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Senatskanzlei

Bremer Rathaus zeigt Flagge gegen Gewalt an Frauen

24.11.2022

Morgen (25. November 2022) ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Das Thema bleibt aktuell und zwar nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Auch das Bremer Rathaus setzt ein Zeichen und nimmt teil an der gemeinsamen Fahnenaktion "Bremen sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen".

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte: "Das Recht von Frauen und Mädchen auf ein Leben frei von Gewalt ist ein Menschenrecht. Leider sieht die Realität, weltweit und auch bei uns in Deutschland, anders aus. Es ist leider immer noch zwingend notwendig, darauf aufmerksam zu machen. Der alltäglichen Gewalt gegen Frauen müssen wir entschieden entgegengetreten. Nicht nur am Aktionstag. Jeder und jede von uns darf bei jeglicher Form von Gewalt an Frauen nicht wegsehen." Unser aller Auftrag sei, dass alle Menschen, unabhängig vom Geschlecht, ein freies und unbefangenes Leben führen können. "Das ist unser gemeinsames Ziel. Bitte helfen Sie mit, das zu erreichen", appelliert der Bürgermeister.

Um Frauen Unterstützungs- und Hilfsangebote zu machen und um präventiv gegen Gewalt an Frauen vorzugehen, hat Bremen im März 2022 den Landesaktionsplan "Istanbul-Konvention umsetzen. Frauen und Kinder vor Gewalt schützen" verabschiedet. Darin enthalten sind 75 Maßnahmen, die in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören unter anderem präventive Maßnahmen schon in Kitas und Schulen, aber auch Schulungen für Multiplikatoren, wie Lehrerinnen und Lehrer, Gesundheitsfachkräfte oder die Polizei.

Gewalt gegen Frauen in Deutschland
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter – Gewalttaten können sehr unterschiedlich sein: körperliche Gewalt, sexualisierte Gewalt und sexuelle Belästigung, psychische Gewalt und strukturelle Gewalt, die persönliche Freiheiten und Lebenschancen einschränkt. Die Dunkelziffer der Gewalt gegen Frauen in Deutschland ist immer noch hoch. Der Großteil der betroffenen Frauen und Mädchen erstattet keine Anzeige. Auch an spezialisierte Beratungsstellen wenden sie sich meist nicht. Eine zuverlässige Erfassung in den Statistiken ist dadurch erschwert. Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben gibt an, dass in Deutschland jede dritte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Mehr als 143.000 Fälle von Partnerschaftsgewalt wurden laut dem Bundeskriminalamt (BKA) in 2021 erfasst. Rund 80 Prozent der Opfer sind weiblich. 18 Prozent aller in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfassten Opfer sind Opfer von Gewalt in Partnerschaften. In Deutschland sind im vergangenen Jahr 113 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet worden.

In Bremen können Betroffene sich auf der Internetseite www.gewaltgegenfrauen.bremen.de über die Hilfsangebote informieren und Unterstützung finden. Die kostenlose Telefonhotline 08000 116 016 ist bundesweit rund um die Uhr erreichbar. Mehr Informationen auch unter www.hilfetelefon.de.

Proteste im Iran
International zeigte der Fall Mahsa Jina Amini, wie wichtig Solidarität bleibt. Der Tod der 22 Jahre alten kurdischen Iranerin, welche von den Sittenwächterinnen und -wächtern wegen eines vermeintlichen Verstoßes gegen die strenge Kleiderordnung des Regimes festgenommen worden war, sorgte für internationales Aufsehen. Eine landesweite Protestwelle wurde ausgelöst. Seit Mitte September gehen im Iran Millionen Menschen gegen das islamistische Herrschaftssystem und die systematische Diskriminierung von Frauen auf die Straße. Bürgermeister Bovenschulte: "Den mutigen Menschen im Iran, allen voran den Frauen, die für Freiheit, Demokratie, und Selbstbestimmung unter Einsatz ihres Lebens auf die Straße gehen, gebührt volle Solidarität."

Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361- 2396, christian.dohle@sk.bremen.de