Senatorin für Soziales finanziert Kurse mit rund 3,8 Millionen Euro in acht Jahren
12.01.2023Rund 10.000 Menschen im Asylverfahren oder mit dem Aufenthaltsstatus der Duldung haben in Bremen bislang einen kommunalen Sprachkurs absolviert, der ihnen aus Bundesmitteln nicht zugestanden hätte. Das teilte Anja Stahmann jetzt mit, Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport. Mit den Kursen hat Bremen eine Förderlücke geschlossen. Der Bund finanziert Integrationskurse in der Regel erst nach der Anerkennung in einem Asylverfahren. Die kommunalen Kurse stehen allen Menschen offen, die sich faktisch in Bremen aufhalten, unabhängig vom Aufenthaltsstatus und von ihrer Herkunft. Insgesamt hat die Stadt seit Einführung der Kurse im Jahr 2014 rund 3,8 Millionen Euro ausgegeben, wer teilnimmt, zahlt dafür nichts. Die Durchführung der Kurse wird nun erneut ausgeschrieben, insgesamt stehen für dieses Jahr 445.000 Euro zur Verfügung.
"Mit dem Sprachförderprogramm schließen wir eine Förderlücke und ergänzen die Angebote des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge", sagt Senatorin Stahmann. "Wer in Bremen lebt, soll so früh wie möglich Zugang zu Sprache und Kultur bekommen. Das vermittelt den Menschen die Gewissheit, willkommen zu sein und erleichtert ihren Weg in unsere Gesellschaft enorm."
"Ich bin sehr froh, dass in der Kommune Bremen auch Menschen mit einer Duldung oder Menschen im Asylverfahren einen Deutschkurs besuchen können, egal, woher sie kommen", ergänzt Nadezhda Milanova, Migrations- und Integrationsbeauftragte des Landes Bremen. "Deutschlernen braucht Zeit. Darum ist es wichtig, dass alle Menschen, die zu uns kommen, zeitnah ein passendes Sprachkursangebot bekommen, das zu ihren individuellen Bedürfnissen passt. Gute Deutschkenntnisse sind ein wesentlicher Schlüssel zur Integration."
Die Kurse werden von zugelassenen Integrationskursträgern in der Stadtgemeinde Bremen angeboten oder von anerkannten Einrichtungen der Weiterbildung mit Sprachkurserfahrung. Auch Einrichtungen, die in der Migrationsarbeit tätig sind und Erfahrung in der Vermittlung von deutschen Sprachkenntnissen haben, können solche Kurse anbieten.
Die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport finanziert Kurse und Kursmodule zum Erreichen der Sprachniveaus A1, A2 und B1 sowie spezielle Kursformate, zum Beispiel für Frauen. Die Kurse und Kursmodule sollen in der Regel über einen Zeitraum von sechs bis neun Monaten gehen und 300 Unterrichtseinheiten umfassen.
Träger, die Kurse anbieten wollen, können sich über die Modalitäten informieren unter www.soziales.bremen.de/integration/kommunale-sprachkurse-59127. Vollständige Anträge müssen bis 31. Januar 2023 eingereicht sein.
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-64152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de