Die engen Beziehungen zwischen Izmir und Bremen weiter stärken: Das war das Ziel der beiden Delegationsreisen in diesem Jahr. Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Bürgermeister Tunç Soyer haben beim Gegenbesuch der türkischen Delegation in den vergangenen drei Tagen unter anderem eine Ausstellung in der Volkshochschule Bremen eröffnet und beim zweiten "Bremen-Izmir Wirtschaftsforum" mit Gästen aus Politik und Wirtschaft diskutiert. Bei einem Empfang im Bremer Rathaus wurde zudem eine Stadtteilpartnerschaft zwischen Gaziemir und Osterholz geschlossen. Bereits im Juni hatte Bürgermeister Bovenschulte mit einer Delegation Izmir besucht.
Bürgermeister Bovenschulte: "Wie lebendig diese Städtepartnerschaft ist, zeigen die vielen Projekte, die alleine in den letzten Monaten entstanden sind. Das zu sehen, erfüllt mich mit Freude und Stolz." Viel passiere dabei auf kommunaler Ebene. Wie notwendig dieser Austausch sei, zeigen die vielen Konflikte und Krisen, so der Bürgermeister weiter. Wenn Nationalregierungen Probleme nicht nur nicht lösen können, sondern sogar Probleme und Konflikte kreieren, dann müssten die Kommunen und Regionen umso mehr daran arbeiten, den Dialog aufrecht zu erhalten, gemeinsame Ziele und Werte zu verfolgen. "Ich bewundere und schätze sehr, mit welchem Engagement Bürgermeister Tunç Soyer die internationale Vernetzung von Izmir vorantreibt, wie er auch gegen Widerstände die Anbindung an Europa versucht zu stärken." Bürgermeister Bovenschulte versicherte seinem türkischen Amtskollegen, dass Bremen im Rahmen der Städtepartnerschaft alles tun werde, ihn und seine Stadt dabei zu unterstützen.
Bürgermeister Tunç Soyer: "Mein Besuch in Bremen, die Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen und den Bürgerinnen und Bürgern, haben mir erneut gezeigt, dass es zahlreiche Gründe gibt, dass Bremen und Izmir Partner sind. Rechtsstaatlichkeit, Freiheit, Menschenrechte, Gleichstellung oder nachhaltige Entwicklung: wir teilen viele Werte und Ideale – in diesen und in anderen Themengebieten. Ich möchte Bürgermeister Andreas Bovenschulte ausdrücklich danken für den herzlichen Empfang unserer Delegation. Ich hoffe, dass wir gemeinsam zu einer besseren Zukunft für die Menschen in unseren Städten beitragen können."
Als Kultursenator freute sich Bürgermeister Bovenschulte insbesondere, dass es gelungen ist, eine Ausstellung aus Izmir nach Bremen zu holen. In der Volkshochschule Bremen wurden am Montag die Ergebnisse des internationalen Karikaturenwettbewerbs zur Gleichstellung vorgestellt und im Rahmen einer Paneldiskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu diskutiert. Der Erfahrungsaustausch wurde in der Woche mit Gesprächen mit der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) fortgesetzt und weitere gegenseitige Besuche und Hospitationen anvisiert.
Wie schon im Juni war auch das Thema "Jugend / Ausbildung" wieder im Fokus. Die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Izmir und Bremen, so waren sich alle Beteiligten einig, müsse auf der Ausbildung junger Menschen beruhen. Dies war unter anderem Thema beim zweiten "Bremen-Izmir Wirtschaftsforum". Das betonte auch Bürgermeister Bovenschulte: " Wir wollen auch die junge Generation noch stärker in den Blick nehmen. Junge Menschen aus Izmir sollen in Bremen ihre Ausbildung absolvieren und zu dringend benötigten Fachkräften werden – entweder hier in Bremen, oder nach einigen Jahren zurück in Izmir, und dann als Botschafterinnen und Botschafter zwischen unseren beiden Städten agieren können."
Mit der Hochschule Bremen (HSB) ist eine engere Zusammenarbeit im akademischen Bereich geplant. Im Rahmen des Erasmus-Programms kommen bereits jetzt schon regelmäßig Austauschstudierende und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Partnerhochschule Dokuz Eylül University in Izmir. An der HSB stand auch ein Besuch der Schiffssimulatoren auf dem Programm. Diese sind ein integraler Bestandteil der nautischen Ausbildung und maritimen Forschung an der HSB. Die Studierenden werden darin auf die Aufgaben an Bord vorbereitet.
Die engen Beziehungen zwischen Izmir und Bremen werden zukünftig auch durch die Stadtteilpartnerschaft zwischen Gaziemir und Osterholz gestärkt. Ein Kooperationsvertrag wurde am Dienstagabend im Rathaus zwischen Stadtteilbürgermeister Halil Arda und Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter unterzeichnet.
Die weitere Zusammenarbeit und Kooperation im Bereich Hafen und Logistik wurde bei Gesprächen mit dem Güterverkehrszentrum (GVZ) Bremen, bremenports, der Senatorin für Wissenschaft und Häfen und dem Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) thematisiert und gemeinsame Herausforderungen festgestellt.
Ebenso werden die Messegesellschaften aus Izmir und Bremen (M3B GmbH) ihre Kontakte vertiefen. Geplant sind gemeinsame Messeaktivitäten und die gegenseitige Teilnahme an Messen.
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