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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Ausstiegsberatung über ein Instagram-Projekt

Bremer Ausstiegs- und Distanzierungsberatungsstelle "Sichtwechsel" startet mit "rAusgedacht" einen fiktiven Ausstiegsprozess aus der extrem rechten Szene

18.09.2023

Wie läuft eigentlich ein Ausstiegsprozess aus extrem rechten Zusammenhängen ab? Was erwartet Aussteigerinnen und Aussteiger in der Beratung? Welche Themen spielen im Prozess eine Rolle? Diesen Fragen widmet sich das Instagram-Projekt "rAusgedacht", das die Bremer Ausstiegs- und Distanzierungsberatungsstelle "Sichtwechsel" auf den Weg gebracht hat. Darin wird ein ausgedachter Ausstiegsprozess aus der extremen Rechten Szene beispielhaft und anschaulich geschildert.

Bei dem Projekt geht es um eine fiktive, ehemals verschwörungsgläubige Person, die auf ihrem Instagram Account ihren Ausstiegsprozess anhand von Notizen Revue passieren lässt. Thematisiert werden unter anderem die Auswirkungen der Coronamaßnahmen, die damit verbundenen Ängste, Feindbilder, falsche Nachrichten und auch Verschwörungserzählungen.  So heißt es im ersten Post:

"Ich weiß, über Corona will heute niemand mehr reden. Ich eigentlich auch nicht. Aber wenn ich von mir und meiner Geschichte erzähle, ist die unumgänglich mit Corona verbunden. Oder eher: sie ist mit den Maßnahmen verbunden, die mir damals das Gefühl gaben, dass mir ein Stück Freiheit genommen wird, die mich bevormunden und mich isolieren. (…)"

Die einzelnen Posts, die jeden Dienstag und Donnerstag erscheinen, werden durch Bremer Ausstiegs- und Distanzierungsberatungsstelle "Sichtwechsel" kommentiert und fachlich eingeordnet:

"Bestimmte Gegebenheiten (Risikofaktoren) können dazu beitragen, dass sich eine Person zu extrem rechten Ideologien und Szenen hinwendet. Beispielhaft sind ein Vertrauensverlust in die Funktion des politischen Systems, ein Gefühl der eigenen Benachteiligung oder auch individuelle Gewalterfahrungen und biografische Brüche. (…)"

Die Serie lädt Followerinnen und Follower ein, sich mit dem Thema Ausstieg zu beschäftigen. So bekommen sie Einblick in das Beratungsvorgehen, Informationen hinsichtlich möglicher Ein- und Ausstiegsfaktoren und erste Handlungsoptionen für den Umgang mit Personen, die sich in extrem rechten Zusammenhängen befinden. Bis Mitte Oktober kann die Geschichte auf Instagram unter @r_ausgedacht verfolgt werden.

Sichtwechsel ist angesiedelt beim Verein "perspektive ausstieg – Verein für Demokratieförderung und Rechtsextremismusprävention e.V." und wird finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration in Bremen.

Die Beratungsstelle ist erreichbar unter:
E-Mail: beratung@perspektive-ausstieg.de / Tel.: 0160 9555 9182 / 0160 200 53 62
Weiterführende Informationen unter sichtwechsel-bremen.de/

Für weitere Fragen oder ein Gespräch zum Projekt und das Thema Distanzierung und Ausstieg stehen die Mitarbeitenden von Sichtwechsel gerne zur Verfügung.

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361-64152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de