stahlteile des Bauwerks zerstört worden. Bei der sofort eingeleiteten Untersuchung wurde festgestellt, dass an der Brücke ein irreparabler Totalschaden entstanden ist.
Da derzeit auch die Kaiserschleuse wegen Reparaturarbeiten nicht befahrbar ist, ist der Kaiserhafen vorübergehend nicht zu erreichen. Die bremenports GmbH arbeitet mit Hochdruck daran das Reservetor der Kaiserschleuse für einen Notbetrieb vorzubereiten und in das Binnenhaupt einzusetzen. Nach derzeitigen ehrgeizigen Planungen soll die Schleuse am Sonntagnachmittag (4. April 2021) im Notbetrieb wieder befahrbar sein.
Parallel wird intensiv daran gearbeitet, den Rückbau der Drehbrücke vorzubereiten. Die Brücke soll von einem Schwimmkran geborgen und mittels eines Pontons zu einem Abwrackplatz verbracht werden.
Wegen der Ermüdungsgefahr war die Drehbrücke jährlich einer umfassenden Bauwerksinspektion unterzogen worden. Der letzte Prüfbericht des TÜVs Rheinland stammt vom Januar 2021 und ergab für den Berichtszeitraum bei allen ermüdungsgefährdeten Obergurtträgern ein sicheres Betriebszeitintervall von mindestens zwölf Monaten. Für den KfZ-Verkehr ist die Columbusinsel über die Kaiserschleuse erreichbar.
Die Drehbrücke vor der Nordschleuse ist 116 Meter lang und hat zwei Schienensträngen und zwei Fahrspuren. Sie gilt als die größte Eisenbahndrehbrücke Deutschlands. Sie entstand 1928 bis 1930 im Zuge der groß angelegten Hafenerweiterungsmaßnahmen.
Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, wird sich von bremenports-Geschäftsführer Robert Howe morgen (3. April 2021) vor Ort über den Schaden informieren lassen. Beide werden gemeinsam über die weiteren Planungen informieren. Treffpunkt ist um 12.30 Uhr an der Drehbrücke / Festlandseite.
Ansprechpartner für die Medien:
Sara Bergemann, Leiterin des Senatorinnenbüros Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Tel.: (0421) 361-10494,
E-Mail: sara.bergemann@swh.bremen.de