Nach einem halben Jahr geht die Erhebungsphase des Zensus 2022 in Bremen nun zu Ende. Die Erhebungen des Landesamtes und der kommunalen Erhebungsstellen Bremen und Bremerhaven umfassten die Bereiche Haushaltsstichprobe, Erhebung an Sonderbereichen sowie die Gebäude- und Wohnungszählung. Für die Haushaltsstichprobe wurden mittels eines statistischen Zufallsverfahrens etwa zehn Prozent aller Haushalte im Land Bremen ausgewählt und durch ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte aufgesucht und persönlich befragt. Die Sonderbereiche umfassten unter anderem sämtliche Studierendenwohnheime sowie Gemeinschaftsunterkünfte wie beispielsweise Pflege- und Seniorenheime, sozialtherapeutische Unterkünfte oder auch Justizvollzugsanstalten. Zur Qualitätssicherung wurde im Anschluss an die Personenerhebungen eine Wiederholungsbefragung durchgeführt. In Bremen waren davon etwa 1.800 Personen an 320 Anschriften betroffen.
Auch der wichtige Teilbereich der Gebäude- und Wohnungszählung wird nun beendet. Hier wurden sämtliche Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohnimmobilien kontaktiert und um Auskunft gebeten. Bislang beträgt die Rückmeldequote hier über 97 Prozent. Fehlende Werte werden für die Veröffentlichung im nächsten Jahr über statistische Verfahren ermittelt. Um den Anteil dieser geschätzten Ergebnisse gering zu halten, sind Online-Meldungen noch bis zum 15. Januar 2023 möglich. Papierfragebogen müssen spätestens am 7. Januar 2023 versandt sein. Das Statistische Landesamt Bremen ruft weiterhin alle, die noch keine Auskunft erteilt haben, zur Rückmeldung auf. So können mögliche Zwangsgeldverfahren und Datenlücken abgewendet werden. Erstmals seit 2011 wird es so wieder flächendeckende Daten zu Anzahl und Struktur von Wohngebäuden und Wohnungen geben. Erstmalig sind nun auch Daten zu Nettokaltmieten und Energieträgern sowie Gründen und Dauer von Leerständen verfügbar. Somit bietet der Zensus 2022 eine wichtige Planungsgrundlage für die kommenden zehn Jahre.
In den kommenden Monaten folgen die Bereinigung, Plausibilisierung, Anonymisierung und Aufbereitung der erhobenen Daten. Diese Schritte sind äußerst wichtig, um einerseits den hohen Ansprüchen an die Ergebnisse des Zensus zu genügen und andererseits, Anonymität und Datenschutz sicherzustellen. Die Zensusergebnisse werden deutschlandweit voraussichtlich im November 2023 verfügbar sein und präsentiert werden.
Vor einigen Wochen dankte bereits der Senator für Inneres, Ulrich Mäurer, den ehrenamtlichen Erhebungsbeauftragten für ihren Einsatz während des Zensus 2022: "Ohne Ihre fachkundige und freundliche Unterstützung wäre dieses komplexe Projekt nicht möglich gewesen. Für Ihr Engagement und Ihre verantwortungsbewusste Mitarbeit möchte ich mich ausdrücklich und sehr herzlich bedanken." Während des Zensus waren in Bremen etwa 600 Interviewerinnen und Interviewer unterwegs und haben insgesamt über 45.000 Personen befragt.
Ebenfalls sehr erfreut ist das Statistische Landesamt über die hohe Akzeptanz der Online-First-Strategie des Zensus 2022. Diese wurde verfolgt, um Aufwand und Kosten zu reduzieren und durch einen deutlich reduzierten Papierbedarf natürliche Ressourcen zu schonen. Gleichzeitig sind online gemeldete Daten weniger fehleranfällig und deutlich schneller zu verarbeiten. In Bremen wurden in den Bereichen GWZ und Sonderbereiche fast 90 Prozent der Meldungen online eingereicht.
Für weitere Informationen kann die Zensus-Hotline unter (0421) 877-44444 kontaktiert werden.
Ansprechpartner für die Medien:
Laurenz Berger, Statistisches Landesamt Bremen, Tel.: (0421) 877-44444, E-Mail: zensus2022-bbz@statistik.bremen.de