Das Amt für Straßen und Verkehr zieht Bilanz für 2023:
Querungshilfen und Beleuchtung, Radverkehr, Fahrbahnsanierungen
Das Bremer Amt für Straßen und Verkehr hat ein breites Aufgabenspektrum: Die rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich neben der Instandhaltung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur – von Straßenbeleuchtung, Lichtsignalanlagen hin zu Fahrbahnen, Nebenanlagen, Straßenbegleitgrün und Straßenmobiliar – und weiteren Aufgaben rund um die stadtbremische Straßeninfrastruktur auch um die Umsetzung von Neubau- oder Ertüchtigungsmaßnahmen.
Fußverkehr
Für zu Fuß gehenden Menschen wurden mittels Querungshilfenprogramm folgende Erleichterungen eingerichtet:
Radpremiumrouten
Ein Netz aus schnellen Fahrradrouten soll sich laut Verkehrsentwicklungsplan über Bremen erstrecken. Das Projekt "Fahrradroute Wallring Bremen-City" umfasst eine ringförmige Radpremiumroute entlang des historischen Wallrings auf beiden Seiten der Weser. Perspektivisch übernimmt der Wallring eine wichtige Verteiler- und Erschließungsfunktion für den Radverkehr im Zentrum von Bremen. Zukünftig verläuft die Radroute "Wallring" über die geplanten Fuß- und Radverkehrsbrücken über die Weser.
Ein Teil der Projektfinanzierung erfolgt durch Fördermittel des Bundes.
In 2023 wurden die Teilabschnitte der Radpremiumroute Wallring zwischen Tiefer und AOK-Kreuzung (Am Wall / Bürgermeister-Smidt-Straße) komplett fertig gestellt. Ebenso vollständig überarbeitet sind die Abschnitte der Radpremiumroute D.15 "Lange Reihe" sowie "Alter Postweg / Ahlringstraße". "Zeitgleich mit dem Abschnitt zwischen Quintschlag und An der Grenzpappel haben wir die Ahlringstraße asphaltiert", erklärt ASV-Projektleiter Lutz Schmauder-Fasel. "Radfahrende können sich nun durchgängig komfortabler zwischen der Föhrenstraße und Hemelinger Bahnhofstraße bewegen, zumal die Fahrbahn zuvor aus Großkopfpflaster bestanden hat."
Als nächster Schritt im Projekt D.15 steht für 2024 die Neukonzeptionierung des Abschnitts im Hastedter Osterdeich an.
Umbau Martinistraße
Im Herbst 2023 wurde die erste von insgesamt zwei Stufen zur nachhaltigen Neugestaltung der Martinistraße umgesetzt.
ASV-Projektleiterin Petra Megger erläutert: "Ziel der Maßnahmen in Stufe 1 war die Umsetzung von Markierungsarbeiten zur Anordnung eines straßenbegleitenden Radfahrstreifens. Dafür wurden die vorhandenen Provisorien (Poller und Baken) entfernt. Im Anschluss erfolgten umfangreiche Fräs- und Markierungsarbeiten zur kompletten Finalisierung im Abschnitt zwischen Am Brill und Kreuzungsbereich Bredenstraße."
Zweite Stufe der Umgestaltungsmaßnahmen in der Martinistraße – avisiert für Herbst 2024 - wird der barrierefreie Ausbau von so genannten Kaphaltestellen für die Busse der BSAG-Linie 25. Des Weiteren erfolgt die Anpassung des Knotenpunktes Bredenstraße mit Verbreiterung der südöstlichen Fußgängerfurt und entsprechend barrierefreiem Ausbau mit unter anderem der Implementierung eines Blindenleitsystems.
Gestaltung Ohlenhof-Platz
Mehr Aufenthaltsqualität besteht seit März 2023 am früheren Ohlenhof-Platz, nun Hans-Koschnick-Platz.
Um die Flächen attraktiver zu gestalten und mehr Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, wurde der Platz vergrößert und durch ansprechendes Straßenmobiliar aufgewertet. Insbesondere die Anordnung und Ausführung der Bänke mit Blick von die "Gröpelinger Heerstraße" auf den Platz bilden ein geordnetes Ensemble und nehmen die bestehenden und zukünftigen Gebäudekanten auf. Vier Sitzbereiche unterschiedlicher Größe sind zur "Gröpelinger Heerstraße" hin angeordnet. Die geschwungenen Sitzelemente werden aus dunklem Beton hergestellt und bekamen abschnittweise spezielle Sitzelemente aus Kunststoff oder Holz eingefügt.
Zu jedem Sitzelement wurde ein Baum hinzugefügt. Um das Konzept der Sitzelemente und Bäume zu ermöglichen wurde der Betonfahrleitungsmast der BSAG versetzt. Außerdem wurde eine Abwasserleitung für die Baumpflanzungen auf der Ostseite verlegt.
Die Platzfläche bietet nun mehrere Möglichkeiten für Außengastronomie, die den fuß- und radläufigen Verkehr nicht stören. Um einer Vermüllung des Platzes vorzubeugen, sind zwei selbstpressende Solarabfallkörbe aufgestellt worden, die durch ihr Pessverfahren zusammen 1.680 Liter Müll aufnehmen können.
Zudem wurden sieben neue Fahrradbügel aufgestellt.
Beleuchtung
2023 hat das Amt für Straßen und Verkehr Dank der Förderung durch das Sonderprogramm "Stadt & Land" die öffentliche Beleuchtung im Koppelweg zwischen Nantestraße und Drebberstraße / Hemelinger Heerstraße neu errichtet: "Wir haben im Bereich 19 LED-Leuchten, die modernsten Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz genügen, auf 4,5 Meter hohen Stahl-Aufsatzmasten mit Einsatz von circa 700 Metern Leerrohr und 1.000 Metern Beleuchtungskabel verbaut", erläutert Thomas Weirauch, Projektleiter des Amts für Straßen und Verkehr.
Alle LED-Leuchten sind mit einer autarken Nachtabsenkung von 50 Prozent in der Zeit von circa 22 bis 6 Uhr ausgestattet. Zudem enthalten alle Leuchten Straßenoptiken, um die Ausleuchtung der an die Verkehrsflächen angrenzenden Flächen zu minimieren. Um die Lichtverschmutzung noch weiter zu reduzieren, werden ausschließlich Leuchten eingesetzt, die kein Licht nach oben abgeben. Die Lichtfarbe der LED-Leuchten beträgt 3.000 Kelvin und dient dem Insektenschutz.
Die neuen Beleuchtungseinrichtungen sollen vor allem den Arbeitsweg für die Pendlerinnen und Pendler zum Gewerbegebiet Hansalinie verbessern, indem sie die Verkehrssicherheit erhöhen und einen etwaigen Angstraum beseitigen.
Das Projekt kostet insgesamt 120.000 Euro, wovon 90 Prozent durch das Sonderprogramm "Stadt & Land" des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) finanziert werden.
Auch der Findorff-Tunnel erstrahlt im neuen Licht. Während der fast achtwöchigen Umbauphase wurde die konventionelle Tunnelbeleuchtung abschnittsweise demontiert und durch insgesamt 96 Leuchten für die Fahrbahn ersetzt. Hinzu kommen 58 Leuchten für die Fuß- und Radwege und 62 Leuchten für die blaue Anstrahlung der mittleren Tunnelkonstruktion und der Säulen. Bei den eingesetzten Leuchtmitteln handelt es sich um hochmoderne LED-Leuchtkörper.
Um den unterschiedlichen Anforderungen der wechselnden Lichtverhältnisse (Tag-Nacht / mehr-weniger Sonnenstunden tagsüber) gerecht zu werden, übernimmt eine Software automatisch die Steuerung. Da tagsüber im Tunnel mehr Licht als nachts vonnöten ist, wird die Helligkeit über vier Leuchtdichtekameras außen vor dem Tunnel und im Tunnel erfasst und die Tunnelbeleuchtung gemäß der gültigen DIN der jeweiligen Situation angepasst.
Das ist insbesondere im Bereich der Ein- und Ausgänge erforderlich, damit sich das menschliche Auge beim Herein- und Herausfahren besser an die Helligkeitsunterschiede anpassen kann. Nach Einbruch der Dunkelheit erfolgt ein Wechsel von der Tagesbeleuchtung zur Rad- und Gehwegbeleuchtung und ein Zuschalten der blauen Effektbeleuchtung. Die am Tage erforderliche Tunnelbeleuchtung kann in den Dunkelstunden komplett heruntergedimmt werden.
Die Kosten der Umrüstung belaufen sich auf circa 600.000 Euro, wobei ein Großteil durch Mittel aus dem Klimaschutzfonds sowie aus dem Förderprogramm Fahrradinfrastruktur Stadt und Land finanziert wurde.
Zwei Drittel der Bremer Straßenbeleuchtung sind auf LED-Technologie umgestellt. Dieser wichtige Meilenstein wurde durch die Umrüstung von 19.000 konventionellen Leuchten, die zu Beginn des Jahres 2022 startete, erreicht. Insgesamt sind nun mehr als 40.000 Straßenlaternen in Bremen mit energiesparender LED-Technik ausgestattet. Am 27. November 2023 hat Senatorin Kathrin Moosdorf gemeinsam mit swb-Vorstandssprecher Dr. Karsten Schneiker und Rick Graue, Leiter des Amts für Straßen und Verkehr, die letzte der 19.000 umgerüsteten Leuchten "angeknipst". Damit ist das dieses deutschlandweit herausragende Umrüstungsprojekt erfolgreich abgeschlossen. Die verbleibenden 33 Prozent der Straßenlaternen sollen durch weitere Maßnahmen in den kommenden Jahren auf LED-Technologie umgerüstet werden. Das langfristige Ziel ist eine Komplettumrüstung bis spätestens 2030.
Lärmschutz
Für die Anwohnerinnen und Anwohner der Grönlandstraße in Bremen Nord geht es seit der Herstellung der Lärmschutzwand, bestehend aus schallabsorbierenden Elementen im April 2023 ruhiger zu. Das unter Projektleitung des Amts für Straßen und Verkehr realisierte Bauwerk in Burg-Grambke befindet sich zwischen Islandstraße und Fockengrund, ist nach endgültiger Fertigstellung circa 21 Meter lang, etwa 5 Meter hoch und verfügt damit über eine Gesamtfläche von 1.076 Quadratmetern.
"Nach der Grundstücksfreimachung wurden die geplanten 63 Gründungspunkte durch ein Spezialunternehmen auf Kampfmittel überprüft. Nach dem Baustart wurde zuerst der vorhandene Oberboden abgezogen und eine Baustraße hergestellt. Im Anschluss wurden die circa 3,70 Meter langen Gründungsrohre in den Boden gebracht und die senkrechten Stahlträger zur Aufnahme der Wandelemente eingebaut", erklärt ASV-Projektleiter André Lange den Bauablauf.
Die eigentlichen Wandelemente bestehen aus Aluminium-Kassetten, in die hochschallabsorbierenden Dämmmaterialien verbaut sind. Weiterhin erhält die Lärmschutzwand zur Anliegerseite der Vonovia eine Begrünung. Hierfür wird ein Rankgitter bis in ungefähr vier Meter Höhe an der Wand befestigt und 186 Winter-Jasmin und 124 Clematis nach Fertigstellung der Lärmschutzwand gepflanzt.
Motorisierter Individualverkehr
Im Rahmen der Erhaltung der bremischen Straßeninfrastruktur für den motorisierten Individualverkehr (MIV) wurden durch das Amt für Straßen und Verkehr im Jahr 2023 unter anderem folgende Fahrbahnen saniert:
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Andrea Voth, Pressesprecherin des Amt für Straßen und Verkehr, Tel.: (0421) 361- 9586, E-Mail: andrea.voth@asv.bremen.de