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Der Senator für Finanzen

Verwaltung bildet interkulturelle Trainerinnen und Trainer aus

09.03.2011

Finanzstaatsrat Henning Lühr hat heute (9.3.2011) im „Haus des Reichs“ ein bisher in Deutschland einzigartiges Projekt gestartet: Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Verwaltungszweigen – zum Beispiel Polizei, Staatsanwaltschaft, KITA Bremen, Landesfinanzschule, Stadtamt - lassen sich zu interkulturellen Trainerinnen und Trainern ausbilden. Sie absolvieren ein Fortbildungsprogramm zu Fragen der interkulturellen Kompetenz. Das Ziel: Konflikte und Missverständnisse vermeiden, die aus der Begegnung unterschiedlicher Kulturen entstehen können. Nach der Ausbildung werden die Multiplikatoren ihr Wissen an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Rund ein Drittel der künftigen Trainerinnen und Trainer hat selbst einen Migrationshintergrund.

Staatsrat Henning Lühr (3. von links) zusammen mit angehenden interkulturellen Trainerinnen und Trainern
Staatsrat Henning Lühr (3. von links) zusammen mit angehenden interkulturellen Trainerinnen und Trainern

„Wir wollen die interkulturelle Kompetenz der Bremer Verwaltung stärken, indem wir den Anteil von Migranten im öffentlichen Dienst erhöhen und die Beschäftigten für das Thema sensibilisieren“, betont Bürgermeisterin Karoline Linnert, Schirmherrin des ikö-Projektes (ikö- interkulturelle Öffnung der Bremischen Verwaltung).

„Interkulturelle Kompetenz ist eine Basiskompetenz, die jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter mit Kundenkontakt braucht“, davon ist Staatsanwalt Hilâl Öztürk, der als Trainer ausbildet wird, überzeugt. Im Kundenkontakt komme es immer wieder zu Konflikten, weil auf beiden Seiten Unwissen über kulturelle Gepflogenheiten herrsche.

Das Ausbildungskonzept der Wirtschafts- und Sozialakademie (wisoak) setzt auf die vorhandene Verwaltungsfachkompetenz der zukünftigen Trainerinnen und Trainer. „Wer kennt die Bedingungen und Konfliktherde im Umgang mit dem Bürger besser, als die Verwaltungsmitarbeiter selbst. Dieses Problembewusstsein gilt es zu nutzen“, so Gülcan Yoksulabakan, eine der Ausbilderinnen der Wirtschafts- und Sozialakademie. In der Ausbildung geht es unter anderem um wichtige Bezugspunkte des Verwaltungshandelns wie Pünktlichkeit, Zeitplanung, das Verhältnis von schriftlicher und mündlicher Kommunikation, Autoritätskonzepte und vieles mehr.
Finanziert wird das Projekt aus ESF-Mitteln und von der Senatorin für Finanzen.

Die Bremer Verwaltung setzt mit diesem Projekt die Bemühungen um die interkulturelle Öffnung der Verwaltung fort. Der Projektbericht zu den bisherigen personalpolitischen Initiativen zur interkulturellen Öffnung der Verwaltung kann angefordert werden bei der Senatorin für Finanzen (Nicole Wohlert, Tel.: 0421 361 5463) oder bei der Wirtschafts- und Sozialakademie (Tel. 0421 4499933).

Foto: Pressereferat, Senatorin für Finanzen