Projekt soll in Bremen und auch Bremerhaven zum "Regelangebot" der Justiz werden
Ein Richter, zwei Richterinnen (eine davon heute Justizsenatorin), eine Staatsanwältin: Mit so viel "geballtem Rechtsstaat" sind Schülerinnen und Schüler eher selten konfrontiert. Das soll sich ändern – denn die vier Juristinnen und Juristen waren heute (6. Oktober 2021) aus gutem Grund am Beruflichen Gymnasium Wirtschaft zu Gast: Gemeinsam haben sie dort den Startschuss zum neuen Projekt "Bremer Recht macht Schule" gegeben. Denn: Wer könnte Schülerinnen und Schülern Justiz und Recht besser näherbringen, als diejenigen, die täglich in und für unseren Rechtsstaat arbeiten? Genau das übernehmen bei dem Projekt in Kooperation mit dem Bremischen Richterbund und der Hanseatischen Anwaltskammer Rechtspraktikerinnen und Rechtspraktiker aus allen Bereichen der Justiz.
Claudia Schilling, die heute weniger als Justizsenatorin, sondern vor allem als ehemalige Anwältin und Richterin einen Teil des Unterrichts mitgestaltete, zeigte sich am Ende überzeugt: "Mir hat die Premiere wirklich Spaß gemacht, ich war von dem Interesse der Schülerinnen und Schüler schwer begeistert."
Gesa Kasper, stellvertretende Vorsitzende des Bremischen Richterbunds und heute als Richterin selbst mit dabei, ging es ähnlich: "Dem Bremischen Richterbund ist es ein großes Anliegen, gerade auch junge Leute für Justizthemen zu interessieren und Verständnis für unser Rechtssystem zu vermitteln. Der direkte Austausch – wie heute hier - ist dafür ein toller Weg. Viele Kolleginnen und Kolle-gen haben sich schon bereit erklärt das Projekt ehrenamtlich zu unterstützen. Nach der Erfahrung heute kann ich nur bestätigen: Den Gerichtssaal einmal mit dem Klassenraum zu tauschen, füllt nicht nur unseren Anspruch einer bürgernahen Justiz mit Leben, sondern macht einfach auch Spaß."
Stefanie Lehfeld, die Leiterin des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft und Lehrerin des Kurses, zog ebenfalls ein positives Fazit: "Für die Schülerinnen und Schüler war das heute nicht nur eine gelungene Abwechslung, sondern vor allem auch interessant, weil das Thema von 'echten' Expertinnen und Experten vermittelt wurde. Zudem ist das Projekt für uns hier am SZ Grenzstraße eine tolle Ergänzung, denn wir bieten bereits seit 2006 Recht als Leistungsfach an. Dabei werden konkrete Sachverhalte aus den verschiedenen Rechtgebieten didaktisch aufbereitet und praxisorientiert vermittelt. Wer Jura studieren oder einen Rechtsberuf ergreifen möchte, kann sich hier gezielt vorbereiten. Aber auch für alle anderen bietet das Leistungsfach einiges: Denn Rechtskenntnisse sind auch im privaten Alltag hilfreich." Was die Rückmeldungen aus der Klasse zum Projektstart angeht, war sich Lehfeld sicher: "Heute hatten – wie im echten Leben – buchstäblich alle gerne 'Recht'."
Nach dem gelungenen Auftakt soll das Projekt nun nicht nur in Bremen, sondern auch in Bremerhaven zum "Regelangebot" werden. Genau wie Bildungssenatorin Sascha Aulepp unterstützt auch der Bremerhavener Schuldezernent Michael Frost die Idee: "Bremerhaven ist bei diesem Projekt gern dabei – und ich würde mich sehr freuen, wenn sich viele Schulen aus der Seestadt beteiligen. Schülerinnen und Schülern die Bedeutung unseres Rechtsstaates für uns und unsere Demokratie näher zu bringen, ist eine überaus wichtige Aufgabe!"
Nähere Informationen – auch zur Teilnahme für interessierte Schulen/ Schulklassen - finden sich hier: www.justiz.bremen.de/service/bremer-recht-macht-schule-15386.
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