Day of Caring des Finanzressorts im Landschaftsschutzgebiet Rohrniederungen
26.09.2011„Die kenne ich von zu Hause. Im Fischteich meines Vaters wuchsen massenhaft Krebsscheren.“ Beim „Day of Caring“ des Finanzressorts im Bremerhavener Landschaftsschutzgebiet Rohrniederungen wurden bei Senatorin Karoline Linnert Kindheitserinnerungen wach. Was vor 40 Jahren noch im Überfluss wucherte ist mittlerweile in Norddeutschland eine sehr selten gewordene Wasserpflanze. Schutzgebiete wie die Rohrniederungen helfen, die Artenvielfalt zu erhalten. Die grüne Mosaikjungfer, eine schillernde Libellenart, legt ausschließlich an Krebsscheren ihre Eier ab. Dort finden sie ideale Lebensbedingungen. Die Libellenlarven sind durch die Wasserpflanzen in den Gräben vor Frost geschützt.
Die Idee „Day of Caring“ stammt aus den USA und wird in Bremen seit 2004 von der Freiwilligen-Agentur Bremen umgesetzt. Beschäftigte eines Unternehmens (in diesem Fall einer Behörde) engagieren sich für einen guten Zweck. Das Finanzressort ist in diesem Jahr zum fünften Mal dabei. Vom ehrenamtlichen Engagement profitieren die unterstützten Projekte und Einrichtungen, aber auch das Finanzressort. „Wir lernen uns von einer anderen Seite kennen und entdecken ungeahnte Fähigkeiten bei den Kolleginnen und Kolleginnen,“ freut sich die Senatorin. „Das wirkt sich positiv auf das Betriebsklima aus.“
Unter der fachkundigen Anleitung von Dr. Eike Rachor (BUND) und Jörg Reinhold vom Umweltamt Bremerhaven gestalteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Finanzressort am Wochenende einen Sandbiotop und siedelten Krebsscheren um. Zu Beginn war Körpereinsatz beim Sandschaufeln gefragt. Danach wurden heimische, selten gewordene Pflanzen gesetzt. Sanddünen sind idealer Lebensraum für Heidenelken, Labkraut und Sandthymian. Horst Backenköhler vom BUND erläuterte, dass der Sandboden hervorragend geeignet sei für Pflanzen, die wenige Nährstoffe brauchen. „Hier bekommen Arten eine Chance, die sich andernorts nur schlecht behaupten können.“
Eine Pflanze, die ebenfalls im Bestand bedroht ist, hat es Staatsrat Henning Lühr besonders angetan - das Tausendgüldenkraut. Er scherzte mit Blick auf Bremens Haushaltsnotlage: „Bei dem Namen schlagen Finanzerherzen höher. Da wir keinen Dukatenesel im Keller der Behörde haben, könnte Tausendgüldenkraut im Innenhof helfen.“
Fotos: Pressereferat, Senatorin für Finanzen