Rede beim Wirtschaftsempfang der Handelskammer
02.12.2022Auf die vielfältigen Stärken der Wirtschaftsstandorte Bremen und Bremerhaven hat Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte heute Nachmittag (2. Dezember 2022) beim Wirtschaftsempfang der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven hingewiesen. Diese gingen längst über die traditionellen Branchen Schiffe, Häfen, Autos, Stahl, Nahrungsmittel hinaus. Bremen sei einer der größten Luft- und Raumfahrt-Standorte Europas, führend in der Künstlichen Intelligenz und der Robotik und einigem anderen. Kurzum: Das Land sei ein “spannender und dynamischer Wirtschaftsstandort“.
Aktuell indes gehe es darum, die Wirtschaft für die Zukunft zu stärken. Und das auf mehreren Ebenen gleichzeitig: Ganz akut seien die Bedrohungen durch die enorm gestiegenen Energiekosten zu dämpfen; Bund und Länder haben daher, wie Bovenschulte betonte, Strom- und Gaspreisbremsen für Unternehmen wie auch für Privathaushalte beschlossen: "Am Ende haben wir damit ein gutes Ergebnis erzielt, auch wenn damit natürlich nicht alle Probleme gelöst sind. Jetzt kommt es darauf an, dass die beschlossenen Hilfen auch schnell bei den Menschen und Unternehmen ankommen." Perspektivisch gehe es daneben vor allem darum, die Herausforderungen der Umstellung auf klimaschonende Produktionsprozesse voran zu treiben. Bovenschulte: "Die Klimakrise hat nichts an Wucht verloren und durch die Energiekrise an weiterer Dynamik gewonnen hat. Im Ergebnis haben wir drei Krisen: eine soziale, eine ökonomische und eine ökologische Krise."
Bezogen auf beide Ebenen verwies Bovenschulte auf den kürzlich vom Senat beschlossenen Drei-Milliarden-Euro Krisenfonds. 2,5 Milliarden Euro davon stehen für Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung, eine halbe Milliarde zur Bekämpfung der Folgen des Ukraine-Krieges. Bovenschulte: "Wir werden auch über den Tag hinausdenken müssen. Wir müssen alles daransetzen, Arbeitsplätze nicht nur kurzfristig zu erhalten, sondern die Wirtschaft so zu unterstützen, dass sie sogar gestärkt aus dem aktuellen Krisen- und Transformationsprozess hervorgeht. Nur so lässt sich auch der soziale Zusammenhalt in unserem Land dauerhaft bewahren." Dieses Programm sei da ein "Modernisierungs-Booster", so Bovenschulte.
Dem Senat sei dabei besonders wichtig, dass die angestrebte Transformation der bremischen Wirtschaft nicht nur eine technologische wird: "Die Transformation der Wirtschaft kann allerdings nur gelingen, wenn wir zugleich auch das Problem des Fachkräftemangels gelöst bekommen." Dafür seien auch Fragen rund um die Ausbildung junger Menschen wichtig. Daher stehe der Senat auch trotz aller Vorbehalte aus der Wirtschaft zur Ausbildungsumlage. Bovenschulte: "Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Unternehmen, die überdurchschnittlich ausbilden - und das sind vor allem kleinen und mittlere Unternehmen - werden von der Umlage finanziell profitieren."
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