Sie sind hier:
  • Bremer Denkmalpflegepreis 2022 vergeben

Der Senator für Kultur

Bremer Denkmalpflegepreis 2022 vergeben

18.11.2022

Er wird erst zum fünften Mal vergeben, ist aber schon jetzt eine international anerkannte Auszeichnung: der Bremer Denkmalpflegepreis. Am gestrigen Donnerstag (17. November 2022) fand die Preisverleihung wieder sehr passend in dem als UNESCO-Weltkulturerbe bekannten Bremer Rathaus statt. Bürgermeister und Kultursenator Dr. Andreas Bovenschulte begrüßte am frühen Abend als Schirmherr zusammen mit Uwe A. Nullmeyer, dem 1. Vorsitzenden der Aufbaugemeinschaft Bremen e.V., und der Juryvorsitzenden Dr. Andrea Pufke (Landeskonservatorin im Amt für Denkmalpflege im Rheinland) die Gäste zur Vergabe des Bremer Denkmalpflegepreises. Später übergab er zusammen mit Nullmeyer und dem Landeskonservator Bremens, Professor Dr. Georg Skalecki, die Preise. Darüber hinaus wurde noch ein Sonderpreis des Medienpartners WESER-KURIER überreicht.

Die Preisträgerinnen und Preisträger nach der Verleihung im Bremer Rathaus. Foto: Landesdenkmalpflege
Die Preisträgerinnen und Preisträger nach der Verleihung im Bremer Rathaus. Foto: Landesdenkmalpflege

Schirmherr Bürgermeister Bovenschulte: "Der Bremer Denkmalpflegepreis würdigt und prämiert eine Form des überdurchschnittlichen Einsatzes am Bau und für den Bau, was keineswegs selbstverständlich ist. Die Auszeichnung zeigt somit, welche großen Herausforderungen Eigentümer, Architekten, Handwerksbetriebe und ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger bewältigen müssen, wenn sie Baudenkmäler schützen und restaurieren wollen, um deren Geschichte und die architektonischen Spuren bewahren zu können. Dabei sind individuelle Lösungsansätze gefragt genauso wie frische und findige Ideen - und hoher persönlicher Einsatz sowieso."

Uwe A. Nullmeyer unterstrich in seinem Grußwort die Wichtigkeit des Denkmalpflegepreises: "Der Denkmalschutz erhält mit dem Denkmalpflegepreis eine noch größere und nachhaltigere Bedeutung in Bremen, was sich im Stadtbild unserer beiden Städte eindrucksvoll zeigt, zu ihrer Identität beiträgt, Besucher von nah und fern anzieht, und die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Bekenntnis zu ihrer Stadt stärkt."

In seiner Laudatio stellte Landeskonservator Professor Georg Skalecki die einzelnen Preisträger vor und dankte allen, die sich für den Erhalt und die Pflege der bremischen Denkmäler einsetzen.

Die Preisträger des Denkmalpflegepreises 2022 sind:

Architekten- und Ingenieure

  • Das Büro Strauss Fischer Historische Bauwerke GbR für das erarbeitete Instandsetzungskonzept für die Orangerie in Hasses Park.

Handwerksbetriebe

  • Die Tischlerei Jürgen Zimmermann für die Restaurierung und den authentischen Nachbau historischer Türen und Fenster im früheren Bahnhof Bremen-Blumenthal.

Öffentliche und private Bauherren

  • Die GEWOBA AG Wohnen und Bauen für die umfangreiche energetische Sanierung der Fassade des Aalto-Hochhauses.
  • Justus Grosse Immobilien für die vorbildliche und vielversprechende Revitalisierung der zum Denkmalensemble gehörenden Bauwerke der ehemaligen Tabakfabrik Martin Brinkmann AG.

Ehrenamtlich Tätige (Preis mit Preisgeld)

  • Der Bürgerparkverein für die Pflege und den über viele Jahrzehnte fortwährenden Erhalt des Bremer Bürgerparks.

Sonderpreis des WESER-KURIER

  • Tischlergeselle Torge Fligge aus der Tischlerei Jürgen Zimmermann für seine überdurchschnittliche Arbeit als Tischler. Zudem ist diese Auszeichnung eine Würdigung für eine Ausbildung im Handwerk und soll junge Menschen dafür motivieren.

2010 vom Landesamt für Denkmalpflege Bremen und der Aufbaugemeinschaft Bremen e. V. ins Leben gerufen und gefördert von der Bremer Architektenkammer, der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven und der Handwerkskammer Bremen sowie unterstützt vom Weser-Kurier als Medienpartner wird der Preis im Rhythmus von drei Jahren in vier Kategorien vergeben. Architekten und Ingenieure, Handwerksbetriebe, öffentliche und private Bauherren sowie Einzelpersonen und Vereine, die sich mit ehrenamtlichem Engagement für den Erhalt eines Denkmals eingesetzt haben, werden jeweils mit einem Preis, bestehend aus einer Urkunde und einer Plakette, die am Denkmal angebracht werden kann, ausgezeichnet. Das Preisgeld beläuft sich auf 3.000 Euro. Der Medienpartner vergibt zudem noch einen mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis. Ausgezeichnet werden das besondere Engagement an Denkmälern aller Art – als ein Einzelobjekt oder ganzes Ensemble beziehungsweise Anlage. Neben Baudenkmälern kommen Gartendenkmäler, technische Denkmäler oder bewegliche Denkmäler, wie denkmalgeschützte Schiffe, in Betracht.

Und tatsächlich hat der noch vergleichsweise junge Preis bereits internationale Anerkennung gefunden. Im Jahr 2019 hat der Europarat den Bremer Denkmalpflegepreis in den Katalog "The Golden Collection of Good Practices" (Goldene Sammlung bewährter Verfahren) aufgenommen. In diesem Katalog geht es um nichts Geringeres als um eine europäische Kulturgut-Strategie für das 21. Jahrhundert, mithin um zukunftsträchtige Wege des Bewahrens in einer instabilen Zeit.

Weitere Informationen zum Denkmalpflegepreis sind auf der Seite des Landesamtes für Denkmalpflege unter www.denkmalpflege.bremen.de/denkmalpreis-2415 zu finden.

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de