Verdienste um die Kunsthalle und die Kultur in Bremen werden gewürdigt
16.08.2011Der Direktor der Kunsthalle Bremen, Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, wird mit der Bremischen Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. Das hat der Senat in seiner heutigen (16.8.2011) Sitzung beschlossen. Bürgermeister Jens Böhrnsen, der als Kultursenator den Vorschlag gemacht hatte, erklärte: „Prof. Dr. Wulf Herzogenrath ist nicht nur ein Glücksfall für die Kunsthalle, sondern ein Glücksfall für Bremen.“ Mit der Auszeichnung werden die großen Verdienste gewürdigt, die sich Herzogenrath als Kunsthistoriker und Kurator um die Kunsthalle und um die Kultur in Bremen erworben hat. Zugleich wird mit der Verleihung dem weit reichenden Ansehen von Prof. Herzogenraths als prägende Persönlichkeit der Freien Hansestadt Bremen Rechnung getragen. Er gilt zudem als einer der führenden Fachleute für Videokunst und Videoinstallationen.
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath wurde im September 1994 zum Direktor der Kunsthalle Bremen berufen und ist seit Herbst 1995 Professor an der Hochschule für Künste. Charakteristisch für die unter Prof. Herzogenrath realisierten Ausstellungsprogramme waren die Verbindungen zwischen den großen Traditionslinien der Kunsthalle mit innovativen und zeitgenössischen konzeptionellen Ansätzen. So brachten Sonderschauen zu Henri Toulouse-Lautrec und Max Liebermann die Kunsthalle bei einem breiten Publikum auch überregional wieder ins Gespräch. Eine wissenschaftliche Reihe zur Aufarbeitung der großen Sammler und Stifter des Hauses wurde mit einer Ausstellung und Publikation über Johann Friedrich Lahmann begonnen. Ein neues, junges Publikum wurde schließlich durch die Ausstellung von Zeichnungen und Aktionen von John Lennon gewonnen.
Unter der Leitung von Prof. Herzogenrath hat sich die Kunsthalle Bremen in der Spitzengruppe der deutschen Museen positioniert. Erinnert sei an Ausstellungen von zum Teil nationaler Bedeutung, die auch für den internationalen Rang von Museen zunehmend wichtiger werden – sowohl, was das wissenschaftliche Ansehen der selbst erarbeiteten Themen anbelangt, als auch im Hinblick auf die Anziehungskraft für ein großes, überregionales Publikum. Mit dem „Blauen Reiter“ begann 2000 eine Reihe von sehr erfolgreichen Projekten der Bremer Kunsthalle: `Van Gogh - Felder´ in 2003, `Monet und Camille´ in 2005, `Paula-Modersohn-Becker und die Kunst in Paris um 1900´ in 2008 mit Leihgaben bedeutender internationaler Museen.
Zu den bedeutendsten Erwerbungen seit dem Amtsantritt von Herzogenrath gehören der Video-Synthesizer von Nam June Paik (1969) sowie die „Ton- und Lichtinstallation Essay“ von John Cage. Ab 1996 wurde mit Herzogenraths maßgeblicher Beteiligung die Fortsetzung der Renovierung der Kunsthalle weiter vorangebracht. Bereits während dieser Sanierungsarbeiten, die bis 1998 reichten, gelang es Herzogenrath, einige der Kunsthallen-Schätze – und damit auch Bremen als Standort der Werke – an anderen Orten zu präsentieren.