Sie sind hier:
  • Solardachbörse: Es tut sich was auf Bremens Dächern

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Solardachbörse: Es tut sich was auf Bremens Dächern

27.06.2011

Seit über fünf Jahren bietet die Stadt Bremen ausgewählte Dachflächen ihrer Gebäude zur Nutzung durch Photovoltaik (PV) interessierten Bürgern und Firmen an. Dadurch konnten insbesondere in den letzten zwei Jahren gute Zuwächse im PV-Bestand auf öffentlichen Gebäuden erzielt werden. Und nun geht der Boom, den es in Süddeutschland schon etwas länger gibt, auch im Norden erst so richtig los: Nach intensiven Vorbereitungen sind mehrere Projektierungsfirmen und Investoren zurzeit mit Hochdruck auf Bremer Schuldächern aktiv. Die Zeit der Sommerferien soll für den Bau der Anlagen genutzt werden, damit der Schulbetrieb nicht unnötig gestört wird.

Zum Jahresbeginn gab es auf öffentlichen Gebäuden in Bremen 12 größere PV-Anlagen mit insgesamt 613 kW Leistung. Diese Anlagen erzeugen pro Jahr ca. 525.000 kWh CO2-freien Strom, der ins Versorgungsnetz eingespeist wird.

Aktuell sind folgende weitere PV-Anlagen im Bau und sollen bis August fertig gestellt sein:

BezeichungkWpErtragsprognose
kWh/Jahr
Albert—Einstein-Schule, Osterholz, Sporthalle5646.000
Ehemaliges BBZ am Doventor, 4 Gebäude160120.000
Schule und Gemeinschaftszentrum Robinsbalje, Huchting, 3 Gebäude10082.000
Schulzentrum Flämische Str., 2 Gebäude4538.000
Schulzentrum Habenhausen, Klassentrakt7062.000
Schule Curiestr.4033.500
Schulzentrum Helsinkistr., 3 Gebäude10082.000
Schulzentrum Ronzelenstr.8164.000
Zusammen:636527.500

Damit verdoppelt sich in diesem Sommer auf einen Schlag die PV-Anlagenleistung auf öffentlichen Gebäuden ebenso wie ihr künftiger jährlicher Stromertrag.

Senator Reinhard Loske dazu: „Der Zug fährt hier in Bremen in die richtige Richtung. Nicht erst seit der Reaktorkatastrophe in Fukushima, sondern schon seit über 20 Jahren setzen wir in Bremen auf den Vorrang der regenerativen Stromerzeugung. Ob Wind- oder Wasserkraft oder eben Solarstrom, wir wollen alle verfügbaren Möglichkeiten ausschöpfen, um uns von der atomaren und fossilen Stromerzeugung zu lösen. Die Stadt hat viele Dachflächen, das Investitionskapital kommt meist von privater Seite. So können wir gemeinsam das erschließen, was jedem einzelnen nur schwer möglich wäre. Mein Dank gilt –neben den mutigen Investoren- der städtischen Immobilien Bremen AöR, die zentral für fast alle öffentlichen Gebäude die Eigentümerfunktion wahrnimmt, dass sie mit meiner Behörde zusammen das Projekt der Solardachvermietung so zügig und schlank voranbringt und damit einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leistet.“

Nach den Ferien werden weitere öffentliche Gebäude für die Solarnutzung ins Rennen geschickt. Angesichts der anhaltenden Nachfrage steht zu erwarten, dass bis Jahresende einige weitere hundert kW PV-Leistung allein auf diesem Weg ans Netz gehen können.
Hinzu kommt der Bau einer großen PV-Anlage auf den Messehallen: Hier werden unter der Regie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bremen bis Ende Juni allein 800 kW aufgebaut. Die WFG Bremen wird diese Anlage selbst betreiben und damit Einnahmen für den Betrieb der Messehallen erzielen.

Und ein weiteres PV-Großprojekt kündigt sich auf der Bremer Blockland-Deponie an: Auf einem bereits stillgelegten Teilstück der Deponie wird der Umweltbetrieb Bremen die erste Freiland-Anlage größeren Stils in Bremen errichten, mit einer Leistung von ca. 1.000 kW. Noch ist nichts davon zu sehen, aber bis Jahresende soll auch diese ans Netz gehen. Es ist dann die dritte Bremer Megawatt-PV-Anlage - nach dem Weser-Stadion und dem Großmarkt.