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Austausch zur Vorbereitung auf die 13. Nationale Maritime Konferenz

21.04.2023

Zur Vorbereitung auf die 13. Nationale Maritime Konferenz haben sich am heutigen Freitag (21. April 2023) Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, und Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen mit Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste und Markus Westermann, Bezirksgeschäftsführer von ver.di, zu einem ersten Austausch getroffen. In dem Gespräch ging es um die maritime Industrie, die im Zuge von energie- und sicherheitspolitischen Veränderungen immer stärker an Bedeutung gewinnt. Und um mehr und gute tarifliche Arbeitsplätze in der maritimen Wirtschaft.

An dem Treffen im Bremer Rathaus haben auch Betriebsräte und Vertrauensleute von Werften und Zulieferern wie Lürssen, Lloyd, Abeking & Rasmussen, Fassmer und Atlas aus Bremen, Bremerhaven und der Wesermarsch teilgenommen und über die aktuelle Situation in den einzelnen Betrieben berichtet. Die Nationale Maritime Konferenz findet auf Einladung der Bundesregierung am 14. und 15. September 2023 in Bremen statt.

Bürgermeister Bovenschulte: "Gute Arbeitsplätze im Hafen brauchen eine gute Hafeninfrastruktur. Auch deshalb investiert Bremen in den kommenden zehn Jahren rund 500 Millionen Euro in seine Häfen. Weil die Häfen aber, das haben Pandemie und Energiekrise bewiesen, von nationaler Bedeutung sind, halten wir eine größere Beteiligung des Bundes an den Hafenlasten nur für fair. Derzeit zahlt der Bund jährlich 38 Millionen für alle deutschen Häfen, Bremen bekommt 10 Millionen davon. Auch darüber werden wir auf der Maritimen Konferenz im Herbst sprechen."

Senatorin Vogt: "Die Schiffbauindustrie und die Werften bieten viele Arbeitsplätze mit meist guten Arbeitsbedingungen. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Arbeitsplätze und damit auch die Unternehmen zukunftsfest und innovativ aufgestellt werden. Dafür muss die Bundesregierung endlich stärker in die Offshorestrukturen und den Schiffbau investieren. Die sozial-ökologische Transformation bietet für die Branche und ihre Beschäftigten viele Chancen. Die maritime Wirtschaft hat die Kompetenzen, um tatkräftig an der Umgestaltung mitzuwirken. Dadurch werden neue Arbeitsplätze entstehen. Gemeinsam wollen wir diese Chancen nutzen und sie nicht verschlafen."

Senatorin Schilling: "Die Bedeutung der Häfen für die wirtschaftliche Zukunft und für die Bewältigung der Energiewende war nie höher als heute. Wir wollen in Bremerhaven mit einem Energy-Port wesentlich zum Gelingen der Energiewende und zur nationalen Versorgungssicherheit beitragen. Wenn wir die Infrastruktur schaffen, um Energie künftig umweltfreundlich zu erzeugen, zu speichern und zu verteilen, entstehen auch viele neue Arbeitsplätze. Für diese historische Chance brauchen wir aber ebenfalls die Unterstützung des Bundes. Die Nationale Maritime Konferenz bei uns in Bremen ist eine hervorragende Gelegenheit, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Häfen und die Stärke unserer maritimen Wirtschaft in den Fokus zu rücken."

"Um seiner wachsenden strategischen Bedeutung gerecht zu werden, muss der Schiffbau in Deutschland und Europa wieder größer und stärker werden. Dafür brauchen wir wieder mehr und gute, tarifliche Arbeitsplätze auf Werften, bei Zulieferern und Ingenieurbüros", sagte IG Metall-Bezirksleiter Friedrich. "Der Bau von Fähren sowie Fracht- und Tankschiffen sichert wirtschaftliche Unabhängigkeit, und durch den Bau von Spezialschiffen und Plattformen für die Offshore-Industrie kann die Branche einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit erneuerbaren Energien leisten." Zukunftschancen sieht die IG Metall Küste außerdem im Spezialschiffbau mit klimafreundlichen Antrieben sowie im Marineschiffbau. Kritisch sieht die Gewerkschaft die Vergabepraxis bei öffentlichen Aufträgen. "Gute, tarifliche Arbeit und regionale Wertschöpfung müssen bei Ausschreibungen für Marine- und Behördenschiffen endlich berücksichtigt werden", so der Gewerkschafter.

Laut der Schiffbauumfrage der IG Metall Küste arbeiteten auf den Werften in Bremen im Herbst vergangenen Jahres direkt etwa 2.000 Beschäftigte. Hinzukommen mehrere tausend Beschäftigte bei Werften im Umland und bei Zulieferern. Im Gegensatz zu anderen Regionen wie etwa Mecklenburg-Vorpommern oder Hamburg blieb die Beschäftigung in Bremen und an der Unterweser stabil.

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