Der diesjährige Hannah-Arendt-Preisträger ist der französische Philosoph und Sinologe Francois Jullien. Er hat viele Jahre in China gelebt und gilt als einer der bedeutendsten Kenner des Landes. Lange bevor alle Welt vom Aufstieg Chinas beeindruckt gewesen sei, habe er dem chinesischen Denken nachgespürt, begründete die Jury u.a. ihre Entscheidung. Am Freitag, dem 3. Dezember überreichen Bremens Bürgermeisterin Karoline Linnert und Andreas Poltermann, Inlandsleiter der Heinrich Böll Stiftung Berlin, um 18 Uhr im Bremer Rathaus die Auszeichnung. Die Veranstaltung ist öffentlich, interessierte Bremerinnen und Bremer sind herzlich willkommen. Die Laudatio hält der FAZ Chinakorrespondent Mark Siemons. Der Preis wird bereits zum 13. Mal von der Stadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung vergeben und ist mit 7.500 Euro dotiert.
Am darauffolgenden Tag, dem 4. Dezember lädt die Heinrich-Böll-Stiftung Bremen um 10 Uhr zum Kolloquium mit dem Preisträger in das Institut Français, Contrescarpe 19, ein. Zum Thema „Das Unbehagen im westlichen Universalismus“diskutieren mit ihm der FAZ Chinakorrespondent Mark Siemons sowie Eun-Jeung Lee, Professorin für Koreastudien/Ostasienwissenschaften an der Freien Universität Berlin und Thomas Alkemeyer, Professor für Sportsoziologie an der Universität Oldenburg.
Auch diese Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Über den Preisträger
Der Philosoph und Sinologe François Jullien, geboren 1951 in Embrun im französischem Département Hautes-Alpes, studiert in den 1970er Jahren an der Ecole Normale Supérieure in Paris sowie Chinesisch an der Beijing Universität in Shanghai. Nach seiner Promotion 1978 wird er Leiter der Antenne Française de sinologie in Hong Kong und gründet die Zeitschrift „Extrême Orient – Extrême Occident“. Nach seiner Habilitation in Sinologie an der Universität Paris 7 Denis Diderot 1983 wird er Stipendiat im Japanisch-Französischen Haus in Tokyo. Ende der achtziger Jahre ist er Präsident der Französischen Gesellschaft für Chinastudien und in den darauffolgenden zehn Jahren Direktor des UFR Asie Orientale der Universität Paris 7 Denis Diderot. Parallel dazu übt er für drei Jahre das Präsidentenamt des Collège international de philosophie aus. Seit 2001 ist er Mitglied des Institut Universitaire de France und seit 2002 Direktor des Instituts Marcel Granet.
An der Universität Paris 7 Denis Diderot ist er seit dem auch Direktor des Institut für zeitgenössisches Denken und seit 2004 Professor für ostasiatische Sprachen und Kultur. Daneben ist er als Wirtschaftsberater französischer Unternehmen tätig, die Projekte in China durchführen, sowie Herausgeber der Sammlungen "Orientales" und "Libelles" beim Verlag Presses Universitaires de France in Paris. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Foto: Merve Verlag