Umweltressort stellt Entwicklung des Baumbestandes in Bremen vor
15.02.2023Der Baumbestand in Bremen hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt: Beispielsweise wurden im Jahr 2019 71.168 Straßenbäume erfasst, die Anzahl ist im Folgejahr 2022 kontinuierlich auf 72.993 angewachsen. Mit Nachpflanzungen, die in diesem Jahr geplant sind, steigt die Tendenz weiter an. Ein entsprechender Bericht wurde in der heutigen Sitzung (15. Februar 2023) der städtischen Deputation für Klima, Umwelt, Landwirtschaft und Tierökologie vorgestellt.
In der Pflanzsaison 2022/23 sind 287 Baumpflanzungen (Stadtbäume) seitens des Umweltbetrieb Bremens geplant. Durch die Hanseatische Naturentwicklung GmbH (HANEG) wurden im vergangenen Jahr in der freien Landschaft 4.061 Bäume gepflanzt; bis Ende Februar 2023 werden weitere 10.793 Baumpflanzungen zur Waldentwicklung umgesetzt. Im Zuge des Handlungskonzeptes Stadtbäume sind Baumpflanzungen an neuen Standorten geplant. Im Projekt "Green First – Mit Stadtbäumen zur klimagerechten und durchgrünten Stadt" sind für 2023 140 Baumpflanzungen (vorwiegend Straßenbäume) vorgesehen.
"In Zeiten der Klimakrise werden Bäume immer wichtiger für uns: Sie produzieren Sauerstoff, verbrauchen klimaschädliches Kohlendioxid und kühlen die Luft. Daher werden wir den Baumbestand in Bremen weiter erhöhen und rechnen mit bis zu 11.160 neuen Baumpflanzungen in diesem Jahr – eine gute und richtige Entwicklung! Wenn für Wohnbauprojekte, Deichschutzmaßnahmen oder die Verkehrswende Bäume gefällt werden müssen, dann schmerzt uns das natürlich. Die Bilanz zeigt, dass wir deutlich mehr Bäume nachpflanzen als gefällt werden. Beispielsweise mussten für den Ausbau der Querverbindung Ost 180 Bäume weichen, dafür werden jedoch 238 neue Bäume gepflanzt. Ähnlich sieht es bei der Neustädter Stadtstrecke aus: Zum Schutz der Menschen vor einer Sturmflut müssen zwangsläufig 136 Platanen gefällt werden, wobei wir acht Platanen erhalten können. Insgesamt werden 500 Bäume neu gepflanzt, davon bis zu 180 vor Ort", kommentiert Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau.
Bei den Baumfällungen und Nachpflanzung ist zu berücksichtigen, dass die beiden Zahlenwerte nicht direkt vergleichbar sind: Die Statistik der Fällungen enthält auch die Entnahme von Sämlingen beziehungsweise Fällungen zur Bestandsbereinigung, um eine größtmögliche Transparenz herzustellen. Die Statistik der Nachpflanzungen enthält dagegen keine neuen Bäume durch Sämlinge/Naturverjüngung. Die Naturverjüngung spiegelt sich erst in der Gesamtbaumanzahl wieder, sobald diese im digitalen Baumkataster als Bäume aufgenommen werden (ab 10 cm Durchmesser).
Standort | Fällungen 2019 2) | Fällungen 2020 2) | Fällungen 2021 3) | Fällungen 2022 |
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Straße | 1.449 | 1338 | 904 | 968 |
Sonstige 1) | 2.278 | 2.561 | 2.275 | 2.486 |
Haneg-Flächen | 105 | 211 | 191 | 66 |
gesamt | 3.832 | 4.110 | 3.370 | 3.520 |
Bei turnusmäßigen Kontrollen wird durch die Kontrolleurinnen und Kontrolleure eine Fällung empfohlen und umgesetzt. Hierbei handelt es sich immer um Maßnahmen aus Gründen der Verkehrssicherheit, die aus rechtlicher Sicht durchzuführen sind oder um Bestandsentnahmen für eine gesunde Populationsentwicklung (Konkurrenzvermeidung).
Standort | Pflanzungen 2019 2,3) | Pflanzungen 2020 2,3) | Pflanzungen 2021 2,3) | Pflanzungen 2022 |
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Straße | 571 | 332 | 217 | 1183 |
Sonstige 1) | 67 | 104 | 257 | 295 |
Haneg-Flächen 4) | 5.806 | 5.383 | 2.363 | 4.061 |
gesamt | 6.444 | 5.819 | 2.837 | 5.539 |
Pflanzungen 2019 2,3) | Pflanzungen 2020 2,3) | Pflanzungen 2021 2,3) | Pflanzungen 2022 | |
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SALDO | 2.612 | 1.709 | -533 | 2.019 |
Dementsprechend wurde die Anzahl der Bäume in den vergangenen vier Jahren um 5.807 Bäume erhöht.
Straßenbäume sowie Bäume auf stark versiegelten Grundstücken wie Schulen, Kitas, öffentlichen Gebäuden etc. müssen in der Regel unter wesentlich schlechteren Bedingungen aufgrund des eingeschränkten Wurzelraumes zurechtkommen. Diese Bäume sind gegenüber Stressfaktoren wie z.B. langanhaltenden Trockenperioden besonders anfällig. Bäume in Grünanlagen sowie sonstigen Freiflächen haben dagegen meistens ihren natürlichen Wurzelraum zur Verfügung und sind in der Folge weniger anfällig.
"Die Klimakrise zeigt sich auch hier: Meteorologischen Prognosen zufolge wird es in Bremen künftig zu höheren Temperaturbelastungen mit starken Trockenheitsphasen in den Sommermonaten kommen. Solche extremen Dürreperioden wie im Sommer 2022 machen unseren Bäumen zu schaffen. Dem entsprechend verwenden wir bei der Straßenbaumpflanzung verschiedenste 'Klimabäume' mit dem Ziel, eine möglichst große Vielfalt toleranter und widerstandsfähiger Gehölze im Stadtbild abzubilden", so Schaefer.
Den gesamten Bericht Entwicklung des Baumbestandes in Bremen zum Download.
Mit der Eingabe des Straßennamens gibt es auf der Homepage des Umweltbetriebs Bremen zielgenaue Informationen über Baumfällungen – bzw. Pflanzungen: Liste der Fällungen und Pflanzungen
Ansprechpartnerin für die Medien:
Linda Neddermann, Pressesprecherin bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-79199, E-Mail: linda.neddermann@umwelt.bremen.de