"Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Regionen, der Austausch auf zivilgesellschaftlicher Ebene sind wichtig für internationale Verständigung und weltweite Solidarität. Wenn Nationalregierungen nicht mehr reden, sondern Krieg führen, wenn nationalistische und demokratiefeindliche Strömungen auf nationaler Ebene stärker werden, dann müssen Städte im Kontakt bleiben, sich vernetzen und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen finden", unterstrich Bürgermeister Andreas Bovenschulte heute (21. September 2023) die Bedeutung von Städtepartnerschaften in seinem Grußwort zum UN-Weltfriedenstag. Anlass war eine Veranstaltung, zu der der Bürgermeister gemeinsam mit der Stiftung "die schwelle - Beiträge zur Friedensarbeit" in die Obere Rathaushalle eingeladen hatte.
Der Weltfriedenstag soll die Idee des Friedens zwischen den Ländern und Völkern stärken und ein Tag des Waffenstillstands und der Gewaltlosigkeit sein, so der Beschluss der Vereinten Nationen. Und selten sei ein solcher Tag so wichtig wie heute gewesen, so Bovenschulte. Weltweit führten unzählige Kriege und Konflikte zu Zerstörung, Armut, Hunger und Vertreibung. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar 2022 seien mehr als acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer gezwungen gewesen, ihre Heimat zu verlassen. Viele von ihnen kamen auch nach Bremen. Dass Bremen eine weltoffene und solidarische Stadt sei, habe sich auch in dieser Situation wieder gezeigt. "Diese Solidarität leben wir seit vergangenem Jahr auch durch unsere Partnerschaft mit Odessa. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg beschloss der Bremer Senat den Aufbau dieser Partnerschaft, als Signal für Demokratie, Frieden und die Wahrung des Völkerrechts", unterstrich der Bürgermeister die Bedeutung von Kooperationen auf regionaler Ebene.
Für die Stiftung "die schwelle" sagte die Vorsitzende Anette Klasing: "Gerade in Zeiten von Unfrieden und Kriegen in der Welt sehen wir unsere Aufgabe darin, Projekte und Organisationen zu fördern, die Gewaltfreiheit leben, für Versöhnung arbeiten und Friedenswege aufzeigen." In der Veranstaltung kamen dann auch Menschen aus Bethlehem, Kroatien und Deutschland zu Wort, die sich für Verständigung einsetzen. Gastrednerin war Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach. Die Politikwissenschaftlerin und Friedensforscherin ist Trägerin des Göttinger Friedenspreises 2023. In der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Otto Raffai, Mirka Hurter und Ranan Salman über ihren Einsatz für Frieden.
Otto Raffai ist Gründer der Friedensorganisation RAND Kroatien, die Seminare und Trainings zu Gewaltfreiheit und Versöhnung anbietet und religionsübergreifend arbeitet. Mirka Hurter arbeitet für die Jugendorganisation Peace for Future. Unter anderem mit Workshops in Schulen soll das Thema Frieden in der jungen Generation in den Fokus gerückt werden. Und mit Ranan Salman war die Geschäftsführerin des palästinensischen Zweiges der israelisch-palästinensischen Organisation Combatants for Peace in Palästina per Video zugeschaltet. Combatants for Peace ist eine von Israelis und Palästinensern gemeinsam gegründete Friedensbewegung, die sich für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts einsetzt und gewaltfrei für ein Ende der israelischen Besatzung in den palästinensischen Gebieten arbeitet.
Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361- 2396, E-Mail: christian.dohle@sk.bremen.de