Miriam Emefa Dzah und Daniel Osei Phillip belegen den ersten Platz / Focke-Museum widmet dem Thema im Sommer eine Ausstellung
09.02.2022Für ihren Text "Bäume schubsen" erhält Miriam Emefa Dzah den ersten Preis des Literaturwettbewerbs "Kolonialismus und seine Folgen in Bremen". Sie teilt ihn sich mit Daniel Osei Phillip, der ihn für "48 Minuten" zugesprochen bekommt. Die Jury befand beider Texte für qualitativ gleichwertig. Auf Platz zwei Ghanatta Ayanic mit "Endstation Bremen Steintor". Die Preisverleihung fand am Dienstag, 8. Februar 2022, als digitale Veranstaltung statt. Das Focke-Museum – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte richtete den Literaturwettbewerb im Auftrag des Senators für Kultur aus, der auch das Preisgeld von insgesamt 6000 Euro zur Verfügung stellt.
Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz: "Ich gratuliere den Autorinnen und dem Autor zu ihren Preisen. Ihre Textarbeiten - aber auch die der anderen Teilnehmenden - sind einmal mehr der beredte Beweis dafür, dass das geschriebene Wort nach wie vor facettenreich und nachdrücklich auf die Folgen von Rassismus hinweisen kann. So wird ein gesellschaftlich relevantes Thema sensibel aufgegriffen und Leserinnen und Leser zum Nachdenken angeregt. Ich bedanke mich sehr beim Team des Focke-Museums, das auch diesen Wettbewerb für einen angemessen-kritischen Umgang mit unserem kolonialen Erbe ausgerichtet hat."
Insgesamt wurden 26 Texte eingereicht, die meisten von people of colour aus Bremen und der Region. Der überwiegende Teil von ihnen setzt sich mit selbst erfahrenen Rassismus auseinander. Jurymitglied Maimuna Sallah sagte in ihrer Ansprache: "Schreiben bedeutet vergegenwärtigen und erinnern. Schreiben ist aber auch Widerstand."
Die Direktorin des Bremer Landesmuseums, Prof. Dr. Anna Greve, berichtete von der intensiven Diskussion der Jury. "Es wurden viele sehr gute Texte eingereicht, die sich dem Thema aus verschiedenen Perspektiven nähern und die bis heute anhaltenden Folgen von Kolonialismus und Rassismus deutlich machen."
Neben ihr gehörten der Jury Maimuna Sallah (Studentin der Transnationalen Literaturwissenschaft und Mitglied bei der Black Community Foundation Bremen), Patience Amankwah (Poetin, rassismuskritische Referentin und Trainerin), Bassirou Ayeva (Journalist, Autor, Sozialarbeiter) und Jens Laloire (Geschäftsführer des Literaturkontors Bremen) an.
Das Focke-Museum wird in seinem Stadtlabor vom 28. Juni bis 27. September 2022 Arbeiten aus dem Kunst- und dem Literaturwettbewerb zu den Folgen des Kolonialismus in Bremen in einer Ausstellung präsentieren. Dort sollen auch Lesungen der beteiligten Autoren und Autorinnen stattfinden.
Ansprechpersonen für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de
Alexandra Albrecht, Presse & Redaktion Focke-Museum, Museumsblog, Tel.: (0421) 69960032, E-Mail: albrecht@focke-museum.de