Eine gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger im Land Bremen: Im Jahr 2021 wurden alle gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Luftschadstoffe zum Schutz der menschlichen Gesundheit eingehalten. Dazu Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: "Natürlich hat an dieser positiven Bilanz erneut auch die Corona-Pandemie ihren Anteil. Ich bin mir jedoch sicher, dass weitere Faktoren eine bedeutende Rolle spielen. Sicherlich die Abschaltung des Kohlekraftwerks Hafen der swb. Weitere Verbesserungen werden wir sicher erzielen, wenn dank des Müllheizkraftwerks und der Fernwärmeleitung auch das zweite swb-Kohlekraftwerk vom Netz geht. Eine sehr wichtige Rolle spielt allerdings die Verkehrswende, an der wir stetig arbeiten. Das gilt auch für die Ergebnisse der Enquete-Kommission."
Feinstaub
Die Feinstaubbelastung im Land Bremen lag 2021 im Jahresmittel auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr und der Jahresmittelwert Feinstaub PM10 lag mit 15-16 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert des Bundes-Immissionsschutzgesetzes für Luftschadstoffe von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auch an den Messstationen, die von Emissionen des Straßenverkehrs direkt beeinflusst sind, blieb der Jahresmittelwert mit 18 beziehungsweise 19 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich unter dem Jahresgrenzwert. Der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde maximal an sechs Tagen (Station Dobben) überschritten; 35 Überschreitungen im Jahr sind zulässig.
Die Jahresmittelwerte für Feinstaub PM2,5 an den Luftmessstationen Bremerhaven, Bremen-Ost, Bremen Oslebshausen und Bremen Hasenbüren blieben mit 9 bis 11 Mikrogramm pro Kubikmeter unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Immissionsgrenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Stickstoffdioxid
Die Belastung mit Stickstoffdioxid ist im Jahr 2021 sowohl im städtischen Hintergrund als auch an den Verkehrsstationen im Vergleich zum Vorjahr konstant. Die Jahresmittelwerte für Stickstoffdioxid an den drei verkehrsnah messenden Luftmessstationen Dobbenweg, Nordstraße und Cherbourger Straße (Bremerhaven) erreichten mit 30 beziehungsweise 31 Mikrogramm pro Kubikmeter in etwa das Niveau des Vorjahres. Der geltende Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde deutlich unterschritten. Damit stabilisiert sich der Jahresmittelwert im Land unterhalb des Grenzwertes. Die Jahresmittelwerte für Stickstoffdioxid an den verkehrsfernen Hintergrund-Messstationen liegen im Land mit maximal 19 Mikrogramm pro Kubikmeter weit unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Ozon
Auch die Jahresmittelwerte für Ozon blieben etwa auf dem Niveau des Vorjahres; sie erreichten Werte zwischen 45 und 48 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Informationswert für Ozon von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter als Einstundenmittelwert wurde somit an keiner Luftmessstation überschritten, ebenso nicht der Alarmwert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Zusätzlich zu den Messungen im städtischen Hintergrund wurde auch Ozon an der verkehrsnah messenden Luftmessstation am Dobben gemessen. Diese Messung unterstützt ein Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes zur Ursachenanalyse von Ozon. Die Ozonkonzentration am Dobben lag im Jahresmittel bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Im Vergleich zu den Ozonmessungen im städtischen Hintergrund ein deutlich geringerer Wert, der durch Reaktion der Verkehrsabgase mit Ozon begründet ist.
Feinstaubbelastung an Silvester
Für das Silvester 2021/2022 ist ein generelles Verkaufs- und Böllerverbot ausgesprochen gewesen. Dies führte zu deutlich geringeren Feinstaubkonzentrationen um den Jahreswechsel. Die Einstundenmittelwerte lagen mit den Maximalwerten am frühen Morgen des 1. Januar 2022 unter 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Maximalwert des Tages mit über 60 Mikrogramm pro Kubikmeter lag zwischen 8.00 und 11.00 Uhr und damit unabhängig vom Feuerwerk in Bremen.
Aus Sicht der Umweltbehörde repräsentieren die letzten drei Silvester nicht die Feinstaubsituationen der Jahre zuvor. Am Jahreswechsel 2019/2020 war ein besonderes Ereignis in Sachen Feinstaubbelastungen, da es viele Feuerwerke gegeben hatte und gleichzeitig die meteorologischen Bedingungen mit einer nasskalten, austauscharmen Inversionswetterlage ungünstig gewesen waren. Dieser Effekt war deutschlandweit festgestellt worden. Der Jahreswechsel 2020/2021 wiederrum war aufgrund der Pandemie und einem Verkaufs- und Böllerverbot für Feuerwerke vergleichbar mit dem letzten Silvester.
In den Jahren vor 2019 lagen die Stundenwerte durchschnittlich bei maximal 500 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit ging jeweils eine Überschreitung des Tagesgrenzwertes von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter für den 01. Januar des Jahres einher.
Messstationen im Land Bremen
Stationen im städtischen Hintergrund befinden sich im Bremerhaven, Bremen-Nord, Hasenbüren, Bremen-Mitte, Bremen-Ost und Oslebshausen.
Verkehrsstationen stehen in Bremen am Dobbenweg und Nordstraße und in Bremerhaven an der Cherbourgerstraße.
Weiter Informationen online unter: www.bauumwelt.bremen.de/umwelt/luft-23472
Informationen zur Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Jahr 2021 als Empfehlung folgende neue Richtwerte für die Luftqualität festgelegt, die im Land Bremen mit den Messwerten aus 2021 nicht eingehalten werden können (Feinstaub PM10 15 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel; Feinstaub PM2,5 5 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel; Stickstoffdioxid 10 Mikrogramm pro Kubikmeter für das Jahresmittel; Ozon bezogen auf den höchsten 8-Stunden-Mittelwert im Jahr 100 Mikrogramm pro Kubikmeter und den Mittelwert für die sogenannte Ozon Season 60 Mikrogramm pro Kubikmeter).
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de