Die unabhängige Arbeit der Justiz ist Grundlage für einen funktionierenden Rechtsstaat – und gerade im Zeitalter der Digitalisierung muss dazu auch das Management oftmals sensibler Daten nicht nur stabil funktionieren, sondern vor allem auch höchsten Sicherheitsansprüchen genügen.
Um genau das zu gewährleisten haben Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Berlin jetzt mit einem länderübergreifenden Verwaltungsabkommen den Grundstein für den gemeinsamen Betrieb der IT der Justiz gelegt.
Data Center Justiz – oder kurz: DCJ – heißt das gemeinsame Projekt, das dabei herausgekommen ist und jetzt seine Arbeit aufgenommen hat. Ziel des DCJ, das vom IT-Dienstleister Dataport in einem der sichersten Rechenzentren Europas, dem sogenannten "RZ²" betrieben wird, ist es den beteiligten Ländern eine zukunftsfähige, stabile und vor allem sichere IT-Infrastruktur unter Berücksichtigung der jeweiligen Belange der Justiz anzubieten.
Dazu Bremens Senatorin für Justiz und Verfassung, Claudia Schilling: "Nicht nur durch die Einführung der E-Akte, die bundesweit verpflichtend bis 2026 in allen Gerichten die Papierakte ersetzen wird, stellen sich der Justiz völlig neue Herausforderungen – insbesondere was den Umgang mit digitalen, oft sehr sensiblen Daten angeht. Es ist daher sowohl fachlich als auch wirtschaftlich ein folgerichtiger Schritt, dass nicht jedes Land dabei eigene Wege geht, sondern wir uns im Verbund auf eine gemeinsame Lösung geeinigt haben. Die Bundesländer kooperieren und gewinnen dabei miteinander: Indem wir gemeinsame, an die jeweiligen Bedürfnisse der Länder angepasste Standards setzen, indem wir zusammen für ein sicheres und stabiles Datenmanagement sorgen und indem wir, durch die gemeinsame Finanzierung gleichzeitig die IT-Kosten der einzelnen Länder senken." Letzteres gelte sowohl für den laufenden Betrieb auch bei der zukünftigen Entwicklung neuer oder bei Updates bestehender Softwarelösungen: "Im Verbund lässt sich all dies kostengünstiger umsetzen, als wenn jedes Bundesland dabei allein agiert", so Schilling.
Kurzinfo:
Betrieben wird das Data Center Justiz (DCJ) an zwei gespiegelten Standorten in Norddeutschland als sogenanntes Twin Data Center. Insbesondere der Punkt Sicherheit steht beim DCJ im Vordergrund: Das Data Center Justiz "läuft" in einem extra gekapselten und gesicherten Bereich, ist BSI-zertifiziert, TÜV-geprüft und gilt als eines der sichersten Rechenzentren in Europa. Jedes Bundesland hat dabei ausschließlich Zugriff auf die eigenen Daten.
Ansprechpartner für die Medien:
Matthias Koch, Pressesprecher bei der Senatorin für Justiz und Verfassung, Tel.: (0421) 361-14476, E-Mail: matthias.koch@justiz.bremen.de