Deputation stimmt Handlungskonzept zur Reduzierung des Pflanzenschutzeinsatzes in Bremen zu
16.02.2022Damit Bremens Landwirtschaft noch zukunftsfähiger werden kann, sollte der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf landwirtschaftlichen Flächen im Land Bremen reduziert und zu einem nachhaltigen sowie effizienten Ressourcenschutz weiterentwickelt werden. Mit dieser Zielsetzung hat das Referat Regionale und ökologische Landwirtschaft der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau das Handlungskonzept zur Reduzierung des Pflanzenschutzeinsatzes auf landwirtschaftlichen Flächen im Land Bremen erarbeitet. Diesem hat die staatliche Deputation für Klima, Umwelt, Landwirtschaft und Tierökologie auf ihrer heutigen Sitzung (16. Februar 2022) zugestimmt.
"Die Ziele der Zukunftsplanung Landwirtschaft sind es, eine ressourcenschonende, zukunftsfähige und regionale Landwirtschaft im Land Bremen zu erhalten und weiter zu fördern. Wir wollen, dass hochwertige Lebensmittel vor Ort produziert werden können und gleichzeitig der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft reduziert wird. Das ist ein wichtiger Beitrag, um das Insektensterben zu stoppen und damit wieder für mehr Biodiversität in unserer Natur zu sorgen," so Umwelt- und Landwirtschaftssenatorin Dr. Maike Schaefer.
Auf 60 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Bremen werden keine Pflanzenschutzmittel ausgebracht. Auf 40 Prozent ist ein Pflanzenschutzmitteleinsatz hingegen noch möglich, dies betrifft größtenteils Dauergrünland. Hier werden nur bei Problemunkräutern oder zur Grünlanderneuerung Herbizide eingesetzt. Hauptsächlich kommen Pflanzenschutzmittel in Bremen beim Ackerbau zum Einsatz, weshalb sich das Handlungskonzept auf diesen Bereich fokussiert.
"Es ist gut, dass in Bremen bereits relativ wenig Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Wir sehen aber, dass es möglich und sinnvoll ist, den Einsatz noch weiter zu reduzieren. Hier ziehen die Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam mit Aktiven aus dem Umweltschutz an einem Strang. Das sind ideale Voraussetzungen, um die Landwirtschaft in Bremen noch nachhaltiger zu gestalten," kommentiert Senatorin Dr. Maike Schaefer.
Das vorgelegte Konzept zeigt eine Reihe von Maßnahmen auf, die zu einer weiteren Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln führen können, so zum Beispiel die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft, pflanzenbauliche Maßnahmen, eine mechanische Unkrautbekämpfung sowie eine Präzisionslandwirtschaft durch digitalisierte Technologien (z.B. Spot-Spraying oder autonome Feldroboter). Diese Maßnahmen sollen künftig in verschiedenen Projekten erprobt und erforscht werden und durch Fachveranstaltungen, Feldtage sowie Veröffentlichungen in die bremische Landwirtschaft Einzug finden. Hierbei handelt es sich um folgende:
Zusammenfassung Handlungskonzept: Das Handlungskonzept beschreibt die in Bremen angebauten landwirtschaftlichen Kulturen und zeigt den Anteil an ökologisch und konventionell bewirtschafteter Fläche auf. Anschließend werden die Daten zu den Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten und Pacht- und Kompensationsflächen sowie den Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebieten dargestellt und die Flächen abgeleitet auf denen derzeit potenziell Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. Der in Bremen übliche Pflanzenschutzmitteleinsatz wird beschrieben. Es werden Maßnahmen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln aufgeführt, die anschließend für ihre Eignung für die bremische Landwirtschaft bewertet werden. Abschließend werden Förder- und Umsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Achtung Redaktionen:
Das Handlungskonzept steht hier zum Download bereit: Konzept (pdf, 8.7 MB)
Ansprechpartnerin für die Medien:
Linda Neddermann, stellvertretende Pressesprecherin bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-79199, E-Mail: linda.neddermann@umwelt.bremen.de