Alle Jahre wieder: Bremen freut sich auf den Freimarkt, eines der ältesten Volksfeste Deutschlands. In diesem Jahr ganz besonders – denn der beliebte Jahrmarkt steht im Zeichen eines Jubiläums: Vor 975 Jahren verlieh Kaiser Konrad II die sogenannte Marktgerechtigkeit. Fortan durften Handwerker, Händler und Bauern ihre Waren frei in der Stadt anbieten. Das ist Nostalgie – denn inzwischen ist aus dem Markt ein riesiges Vergnügen geworden. Auf insgesamt 100.000 Quadratmetern ist für jeden etwas dabei, mehrfaches Drehen um die eigene Achse oder freier Fall aus 70 Metern Höhe. Auf dem Bremer Freimarkt ist alles möglich. Die Freimarktszeit bringt selbst die kühlen Hanseaten dazu, ihre Zurückhaltung abzulegen. Tausend Musikbegeisterte schunkeln im Bayernzelt, genießen modernen Rock und Pop mit prominenten Überraschungsgästen im Hansezelt, swingen zu Jazz und Dixie im Riverboat oder tanzen bis in die Puppen in der Messehalle 7.
Ein solches Jubiläum muss natürlich gewürdigt werden – mit einem historischen Eröffnungsspektakel auf dem Grasmarkt am Bremer Rathaus. So reist der Gesandte des Kaisers am Freitag, dem 15. Oktober mit der Kogge an, die gegen 15.30 Uhr an der Schlachte anlegt. In seinem Gepäck: Die kaiserliche Urkunde aus dem Jahr 1035, die am Rathaus feierlich an Bischof Bezelin (dargestellt von Erik Roßbander) übergeben wird. Dabei sein werden viele illustre Gäste und Bremer Originale: Die Bremer Stadtmusikanten, Gräfin Emma, Gesche Gottfried, Heini Holtenbeen und viele mehr.
Willkommen geheißen werden Abgeordnete aus Bremens Partnerstadt Rostock sowie aus umliegenden Städten Verden, Vechta und Oldenburg, die auch auf eine lange Geschichte ihrer Märkte zurückblicken können. Kulturstaatsminister Bernd Neumann wird den Bremern Grüße der Bundesregierung überbringen. Die Ehrengäste werden um 15 Uhr von der Bürgerweide aus mit Kutschen zur Zeremonie am Rathaus gefahren, die in Anwesenheit von Innensenator Ulrich Mäurer um 16 Uhr beginnt. An der Mühle Am Wall formieren sich zudem Miss Freimarkt mit einem Staat von Prinzessinnen und Königinnen aus dem Umland und ziehen in Richtung Marktplatz. Dort wird ein Fanfarenchor die Gästeschar bei ihrer Ankunft begrüßen.