Erneut umfangreiche Bundesförderung für Naturschutzprojekt in Bremen
27.05.2024Fast 200 alte Buchen schmücken den Rhododendron-Park und bieten mit ihrem Blätterdach eine fantastische Kulisse für die vielfältige Rhododendron-Welt. Drei Viertel dieser Buchen sind zwischen 150 und 175 Jahre alt. Allerdings gehören Buchen zu den Baumarten, die besonders unter dem Klimawandel leiden. Der Altbuchenbestand im Rhododendronpark weist bereits unterschiedlichste Schädigungen auf, ist in seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber den klimatischen Veränderungen geschwächt und damit gefährdet.
Um den Buchenbestand im Rhododendronpark langfristig weiter abzusichern, hat die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz 470.000 Euro beim Bundesumweltministerium eingeworben. "Damit kann der Park seine bedeutsamen Buchenbestände bewerten und hoffentlich langfristig absichern", freut sich Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf. "Die alten Bäume sind prägend für den Park, bieten vielen Tieren ein zu Hause und sind gut für das Mikroklima in und rund um den Rhododendronpark herum. Daher ist es wichtig, die Stiftung Bremer Rhododendronpark darin zu unterstützen, die Buchen zu erhalten."
Der Leiter des Rhododendronparks, Hartwig Schepker, hat dazu konkrete Pläne, wie er den Buchen helfen will: "Wir wollen ein intelligentes Bewässerungssystem installieren, den Wurzelbereich durch Zugabe von biologischen Mitteln verbessern und Kronensicherungsmaßnahmen durchführen." Dabei müssen für jeden Altbaum individuelle Maßnahmen entwickelt werden. Mit einem Gutachten soll zunächst für jede einzelne Buche der konkrete Bedarf und die Handlungsoptionen ermittelt werden: Welche Vitalität hat der Baum? Welche baumpflegerischen Maßnahmen braucht die jeweilige Buche, um langfristig zu bestehen? Ende 2026 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Ein zentrales Problem in den letzten Jahren waren die langen Trockenheitsperioden und die hohe Sonneneinstrahlung. Gerade in den Frühjahrsmonaten wirken sich solche Extreme besonders nachteilig auf die Vitalität der Bäume aus, die unter Trockenstress leiden. Hinzu kommt, dass holzzerstörende Pilze den Bäumen zusetzen. Stürme und Starkwinde zu ungewöhnlichen Jahreszeiten bergen weitere Gefahren.
Die alten Buchen haben dabei einen hohen ökologischen Wert. Jeder einzelne Baum bildet durch seine Strukturen wichtige kleinräumige Lebensräume für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten sowie weitere Organismen. Diese so genannten Mikrohabitate werden von den dort lebenden Arten vielfältig genutzt. Sie dienen als Schutz vor Hitze, Kälte oder Trockenheit, als Überwinterungsquartier, als Nahrungsquelle, als Jagdrevier oder als Fortpflanzungsstätte. Die geförderten Maßnahmen zum Erhalt der Altbuchen tragen damit zum Schutz der Artenvielfalt in Bremen bei.
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