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Senatskanzlei

Kooperationen zwischen Niedersachsen und Bremen mit langer Tradition

Kaisen-Lesung im Bremer Rathaus

25.05.2022

Bremen, Bremerhaven und Niedersachsen sind schon allein geografisch in bundesweit einzigartiger Weise verwoben: Die beiden Städte des Landes Bremen liegen wie Inseln inmitten Niedersachsens. Was das für die wechselseitigen Beziehungen bedeutet, darum ging es am Dienstag (24. Mai 2022) bei der "Kaisen-Lesung" in der Oberen Halle des Bremer Rathauses. Auf Einladung der Wilhelm und Helene Kaisen-Stiftung diskutierten Staatssekretär Dr. Jörg Mielke (Chef der Niedersächsischen Staatskanzlei) und Staatsrat Thomas Ehmke (Chef der Senatskanzlei Bremen) unter der Moderation des Leiters des Bremer Staatsarchives und Vorsitzenden des Kuratoriums der Kaisen-Stiftung, Prof. Konrad Elmshäuser, über das Thema "Partner oder Rivalen? Bremen und Niedersachsen im Nordwesten".

Die Kooperation zwischen Niedersachsen und Bremen hat eine lange Tradition, für die immer auch gemeinsame Strukturen gegründet wurden: Die Gemeinsame Landesplanung, die mittlerweile zur Regionalen Arbeitsgemeinschaft wurde, der Kommunalverbund, das Regionale Entwicklungskonzept und schließlich die Metropolregion Nordwest. Seit Jahrzehnten sind Kooperation und der Ausgleich der Interessen das Ziel. So wird das Nebeneinander zu einem Miteinander – bei gleichzeitiger Achtung und Anerkennung der jeweiligen Selbstständigkeiten. Denn nicht zuletzt die bundesdeutsche Finanzverfassung sorgt dafür, dass es zwischen Bremen und Bremerhaven einerseits und insbesondere den unmittelbar an sie grenzenden niedersächsischen Gebietskörperschaften andererseits immer auch ein Konkurrenzverhältnis gibt. Doch über allem steht die Einsicht, die Region als Einheit zu interpretieren und zu gestalten. Weder für die Menschen noch die Unternehmen oder Verbände soll es einen spürbaren Unterschied machen, auf welcher Seite der nur auf der Karte sichtbaren Grenze sie sind.

Dieser Kooperationsansatz zwischen den Landesregierungen zeigt sich nicht nur an durchgängig besonders engen Verbindungen zwischen den jeweiligen Ressorts und Regierungszentralen. Fast noch augenfälliger wird es durch Einrichtungen wie das gemeinsame Landessozialgericht, die Zusammenarbeit beim Jade-Weser-Port oder aber die enge Ausbildungs-Kooperation bei der Polizei, die es Bremen ermöglicht, aktuell den jemals größten Ausbildungs-Jahrgang mit 221 Kommissar-Anwärterinnen und –anwärtern zu betreuen.

Fest steht auch nach 75 Jahren bremsich-niedersächsischer Nachbarschaft: Sie ist enger und spezieller als zwischen anderen Bundesländern. Sie braucht eine enge politische und administrative Abstimmung und Kooperation. Und sie lebt vom gemeinsamen Verständnis als Region, die letztlich auch in Konkurrenz zu anderen Regionen steht.

Ansprechpartner für die Medien:
Karl-Henry Lahmann, Senatspressestelle, Tel.: (0421) 361- 4102, karl-henry.lahmann@sk.bremen.de