Blumen, Sekt und jede Menge Aufmerksamkeit: Wer so alt ist wie der Bremer Roland, darf an seinem Ehrentag mit solchen Gaben rechnen. Heute feiert das steinerne Wahrzeichen Bremens seinen 606. Geburtstag. Für die Bremerinnen und Bremer ist der Roland das Freiheitssymbol schlechthin. So lange der Roland steht – so weiß es der Volksmund – bleibt Bremen frei und unabhängig. 5,50 Meter hoch – ein stolzer Ritter mit Schild, spitzen Knien, gelocktem Haar und hoch aufgerichtetem Schwert.
Gewiss – das genaue Geburtsdatum des historischen Rolands ist nicht bekannt.
Fest steht jedoch, dass die monumentale Skulptur 1404 auf dem Marktplatz erreichtet wurde. Daran gibt es keinen Zweifel. Die alten Ratsrechnungen nennen sogar den Preis: 170 Bremer Mark kostete er seinerzeit. Den Bremerinnen und Bremern gilt er bis heute
als Zeichen für bürgerliches Selbstbewusstsein.
Der Roland steht für alle städtischen Freiheiten, er ist das in Stein gemeißelte Symbol für die Selbstbestimmung einer Stadtgesellschaft. Und deshalb gehört er seit 2004 ebenso wie das Bremer Rathaus zum Weltkulturerbe. „Der Roland und das Rathaus können als außergewöhnliches Zeugnis für bürgerliche Autonomie und Souveränität gelten – wie sie im Laufe von Jahrhunderten entstanden sind “. So hat es die UNESCO befunden und das Standbild in die Welterbeliste aufgenommen. Unter den Rolanden auf mitteleuropäischen Marktplätzen die Marktfreiheit symbolisieren, gilt der Bremer Roland als der repräsentativste. Er ist zugleich der älteste von denen, die heute noch erhalten sind
Seit 1813 feierte man in Bremen den 5. November als den Tag, an dem Bremen nach mehrjähriger Besatzung durch das napoleonische Frankreich von den russischen Kosaken befreit wurde. Da die Bremer diesen Tag bis 1863 als den „Tag der wiedererstandenen Freiheit“ feierten, lag die Verbindung zum Freiheitssymbol nahe.
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