7.261 direkte Beschäftige am Flughafen in 2019
12.04.2021Als Wirtschafts- und Standortfaktor können Flughäfen eine erhebliche ökonomische Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftskraft von Regionen besitzen. Andererseits sind Flughäfen mit Umweltbelastungen wie Schadstoffemissionen und Fluglärm verbunden. Deshalb hat der Flughafen Bremen eine Studie in Auftrag gegeben, die die "regionalökonomische Bedeutung und die Klimakosten des Bremen Airport" untersucht. Verfasst hat die Studie Professor Dr. Richard Klophaus, Vorstand und Sprecher des Zentrums für Recht und Wirtschaft des Luftverkehrs (ZFL).
Das Ergebnis überrascht kaum, denn Bremen ist unter den internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit seinen Ansiedelungen direkt am Flughafen-Gelände und der Airport-Stadt, trotz seiner Größe etwas Besonderes. Auch wurde er jüngst von der Bundesregierung bei der Berücksichtigung von Corona-Hilfen bereits als systemrelevant eingestuft.
"Seit nun über 100 Jahren gibt es den Flughafen Bremen und seine Bedeutung für Bremen und die Region, für die hier beheimateten Unternehmen und die Wirtschaft ist enorm," sagt Tim Cordßen, Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Bremen GmbH, über den Airport. "Er ist Garant für über 7.000 direkte Arbeitsplätze und damit ein Jobmotor. Deshalb braucht Bremen auch in Zukunft einen Flughafen, um hier ansässigen Unternehmen den direkten Zugang in die Welt zu ermöglichen und um im Vergleich mit anderen Städten bei der Neu-Ansiedelung mit einem stadtnahen und schnell erreichbaren Airport zu punkten. Und natürlich auch, um Bremerinnen und Bremern damit die Möglichkeit zu geben, unkompliziert in den Urlaub fliegen zu können." Und Flughafen-Chef Elmar Kleinert ergänzt: "Über 7.000 direkte und knapp 30.000 indirekte und induzierte Arbeitsplätze am Flughafen unterstreichen seine Bedeutung für Bremen und die Region und zeigen, dass der Bremen Airport ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor ist, auf den Bremen nicht verzichten kann."
Die starke Wirtschaftskraft Bremens und der Region spiegelt sich beispielsweise seit Langem in den vielen täglichen und wöchentlichen Verbindungen an die großen europäischen Drehkreuze wie München, Frankfurt. Amsterdam, Paris, Istanbul oder Zürich wider, die gut angenommen werden. Darüber hinaus ist der Bremen Airport für Neu-Firmen ein Ansiedelungsargument und erleichtert Dienstreisen in die ganze Welt, ohne eine lange Anfahrt zu anderen Flughäfen. Gute Verkehrsanbindungen gehören zu den wesentlichen Faktoren bei der Bewertung der Standortqualität und sind ein wichtiges Argument für die regionale Wirtschaftsförderung. Die Mobilität des Luftverkehrs ist gerade für international tätige Unternehmen ein bedeutsamer Standortfaktor. Somit trägt ein Flughafen als Infrastruktureinrichtung zur Sicherung, Erweiterung und Neuansiedlung von Betriebsstätten in der Region bei.
Die Studie hat nicht nur die regionalökonomische Bedeutung des Flughafens Bremen als Wirtschafts- und Standortfaktor analysiert, sondern schätzt erstmals auch die Klimakosten dieser Infrastruktureinrichtung für den Luftverkehr. Konkret lautete die Fragestellung: Welche Klimakostenreduktion würde resultieren, wenn alle Flugreisen im Linienluftverkehr mit Start oder Ziel am Flughafen Bremen ersatzlos unterblieben?
Die Klimakosten aller Flugreisen im Linienluftverkehr mit Start oder Ziel in Bremen werden als Klimakosten der ein- und aussteigenden Passagiere für die Teilstrecken zwischen dem Flughafen Bremen und den Streckenherkunfts- und Streckenzielflughäfen berechnet. Es findet keine Verrechnung mit gegenläufig wirkenden Klimakosten durch eine Verkehrsverlagerung auf andere Flughäfen oder die Nutzung anderer Verkehrsträger statt. Die resultierende Bruttobetrachtung führt zu höheren Klimakosten als eine Nettobetrachtung.
Pro Tonne Kohlendioxid (CO2) wird zunächst der Kompensationsbetrag der Non-Profit-Organisation Atmosfair von 23 Euro zugrunde gelegt. Bezogen auf die Linienflüge am Flughafen Bremen im Jahr 2019 ist eine Tonne CO2 im Durchschnitt aller Einsteiger zusätzlich mit 1,38 Tonnen CO2-Äquivalenten durch Nicht-CO2-Emissionen wie Kondensstreifen und Ozonbildung verknüpft. Der insgesamt für die Schätzung der Klimakosten verwendete durchschnittliche passagierbezogene Kompensationsbetrag liegt somit bei knapp 63 Euro pro Tonne CO2.
Insgesamt war der Linienluftverkehr am Flughafen Bremen im Jahr 2019 mit einer Klimawirkung von 654.000 Tonnen Emissionen verbunden, davon 274.900 Tonnen CO2-Emissionen und 379.100 Tonnen Nicht-CO2-Emissionen (in CO2-Äquivalenten) Der gesamte Linienluftverkehr des Flughafens hat dadurch 17,25 Mio. Euro Klimakosten verursacht. Bei insgesamt rund 1.14 Millionen Einsteigern sind das durchschnittliche Klimakosten von 15 Euro pro Einsteiger (= Reisender mit Hin- und Rückflug).
Bezogen auf ausgewertete 21.300 Flugbewegungen im Linienluftverkehr am Flughafen Bremen resultieren pro Flugbewegung durchschnittlich circa 800 Euro Klimakosten. Die Klimakosten pro Flugbewegung variieren stark mit der jeweiligen Flugdistanz. So ist etwa die im Destinationsportfolio des Flughafens vergleichsweise lange Flugstrecke zwischen Bremen und Istanbul mit durchschnittlichen Klimakosten von ca. 1.600 Euro pro Flugbewegung verbunden.
Flughafen Bremen als Wirtschaftsfaktor im Jahr 2019
Als Flughafen Bremen wird die Gesamtheit aller Betriebe bezeichnet, die auf dem Flughafengelände ansässig sind bzw. einen direkten Zugang zum Rollfeld haben. Bei der Bedeutung des Flughafens Bremen als Wirtschaftsfaktor werden drei Effektkategorien unterschieden:
Bei den direkten, indirekten und induzierten Effekten handelt es sich um Effekte aus der Produktion am Flughafen.
Am Flughafen Bremen gibt es im Jahr 2019 insgesamt 7.281 direkte Arbeitsplätze in mehr als 80 Betrieben. Bedeutendste Arbeitgeber sind der Airbus-Konzern einschließlich Ariane Group und Premium Aerotec, die DFS Deutsche Flugsicherung sowie die Flughafen Bremen-Gruppe bestehend aus der Flughafen Bremen GmbH als Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen Bremen Airport Handling GmbH und Bremen Airport Service GmbH.
In der Summe der direkten, indirekten und induzierten Effekte ist der Flughafen Bremen im Jahr 2019 mit 29.552 Erwerbstätigen sowie einer Bruttowertschöpfung von 2.263,5 Millionen Euro verbunden. Das entspricht 7,9 Prozent der für die Stadtgemeinde Bremen in der amtlichen Statistik für das Jahr 2018 ausgewiesenen Gesamtbeschäftigung von 372.000 Erwerbstätigen bzw. 8,6 Prozent der Bruttowertschöpfung von 26.274 Millionen Euro. Der Bremer Flughafen ist also ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor.
Die Produktion am Flughafen Bremen führt im Jahr 2019 zu einem Steueraufkommen von 592,7 Millionen Euro. Nach Abzug der Abführungen an die EU, fließen davon dem Bund 244,2 Millionen Euro zu, den Ländern 240,6 Millionen Euro und den Gemeinden 84,8 Millionen Euro. Im Jahr 2019 wurden in Bremen 13 Prozent weniger Passagiere und 22 Prozent weniger Flugbewegungen gezählt als im Jahr 2010. Trotzdem nahm die mit dem Flughafen verknüpfte direkte, indirekte und induzierte Beschäftigung um ca. 16 Prozent zu, die direkte, indirekte und induzierte Bruttowertschöpfung erhöhte sich in den jeweiligen Preisen um etwa 34 Prozent und das Steueraufkommen nominal sogar um knapp 45 Prozent.
1. Handlungsfelder am BRE
Der Flughafen Bremen hat insbesondere folgende Ziele in der Vergangenheit verfolgt und wird diese für die Zukunft weiterhin anstreben:
Der Bremer Flughafen arbeitet eng mit dem Flughafenverband ADV zusammen. Bis 2030 streben die ADV-Verkehrsflughäfen eine gemeinsame CO2-Reduzierung von 50 Prozent an. 2050 sollen alle ADV-Flughäfen netto null erreichen. Als Mitglied des 2014 abgeschlossenen europäischen Projekts "Green Sustainable Airports" war der Flughafen Bremen aktiv daran beteiligt, Erfolgsstrategien für einen verbesserten Umweltschutz in Europa zu entwickeln.
In den vergangenen 20 Jahren sind die Flugbewegungen am Bremen Airport im Durschnitt konstant rückläufig – und das bei insgesamt ansteigender Passagierzahl. Dies erklärt sich dadurch, dass Fluggesellschaften größere Fluggeräte einsetzen, die besser ausgelastet sind. Dies trägt wiederum dazu bei, dass mehr Passagiere
befördert werden können und dennoch der Ausstoß von Lärm und Emissionen reduziert wird.
2. Was tut BRE? (Auszug von Maßnahmen)
Pressekontakt
Flughafen Bremen GmbH
Andrea Hartmann, Head of Communications
Tel.: 0421 5595 410, E-Mail: andrea.hartmann@airport-bremen.de
Senatorin für Wissenschaft und Häfen
Sara Bergemann, Leiterin des Senatorinnenbüros
Tel.: 0421 361 10494, E-Mail: sara.bergemann@swh.bremen.de