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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm kommentiert den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

24.11.2021

"In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal im Leben Opfer sexueller Gewalt. Jede Vierte erlebt Gewalt im Zusammenhang mit der Partnerschaft. Die Zahlen dokumentieren eine traurige Wahrheit: Gewalt gegen Frauen ist Alltag und tiefgreifend in unserer Gesellschaft verankert. Der 25. November, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, führt uns das jährlich vor Augen. Doch mit welchen Konsequenzen? Ein Tag des Aufrüttelns ist zu wenig. Vielmehr braucht es entschlossene politische Maßnahmen.

Die benötigen wir auch auf kommunaler Ebene sowie auf Landesebene. Bremen ist auf dem Weg: Aktuell erarbeiten wir, die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, kurz ZGF, gemeinsam mit der Senatorin für Frauen den Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Er entwirft eine grundlegende Gesamtstrategie für die Freie Hansestadt Bremen, in der die vorhandenen Maßnahmen sowie Angebote gebündelt und aufeinander abstimmt werden.

Wie dringend notwendig dies ist, zeigen die Zahlen: Allein in der Stadt Bremen gab es im vergangenen Jahr einen Anstieg der häuslichen Gewalt um fast 16 Prozent. Betroffen sind überwiegend Frauen. Dabei ist die häusliche Gewalt nur eine von vielen Gewaltformen, mit denen Frauen konfrontiert sind. Die Digitalisierung hat das Problem deutlich verschärft. Insbesondere junge Frauen sind von digitaler Gewalt betroffen. Laut Plan International haben 70 Prozent der Mädchen und jungen Frauen zwischen 15 und 24 in Deutschland digitale Gewalt und Belästigung in den sozialen Medien erlebt. Richtig und lobenswert ist daher der Beschluss der Bremer Bürgerschaft vom Oktober 2021 zur Etablierung einer Meldestelle für Hassangriffe, also für Hatespeech, im Internet. Sie soll Betroffenen rechtliche und psychologische Hilfe bieten.

Doch digitale Gewalt geht deutlich über Hassnachrichten hinaus. Vielmehr erfahren Mädchen und Frauen im Internet häufig eine Verknüpfung zu ihnen bereits widerfahrender analoger Gewalt. Dazu gehört zum Beispiel gefilmter Missbrauch, der anschließend weltweit verbreitet wird. Deshalb ist es dringend notwendig, dass Bremen den bereits in unserem Land bestehenden Hilfe- und Beratungseinrichtungen finanzielle Mittel zur Verfügung stellt, damit sie Frauen auch bei digitaler Gewalt angemessen schützen und helfen können."

Ansprechpartnerin für die Medien:
Susanne Gieffers, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: (0421) 361-6050,
E-Mail: presse@frauen.bremen.de