Das Gerhard-Marcks-Haus teilt mit:
17.01.2011Mit 132 Exponaten – Gemälden, Skulpturen, Aquarellen, Holzschnitten und Zeichnungen – spürt die Ausstellung den vielfältigen Parallelen in den Œuvres von zwei großen Klassikern der Moderne nach. Den Maler Lyonel Feininger (1871–1956) und den Bildhauer Gerhard Marcks (1889– 1981) verband eine langjährige Freundschaft und beide erwiesen sich als kritische Beobachter des jeweils anderen künstlerischen Schaffens. In der Gegenüberstellung von Malerei, Plastik und Grafik verdeutlicht die Schau ihre gemeinsame Vernetzung in der Kunstentwicklung vom deutschen Spätexpressionismus bis hin zu den Abstraktionstendenzen der 1950er Jahre.
Beide standen für die unbedingte Bejahung einer gegenständlichen Kunst, die sich im Spannungsfeld zwischen konkreter Naturbeobachtung und abstrahierender Formvereinfachung bewegte. Der gebürtige Amerikaner Feininger widmete sich meist architektonischen und maritimen Themen. Grundlage für seine Arbeiten sind seine sogenannten Natur-Notizen, mit denen er seine Motive in unzähligen Bleistiftskizzen festhielt. Marcks bediente sich tagebuchartig der Landschaftszeichnungen. Im bildhauerischen Werk rückte er den Menschen ins Zentrum.
Die Ausstellung setzt ihren Fokus zunächst auf die gemeinsame Zeit am Bauhaus in Weimar, wo sie als Formmeister von Druckerei und Töpferei tätig waren. 1925 trennten sich ihre Wege. Marcks ging an die Burg Giebichenstein in Halle, Feininger zog mit dem Bauhaus nach Dessau. Feiningers Besuche während seiner Arbeit am Hallezyklus 1929 bis 1931 sowie beider Aufenthalte in Berlin seit 1932/33 boten Anknüpfungspunkte. Für beide wurde die Ostsee seit der Mitte der 1920er Jahre zu einem künstlerisch inspirierenden Rückzugsraum.
Nach einer Phase leichter Entfremdung in den 1930er Jahren kam es seit den 1940er Jahren, Feininger lebte bereits in Amerika, zu einer erneuten Annäherung. Sie äußerte sich in einem intensiven Briefkontakt, in gegenseitigen Geschenken eigener künstlerischer Arbeiten sowie in einem Besuch von Marcks bei Feiningers in New York.
Hinweis:
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 27 Euro. Unterstützt werden Ausstellung und Katalog von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung Bremen, der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg, privaten Leihgebern und dem Freundeskreis des Gerhard-Marcks-Hauses e. V.
Kontakt: Bettina Berg, Presse und Kommunikation, Telefon: 0421/ 32 72 00 oder E-Mail: berg@marcks.de