Wer beim täglichen Einkauf auf fair gehandelte Waren Wert legt, wer möchte, dass die Produzenten der Lebensmittel und Bekleidungsstücke auch einen gerechten Lohn-Anteil vom Verkaufspreis bekommen, der sollte schon sehr genau hinschauen, was er oder sie kauft. Diesen Denkanstoß erhielten gestern (21.6.2011) rund 200 Gäste von den Schauspielerinnen und Schauspielern des Bremer Welttheaters während ihrer Rundfahrt in der Fair-Trade-Straßenbahn. Das eigens für diese Aktion inszenierte Mini-Theaterstück sorgte unter den Gästen für viel Gesprächsstoff. Insgesamt gab es in der Aktions-Straßenbahn drei Stationen zu erleben. Im Mittelteil konnten die Gäste ihr Wissen bei einem Quiz rund um das Thema „Fair Trade“ testen. Als Preise winkten nicht Millionen, dafür aber wohlschmeckende und fair gehandelte Fruchtgummis. Im hinteren Abteil der Straßenbahn wurde eine Mango-Party gefeiert – mit Säften und Partygebäck - natürlich aus „fairem Handel“.
Die gemeinsame Aktion vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, des Eine-Welt-Vereins, des Bremer Entwicklungspolitischen Netzwerks e.V., der Bremer Heimstiftung, des Martinshof, des Bremer Welttheaters und der Bremer Straßenbahn AG gehört zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen im Rahmen der Bewerbung zur Hauptstadt des fairen Handels. Sie hatte zum Ziel, die Idee vom fairen Handel „aus der Nische in die Mitte der Gesellschaft zu befördern“. Das klappt eben nur mit vielen guten Ideen – und wenn viele Partnerinnen und Partner der Stadt sich zusammenschließen. Zu den Fahrgästen zählten gestern neben vielen Interessierten aller Altersstufen auch Staatsrat Wolfgang Golasowski, BSAG-Vorstand Hajo Müller, André Vater von der Bremer Heimstiftung, Wilfried Hautop vom Martinshof Bremen, Christopher Duis als Botschafter des Bremer Entwicklungspolitischen Netzwerks e.V. und Hilda Reisner vom Eine-Welt-Laden.
Sind alle Aktionen gelaufen, werden die Fotodokumentationen der Veranstaltungen in Bremen zusammengefügt. Aus ihnen entsteht so die Bewerbungsmappe der Stadt Bremen für den bundesweiten Wettbewerb „Hauptstadt des fairen Handels 2011“. Am 15. Juli ist Abgabeschluss, im September sollen die Gewinner-Städte fest stehen. Die fünf „fairsten Städte“ teilen sich ein Preisgeld in Höhe von 100 000 Euro. Das Geld soll dann natürlich wieder in Initiativen investiert werden, die den fairen Handel fördern.