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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Herausforderungen zwischen Versorgungssicherheit und Klimaschutz meistern

Partnertreffen der Bremer Umweltpartnerschaft nimmt die aktuelle Gaskrise in den Blick

01.09.2022

Das Partnertreffen der Bremer Umweltpartnerschaft am 31. August 2022 stand ganz im Zeichen einer drohenden Gasmangellage. Das Land befinde sich derzeit im Spagat zwischen Klimaschutz und Versorgungssicherheit, erklärte Bürgermeisterin und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer vor rund 90 Unternehmensvertreterinnen und -vertretern. Dabei sei Bremen, beispielsweise mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes und der geplanten Transformation hin zu grünem Stahl, auf einem guten Weg.

Einblicke in die Produktionsanlagen gab es bei der gemeinsamen Besichtigung des Werkes. Foto: UU_Bahlo
Einblicke in die Produktionsanlagen gab es bei der gemeinsamen Besichtigung des Werkes. Foto: UU_Bahlo

Dass die Mitglieder der Bremer Umweltpartnerschaft ihre Klimaschutzziele trotz der Gaskrise fest im Blick behalten, machte die gastgebende ArcelorMittal Bremen GmbH deutlich. "Grüner Stahl" ist die Vision der Stahlindustrie, die weltweit zwischen sieben und neun Prozent der Kohlenstoffemissionen verursacht. "Wir haben unseren Plan für die Dekarbonisierung unserer Stahlproduktion entwickelt und stehen vor einem gewaltigen Technologiewechsel. ArcelorMittal hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 weltweit klimaneutralen Stahl zu produzieren. Allein auf dem europäischen Markt sollen die Emissionen bis 2030 um 35 Prozent reduziert werden. Der Bau einer Elektrolyseanlage markiert den Startpunkt zum Einsatz von grünem Wasserstoff in der Bremer Stahlproduktion und ist ein wichtiger Baustein der Transformation. Den ersten Wasserstoff werden wir in den bestehenden Anlagen einsetzen, in der nächsten Stufe wird der Einsatz neuer Produktionstechnologien mit Direktreduktionsanlage und Elektrolichtbogenofen folgen", erläuterten CEO Reiner Blaschek und Arbeitsdirektor Michael Hehemann von der Geschäftsführung bei ArcelorMittal Bremen.

Bei zahlreichen Unternehmen im Land hat die Frage, in den kommenden Monaten eventuell nicht genügend oder teilweise kein Erdgas zur Verfügung zu haben, eine extrem hohe Priorität. Je nach Unternehmenszweck hängen zum einen die Wärme- und Stromversorgung, zum anderen aber auch vollständige Produktionsprozesse von einer zuverlässigen Erdgasversorgung ab. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Auswirkungen höherer Preise für Erdgas oder für den Umstieg auf die Nutzung anderer Primärenergien (Öl, Holz, Regenerative Energien) und dabei natürlich zwangsläufig auch das Thema, wie sich eigene oder übergeordnete Klimaschutzziele noch erreichen lassen.

"Seit Beginn der Krise gilt der Appell, zu Hause und am Arbeitsplatz Energie zu sparen, wo es nur geht, um die bundesdeutschen Gasspeicher zu füllen. Gleichzeitig ist seit März der dreistufige Gasnotfallplan in Kraft – seit dem 23. Juni gilt Stufe zwei –, der Rollen und Aufgaben im Angesicht eingeschränkter oder ausfallender Gaslieferungen aus Russland definiert", beschreibt Dr. Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzender der swb AG, die Lage aus Sicht des lokalen Energieversorgers. "Es gibt Handlungsoptionen für Unternehmen, die vielleicht nicht sofort sichtbar sind, durch gemeinschaftliches Netzwerken und durch Beratung und Austausch aber Gestalt bekommen. Die swb-Netzgesellschaft Wesernetz ist mit vielen Firmenkunden im Gespräch, um sich gemeinsam auf die Szenarien einer eingeschränkten Erdgasversorgung vorzubereiten. Die Rückmeldungen der Kunden aus diesen Gesprächen sind äußerst positiv. Der sachliche und fachliche Austausch gibt den Kunden in diesen unsicheren Zeiten ein gewisses Maß an Klarheit und Orientierung", sagte Torsten Köhne.

Bürgermeisterin und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer sprach über aktuelle Herausforderungen zwischen Klimaschutz und Versorgungssicherheit in Zeiten der Gaskrise. Foto: UU_Bahlo
Bürgermeisterin und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer sprach über aktuelle Herausforderungen zwischen Klimaschutz und Versorgungssicherheit in Zeiten der Gaskrise. Foto: UU_Bahlo

Notfalls müsse in der aktuellen Situation zur Energieversorgung auf Erdöl oder Kohle zurückgegriffen werden, räumte auch Klimaschutzsenatorin Schaefer in ihrem Vortrag ein. "In Sachen Klimaschutz und Erneuerbare Energien sind wir bislang gut aufgestellt. Wir begrüßen und unterstützen die Anstrengungen, die ArcelorMittal zur Umstellung auf grüne Stahlproduktion und die swb zum Ausbau des Fernwärmenetzes unternehmen. Die aktuelle Gasmangellage zwingt uns in einen Spagat zwischen Klimaschutz und Versorgungssicherheit", so Schaefer. Diesen müssten Politik und Wirtschaft in einer gemeinsamen Anstrengung schaffen.

In ihre Anstrengungen zum Gassparen werden die Unternehmen der Umweltpartnerschaft verstärkt auch ihre Mitarbeitenden einbeziehen. "Gemeinsam gegen die Gaskrise" lautet der Titel eines Infoblattes, das die Geschäftsstelle "Umwelt Unternehmen" für die Mitglieder der Umweltpartnerschaft entwickelt hat. "Unsere Mitgliedsunternehmen möchten ihre Mitarbeitenden für Einsparpotenziale im Privatbereich sensibilisieren und zum gemeinsamen Einsatz motivieren", so Geschäftsstellenleiter Martin Schulze. "Mit einfach umzusetzenden Maßnahmen lässt sich die private Belastung durch hohe Gasrechnungen etwas abmildern. Gleichzeitig tragen alle dazu bei, dass über den Winter für Privathaushalte und Betriebe ausreichend Gasreserven zur Verfügung stehen." Die Unternehmen können die leicht verständlich aufbereiteten Tipps über digitale Kanäle oder auf Plakaten an ihre Belegschaft weitergeben, um die Gaskrise gemeinsam zu meistern.

Weitere Informationen zur Partnerschaft Umwelt Unternehmen: www.umwelt-unternehmen.bremen.de
"Umwelt Unternehmen" ist eine gemeinsame Aktivität der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen und der RKW Bremen GmbH. In Kooperation mit der BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven, der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH, der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, der Handwerkskammer Bremen, der Klimaschutzagentur energiekonsens und der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH leistet "Umwelt Unternehmen" einen entscheidenden Beitrag zu betrieblichen Umweltlösungen im Land Bremen.

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: UU_Bahlo
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Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de