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Standsicherheit gefährdet - Immobilien Bremen sperrt Aula der Grundschule Schönebeck

24.01.2011

Bis auf weiteres werden in der Aula der Grundschule Schönebeck keine Veranstaltungen oder Versammlungen mehr stattfinden können. Immobilien Bremen (IB), als Anstalt des öffentlichen Rechts zentrale Ansprechpartnerin für die öffentlich genutzten Immobilien der Freien Hansestadt Bremen, hat die Aula der Einrichtung an der Herbarthstraße mit sofortiger Wirkung gesperrt.

In der vergangenen Woche hatten Statiker von Immobilien Bremen im Rahmen einer routinemäßigen Überprüfung festgestellt, dass die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gewährleistet ist. Während der Begehung wurde auf dem Dach der Aula eine bis zu neun Zentimeter dicke Kiesschicht entdeckt, die in den vorliegenden Statikunterlagen nicht ausgewiesen ist. „Das Gewicht dieser Schüttung überlastet die Dachkonstruktion“, erläutert Susanne Kirchmann, Abteilungsleiterin Strategie Bau bei Immobilien Bremen, die Hintergründe. „Deshalb wurde vorsichtshalber eine umgehende Sperrung der Aula veranlasst.“

Die Fachleute von Immobilien Bremen sowie eines eingeschalteten Ingenieurbüros vermuten, dass die zu starke Kiesschicht im Zuge einer zeitlich nicht mehr einzugrenzenden Sanierungsmaßnahme des Daches aufgebracht worden ist. Dies geschieht beispielsweise aus Gründen des vorbeugenden Brandschutzes. Kies dient aber auch als „Auflast“, um Flachdächer gegen eventuelle Sturmschäden zu schützen.

Immobilien Bremen hat parallel zur vorgenommenen Sperrung umgehend Vorbereitungen zur Sanierung des Gebäudes eingeleitet, an dem auch Holzschäden an den Stützenfußpunkten der Fensterfassade festgestellt worden sind. Im ersten Schritt soll nun schnellstmöglich der Kies entfernt werden, um die Dachkonstruktion zu entlasten. Danach werden sich die Statiker erneut eingehend mit der Standfestigkeit des Gebäudes beschäftigen. „Gut möglich, dass die Sperrung der Aula als Folge dieser Berechnungen kurzfristig aufgehoben werden kann“, urteilt Susanne Kirchmann.

Unabhängig davon muss jedoch eine Sanierung des Daches und von Teilen der Fassade in die Wege geleitet werden. Die entsprechenden Planungsaufgaben sind bereits angelaufen. Wann mit den Arbeiten begonnen werden kann, lässt sich in diesem frühen Stadium allerdings noch nicht sagen.

„Die Sperrung der Aula ist zweifellos mit Unannehmlichkeiten verbunden, doch sie dient schließlich der Sicherheit aller Nutzer des Gebäudes“, erklärt Susanne Kirchmann. Zur Erklärung verweist sie auf das Unglück von Bad Reichenhall, wo 2006 beim Einsturz einer Eishalle 15 Menschen ums Leben gekommen waren. In der Folge hatte Immobilien Bremen ein Programm zur vorsorglichen Überprüfung aller Flachdächer von öffentlichen Gebäuden in Bremen eingeleitet. Susanne Kirchmann: „In Schönebeck hat sich gezeigt, wie wichtig und sinnvoll diese Begehungen sind.“