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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

20.000 Menschen in Bremen nutzen Carsharing: über 6.000 Autos ersetzt

Ziel des Carsharing Aktionsplan wurde erreicht

14.05.2021

"20.000 Bremerinnen und Bremer nutzen Carsharing und sorgen somit dafür, dass wir mehr Platz auf den Straßen haben. Ich freue mich sehr, dass wir diesen Meilenstein jetzt erreicht haben“, macht Bremens Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau Dr. Maike Schaefer deutlich. "Ohne Carsharing hätten wir über 6.000 Autos mehr auf den Bremer Straßen." Denn rund ein Drittel der mittlerweile 20.000 Carsharing Nutzerinnen und Nutzer in Bremen haben entweder ein Auto abgeschafft oder keines angeschafft. Aneinandergereiht sind das über 30 km Straßenraum, so weit wie vom Bremer Marktplatz bis nach Worpswede. "Wollte man den gleichen Entlastungseffekt des Straßenraums mit Parkgaragen erreichen, müsste man über 100 Millionen Euro investieren", so die Mobilitätssenatorin. "Da ist Carsharing die innovativere, effizientere und zeitgemäßere Lösung."

Kerstin Homrighausen, cambio Bremen; Dr. Maike Schaefer, Mobilitätssenatorin, Gesche Valentin, neue Carsharing-Nutzerin; Dr. Bernd Günther, PMC Nordwest (v.l.n.r.)
Kerstin Homrighausen, cambio Bremen; Dr. Maike Schaefer, Mobilitätssenatorin, Gesche Valentin, neue Carsharing-Nutzerin; Dr. Bernd Günther, PMC Nordwest (v.l.n.r.)

Der Zielwert von 20.000 Carsharerinnen und Carsharern in Bremen wurde im 2009 politisch beschlossenen Carsharing-Aktionsplan gesetzt. Bremen war mit seiner Carsharing Strategie und den 'mobil.punkten' von einer internationalen Jury als ein Ausstellungsbeispiel für den Weltausstellung 2010 in Shanghai ausgewählt worden. Der weltweit erste kommunale Fachplan zur Carsharing-Förderung sah eine Vervierfachung des Carsharing in Bremen vor – von rund 5.000 in 2008/2009 auf 20.000 im Jahr 2020. Zentrale Bausteine waren dabei der Ausbau der mobil.punkte und mobil.pünktchen, eine Einbeziehung von Carsharing in den Wohnungsneubau und die Integration mit dem ÖPNV und dem Flottenmanagement öffentlicher Einrichtung sowie umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit. Gab es 2009 erst drei mobil.punkte mit 14 Autos, so erhöhte sich diese Zahl auf 45 mobil.punkte mit etwa 135 Fahrzeugen – etwa ein Drittel des gesamten Carsharing Angebotes. Senatorin Schaefer fasst zusammen: "Das ist ein Etappensieg auf dem Weg der Mobilitätswende."

"Ohne Corona hätten wir diese Zielzahl auch im vergangenen Jahr in Bremen erreicht" macht die Geschäftsführerin von cambio Bremen, Kerstin Homrighausen, deutlich. "Mit dem Angebot 'smumo' haben wir trotzdem im August 2020 eine Ergänzung von 50 free floating-Fahrzeugen zu den Stationsangeboten auf die Straße gebracht. Hier kombiniert sich die Verlässlichkeit des einen Angebotsteils mit der Ungebundenheit des anderen."

In Bremen sind drei Carsharing Anbieter aktiv. Neben cambio ist es Flinkster (Carsharing der Deutschen Bahn) und Personal Mobility Center (PMC-Nordwest eG) in der Nachfolge des norwegischen Anbieters Move About. Mit PMC arbeitet die Stadt Bremen im europäischen Forschungsprojekt GreenCharge zusammen, um für Neubauvorhaben die Infrastrukturnotwendigkeiten von elektrischem Carsharing zu klären. "Im Wohnungsneubau liegt ein großes Potenzial, weil mit Carsharing weniger Stellplätze erforderlich sind und damit Kosten gespart werden. Gleichzeitig gibt es ein erweitertes Mobilitätsangebot für die Menschen, die in diesen Wohnanlagen ihr zuhause finden", so Dr. Bernd Günther, Vorstand der PMC-Nordwest.

Insgesamt stehen den nun über 20.000 Nutzerinnen und Nutzern rund 400 Carsharing Autos an über 125 Stationen im Stadtgebiet Bremen zur Verfügung. Alle drei Anbieter arbeiten im Verbünden mit anderen Städten, so dass es auch Zugriff auf Fahrzeuge in vielen anderen Städten gegeben ist.

"Wir sind mit allen Carsharing Anbietern in Bremen im guten Austausch. Alle 'mobil.punkt'-Standorte werden im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens öffentlich ausgeschrieben und vergeben", betont Mobilitätssenatorin Schaefer.

"Für 2030 wünsche ich mir, dass wir dann mindestens 50.000 Carsharing Nutzerinnen und Nutzer in Bremen haben, die dann 20.000 PKW von den Straßen geholt haben. Das wird eine deutliche Entlastung in unseren engen Straßen bringen. 2030 sollte auch der Umstieg auf Elektroantriebe weitestgehend vollzogen sein", so Schaefer.

Die Bremer Strategie war Vorbild für andere Städte in Deutschland und Europa. Die belgische Stadt Gent hat den Carsharing Aktionsplan übernommen, die deutschen Städte Achim, Erlangen, Fürth, Kempten, Leer, Nürnberg und Rostock haben mobil.punkte eingerichtet, die norwegische Stadt Bergen hat gleich auch das Design der Bremer Stele übernommen.

Weitere Informationen unter:
Cambio (Bremen): www.cambio-carsharing.de

PMC (Personal Mobility Center Nordwest): www.pmc-nordwest.de/

Flinkster (Bremen): www.flinkster.de/

Europäisches Projekt SHARE-North: www.share-north.eu

Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de