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Senatskanzlei

Kranzniederlegung am Denkort Bunker Valentin - Senat und Bürgerschaft erinnern an die Befreiung vom Nationalsozialismus und die Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa

08.05.2022
Präsident des Senats, Dr. Andreas Bovenschulte, und Präsident der Bürgerschaft, Frank Imhoff, bei der Kranzniederlegung am Mahnmal.
Präsident des Senats, Dr. Andreas Bovenschulte, und Präsident der Bürgerschaft, Frank Imhoff, bei der Kranzniederlegung am Mahnmal.

Der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, und der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Frank Imhoff, haben heute (8. Mai 2022) um 15 Uhr mit einer Kranzniederlegung am Denkort Bunker Valentin in Bremen-Nord an die Befreiung vom Nationalsozialismus und die Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnert. Seit zwei Jahren ist der 8. Mai auf Beschluss der Bremischen Bürgerschaft ein offizieller Gedenktag. Er erinnert an das unermessliche Leid, das Krieg und Faschismus über die Welt gebracht haben.

Anwesend waren bei dem Gedenken auch Mitglieder des Bürgerschaftspräsidiums, die Spitzen der Fraktionen und Vertretungen der Opfergruppen. Außerdem lasen Schülerinnen und Schüler der Humboldtschule Bremerhaven aus den Erinnerungen des ehemaligen Häftlings André Migdal, dessen Sohn und Enkel Yves und Stanislas Migdal anwesend waren. Die Unternehmerin und Sängerin Natalie Shtefunyk sang zwei ihrer Lieder, die das Leiden der Mütter in der umkämpften Ukraine thematisieren.

Das Gedenken an den 8. Mai 1945 stellt auf Beschluss der Bremischen Bürgerschaft ein wichtiges und notwendiges Zeichen für Friedenswillen, Völkerverständigung, Demokratie und Menschenrechte dar. Die Gedenkstunde widmete sich daher sowohl den Kriegstoten als auch den während der Naziherrschaft ideologisch Verfolgten, den Jüdinnen und Juden, den Sinti und Roma, den politisch Verfolgten, den Homosexuellen und vielen anderen, die unter dem Regime von Nationalsozialismus und Faschismus starben oder unsägliches Leid erlebten. Gleichzeitig stand in diesem Jahr der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine im Fokus der Reden – wobei die Beteiligten den Blick sowohl auf die aktuellen Verbrechen als auch die Verbrechen der Nazis gegenüber den Menschen in der Ukraine und den Völkern in der ehemaligen Sowjetunion richteten.

"Der 8. Mai ist auch ein Anlass über Schuld und Verantwortung nachzudenken - über das, was das Wesen des nationalsozialistischen Herrschaftssystems ausgemacht hat, über Mitläufertum, Ausgrenzung, Gleichgültigkeit und Ignoranz", sagte Bürgermeister Bovenschulte in seiner Ansprache. "Darüber, dass der Faschismus breit in der deutschen Gesellschaft getragen und verankert war. Darüber, dass Adolf Hitler kein unentrinnbares Schicksal war, sondern von sehr vielen Menschen bewusste gewählt wurde."

Dreieinhalb Millionen Zivilisten der Ukraine wurden Opfer deutscher Tötungspolitik zwischen 1941 und 1945. Weitere dreieinhalb Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer starben als Soldaten der Roten Armee oder indirekt an den Folgen des Krieges. Tausende wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt.

Aktuell suchen aufgrund des Angriffkriegs Russlands gegen die Ukraine tausende geflüchtete Menschen auch in Bremen und Bremerhaven Zuflucht. "Wir stehen solidarisch an der Seite der Ukraine, das ist keine Frage", so Bovenschulte. "Lassen Sie uns Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - und Schwesterlichkeit dort verwirklichen wo wir unmittelbaren Einfluss haben: In der solidarischen Unterstützung für Geflüchtete, im Miteinander von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, in der Weigerung, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine in unsere Stadtgesellschaften tragen zu lassen."

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