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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Landeszentrale für politische Bildung bestürzt über Schmierereien von Stolpersteinen

Pressemitteilung der Bremischen Landeszentrale für politische Bildung:

03.06.2021

Mit Entsetzen nimmt die Landeszentrale für politische Bildung, als Trägerin des Projektes Stolpersteine Bremen, die Schmierereien in der Reeder-Bischoff-Straße zur Kenntnis. Dazu der Leiter der Landeszentrale, Thomas Köcher: "Diese Aktion zeigt einmal mehr, dass die Erinnerungskultur an die Verbrechen des Nationalsozialismus zum Austragungsort von rechten/rechtsextremen Politikvorstellungen geworden ist. Mit Angriffen auf das Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus soll eine "erinnerungspolitische Wende" eingeleitet werden. An dieser Stelle ist die demokratische Gesellschaft herausgefordert."

Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats: "Ich verurteile diesen widerwärtigen Akt des Vandalismus scharf. Er zeigt wie wichtig es ist, gegen jegliche antisemitischen und faschistischen Tendenzen vorzugehen."

Die Stolpersteine in Vegesack sind am Donnerstag, 3. Juni 2021, mit Hakenkreuzen und SS-Runen beschmiert worden. Die Landeszentrale für politische Bildung wird sich um die Säuberung der Stolpersteine bemühen und die Schändung zum Anlass nehmen, auf die generelle Bedeutung der Erinnerungskultur in Bremen hinzuweisen.

Projekt STOLPERSTEINE BREMEN

In Bremen sind über 1.500 Menschen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden; die Zahl der deportierten, verfolgten oder in "Schutzhaft" genommenen Menschen liegt um ein Vielfaches höher. Schon länger gab es in Bremen Überlegungen, wie man das Leben jener Menschen symbolisch sichtbar machen könnte, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden: Juden, Sinti und Roma, Opfer der "Euthanasie", politisch Verfolgte, Jehovas Zeugen und Homosexuelle. Die Erinnerung an sie ist in unserer Stadt weitgehend verblasst. Die Stolpersteine sollen dem Vergessen entgegenwirken. Der Betonstein wird so im Bürgersteig versenkt, dass lediglich die Tafel sichtbar bleibt. Stolpern kann und soll man nur im übertragenen Sinn. Bis heute hat Gunter Demnig in Europa an mehr als 1.300 Orten über 70.000 solcher Gedenksteine verlegt, darunter 727 in Bremen.

STOLPERSTEINE BREMEN ist ein Projekt der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und des Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“. Die Arbeit am Projekt wird getragen vom Initiativkreis Stolpersteine Bremen.

Weitere Informationen:

Tobias Peters, Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Tel.: 0421 361 2098 E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de