Ziel: Alternative zum Auto – weniger CO2-Erzeugung, weniger Spritverbrauch
21.03.2022Kinder zur Kita, Getränkekisten vom Supermarkt, Farbeimer vom Baumarkt … kein Grund zum Autofahren, denn es gibt ja auch Lastenräder und Fahrradanhänger für die private Mikrologistik. Um immer mehr Bremerinnen und Bremer dafür zu begeistern, fördert die Stadt Bremen den Kauf von Lastenrädern und auch Fahrradanhängern als Beitrag zum nachhaltigen und klimafreundlichen Verkehr.
"Wir richten uns an Privatpersonen, aber auch an Vereine und Kleinstunternehmen in der Stadt Bremen. Lastenräder werden bis zu 40 Prozent des Kaufpreises, Fahrradanhänger bis zu 50 Prozent des Kaufpreises gefördert", stellt die für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau zuständige Senatorin Dr. Maike Schaefer klar. "Mir ist neben der ökologischen auch die soziale Komponente wichtig. Deshalb gibt es für Menschen, die den Bremen-Pass besitzen, einen erhöhten Zuschuss bis zu 50 Prozent beziehungsweise bis zu 1.250 Euro für ein Lastenrad. Zudem fördern wir explizit auch Fahrradanhänger. Diese sind nicht nur preisgünstiger, sondern beanspruchen auch weniger Platz. Nicht jeder Haushalt kann ein Lastenrad gut und sicher parken", so Schaefer weiter. Für klassische Fahrradanhänger gibt es 50 Prozent Förderung, maximal jedoch 500 Euro.
Wer ein Lastenrad oder einen Fahrradanhänger kaufen und den Zuschuss beantragen möchte, kann im Zeitraum zwischen dem 20. April und 21. Mai 2022 einen Antrag online unter lastenrad.bremen.de stellen. Unter derselben Adresse sind ab sofort alle Förderbedingungen im Detail aufgeführt. Die Beratung zum Projekt übernimmt der ADFC Bremen als fachkundiger Partner. Hier wird zum 1. April eine Extra-Hotline für Rückfragen eingerichtet. Die Kontaktdaten sind Ende März auf der Webseite lastenrad.bremen.de zu finden.
Der Fördertopf für die Zuschüsse liegt hierfür bei 500.000 Euro. "Wir können damit rund 600 bis 800 Anhänger und Lastenräder fördern", erwartet Senatorin Schaefer. Die Anträge werden ausschließlich online gestellt und in der Reihenfolge ihrer Eingänge bearbeitet. Eine frühe Antragstellung erhöht also die Chance auf einen Zuschuss.
Anträge können von Privatpersonen, Vereinen oder Kleinstunternehmen gestellt werden, die in der Stadtgemeinde Bremen ansässig sind.
Privatpersonen mit Hauptwohnsitz in der Stadt Bremen können einen Antrag für die Bezuschussung eines Lastenrads oder eines Fahrradanhängers stellen.
Kleinstunternehmen sowie Vereine, die in Bremen registriert sind, können jeweils einen Zuschuss für bis zu fünf Transporteinheiten beantragen (für Lastenräder, Fahrradanhänger oder beides in Kombination).
Die Höhe des Zuschusses beträgt bei
Keine Doppelförderung: Wer (vor allem als Gewerbebetrieb) bereits eine andere Förderung, zum Beispiel nach der E-Lastenfahrrad-Richtlinie des Bundesumweltministeriums erhält, ist von der Förderung ausgeschlossen.
Parallel zum Förderprogramm zum Kauf von Lastenrädern wird im Handlungsfeld Klimaschutz auch der Ausbau des Lastenrad-Sharing in der Stadt Bremen vorbereitet. Hier wird per Ausschreibung der Betreiber eines Sharing-Modells mit mindestens 20 Stationen und 40 Lastenrädern gesucht. Hier sollen Lastenräder auch zur kurzfristigen kostenpflichtigen Nutzung an Stationen verfügbar gemacht werden. Buchung und Zugang sowie Rückgabe sollen mit elektronischer Unterstützung erfolgen
Die beiden Programme ergänzen die bereits bestehenden Lastenrad-Leihsysteme von ADFC ("Fietje") und verschiedenen Stadtteil-Initiativen, über die Lastenräder unentgeltlich ausgeliehen werden können.
Lastenräder sind Multitalente. Sie können den privaten oder beruflichen Alltag leichter machen – und sind zugleich Nullemissionsverkehrsmittel, brauchen keinen teuren Sprit und beanspruchen wenig Platz. "Gerade im innerstädtischen Bereich sind sie Autos oft überlegen”, ist Senatorin Schaefer überzeugt. "Nicht ohne Grund hat auch die Wirtschaft zunehmend den Wert von Lastenrädern entdeckt. Radverbindungen sind oft direkter, kennen praktisch keine Staus oder Parkplatzprobleme. Damit geht auch ein Zeitgewinn einher." Im europäischen ULaaDS Projekt arbeiten bereits Bremen, Groningen und Mechelen zusammen mit der Wirtschaft an neuen Lösungen in der Zustell-Logistik mit Mikro-Hubs und Lastenrädern, die zum Teil bis 350 Kilo Last aufnehmen können.
"Wenn zwei Drittel der Lastenradfahrten Autofahrten ersetzen, könnten so in Bremen über 700.000 Kilometer Autofahrten jedes Jahr entfallen – und so etwa 100 Tonnen CO2 eingespart werden. Es ist auch eine Möglichkeit, den hohen Spritpreisen die Stirn zu bieten", betont Senatorin Schaefer.
Mehr Lastenräder und Fahrräder mit Lastenanhängern einzusetzen ist also ein Gewinn: für die Menschen, für die Stadt, für das Klima. Laut einer europäischen Studie könnte jeder zweite noch mit dem Auto durchgeführte Warentransport in der Stadt gut mit dem Lastenrad erfolgen.
Links:
Informationen zur Förderung auf der Website lastenrad.bremen.de
Hinweis auf die E-Lastenfahrrad-Richtlinie des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA (für den fahrradgebundenen Lastenverkehr): www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/E-Lastenfahrrad/e-lastenfahrrad_node.html
EU-Projekt ULaaDS (Urban Logistics as an on-Demand Service): www.ulaads.eu
Kostenfreies Lastenrad des ADFC Bremen: www.fietje-lastenrad.de
Achtung Redaktionen: In der Anlage finden Sie in Informationsflyer zur Lastenradförderung in Bremen zum Download (pdf, 929.7 KB).
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Grafiken zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Grafik: Umweltressort
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Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de