Ein Jahr Krieg gen die Ukraine: Friedensandacht im Dom
24.02.2023"Krieg ist immer eine Niederlage sowohl der Menschlichkeit als auch der Menschheit." Das hat Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte bei der Friedensandacht anlässlich des ersten Jahrestages des russischen Überfalls auf die Ukraine im Dom betont und fortgesetzt: "Wir dürfen uns nicht an den Krieg gewöhnen. Wir werden uns nie abfinden mit Gewalt als Mittel der Politik."
An diesem Jahrestag seien seine Gedanken ganz bei den "Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihr Land verteidigen, die für Frieden und Freiheit kämpfen." Die ihren Traum vom Frieden nicht aufgeben, auch wenn seine Erfüllung noch in weiter Ferne scheine. Und er denke an jene, die aus der Ukraine geflüchtet sind, etwa in das Land Bremen. "Aus Gesprächen weiß ich um die Sorgen, die sie umtreiben: Wie geht es meiner Familie und meinen Freunden in der Ukraine? Wie lange wird der Krieg dauern? Wie komme ich in einem fremden Land, dessen Sprache ich nicht verstehe, zurecht? Wann kann ich zurückkehren?"
Gleichzeitig betonte Bovenschulte seine Solidarität "mit allen Russinnen und Russen, die diesen Krieg nicht wollen und unter seinen Folgen leiden." Die Nachteile in Kauf nähmen, wenn sie den Krieg Krieg nennen und in ihrem eigenen Land in Opposition gingen. Bovenschulte: "Ich weiß, dass in Bremen und Bremerhaven viele Menschen leben, die familiäre Wurzeln in der Ukraine oder in Russland haben. Lassen sie uns hier solidarisch zusammenstehen, uns nicht gegeneinander aufhetzen durch Desinformation, Hass und Propaganda."
Zuvor hatte der Bürgermeister an einer vom Deutschen Gewerkschaftsbund initiierten und einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragenen Kundgebung auf dem Marktplatz gesprochen. "Wir verurteilen diesen Krieg als Völkerrechtsbruch, als Verbrechen, als verachtenswerten und zerstörerischen Angriff auf das ukrainische Volk und alle Menschen in der Ukraine," sagte er zu Beginn seiner Rede. Und auch nach einem Jahr "schrecklichster Bilder und Berichte von Zerstörung und Vernichtung" dürfe es keine Gewöhnung an diesen Bruch des Völkerbruchs geben. Und wenn "wir auch nie nachlassen in unserer Hoffnung auf Raum für Diplomatie und Wege zum Frieden", so sei doch eindeutig: "Gemeinsam mit den Verbündeten stehen wir in Solidarität mit der Ukraine und unterstützen sie in ihrer Wehrhaftigkeit."
Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Dr. Maike Schaefer, sagte während der Kundgebung: "Ich glühe innerlich vor ungebrochener Solidarität mit der Ukraine, in mir glüht eine unbändige Wut auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin mit seinem imperialistischen Großmachtswahn, und in mir brodelt das Verlangen, dass wir Putin weiterhin tapfer die Stirn bieten und ihm zeigen, dass Europa ungebrochen an der Seite der Ukraine steht. Es macht mich unendlich traurig, dass die Menschheit im 21. Jahrhundert immer noch nicht zur Vernunft gekommen ist, statt friedlich gemeinsam dafür zu kämpfen, dass globale Krisen wie die Klimakatastrophe gestoppt werden, führen wir Menschen weltweit Kriege um Ressourcen oder politische Systeme. Es ist an der Zeit, dass wir auch in Deutschland endlich begreifen, dass unser Wegschauen, unsere Ignoranz des 'das geht uns ja nichts an' gerade Kriege nicht verhindert, sondern zulässt. Mehr politisch andauernder Protest hätte vielleicht den Krieg in der Ukraine verhindern können oder zumindest unwahrscheinlicher gemacht. Und daher sage ich aus tiefster Überzeugung: Stay with Ukraine - uneingeschränkte Solidarität mit der Ukraine."
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