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Innenstadt als Gemeinschaftswerk

Beim zweiten "binnenstadt Dialog" lag der Fokus auf neuen Akteuren im Centrum

13.06.2024

Pressemitteilung des Projektbüro Innenstadt Bremen

Am 12. Juni 2024 veranstaltete das Projektbüro Innenstadt Bremen den "binnenstadt Dialog #2". Unter dem Motto "Wer spielt mit?" diskutieren Fachleute, Akteurinnen und Akteure sowie Interessierte, wie der Wandel des Bremer Centrums gemeinschaftlich vorangetrieben werden kann. Rund 180 Interessierte und Planungsprofis trotzten dem nasskalten Wetter und besuchten die kostenlose Veranstaltung im Breparkhaus Am Brill. Rund vier Stunden konnten sich die Teilnehmenden austauschen, vernetzen, sowie eigene Impulse setzen.

Bausenatoirn Özlem Ünsal (2. von links) und der Geschäftsführer der Projektgesellschaft Innenstadt Bremen, Carl Zillich (links), während des binnenstadt-Dialogs. Foto: Projektbüro Innenstadt / Christian Burmester
Bausenatoirn Özlem Ünsal (2. von links) und der Geschäftsführer der Projektgesellschaft Innenstadt Bremen, Carl Zillich (links), während des binnenstadt-Dialogs. Foto: Projektbüro Innenstadt / Christian Burmester

Die Veranstaltung startete mit einem Begrüßungstalk mit Özlem Ünsal (Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung) und Carl Zillich (Geschäftsführung Projektbüro Innenstadt Bremen) über den Wandel der Bremer Innenstadt. "Es ist spannend zu sehen, wie sich die Akteurslandschaft in der Innenstadt bereits gewandelt hat. Neben den bekannten, und weiterhin wichtigen Handelnden vor Ort etablieren sich mehr und mehr Menschen und Einrichtungen, die man vor einigen Jahren noch nicht mit der klassischen Entwicklung des Zentrums in Verbindung gebracht hätte. Das ist ein Verdienst unseres Innenstadtkonzepts und auch des Projektbüros. Aber es ist auch ein Zeichen der Zeit. Unsere Innenstadt bietet grundsätzlich hervorragende Voraussetzungen, um ein Ort für Alle zu sein." sagte Senatorin Özlem Ünsal. Carl Zillich betonte, dass Innenstadt uns alle etwas angeht: "Nicht nur fordern, sondern selbst anpacken, um die Innenstadt neu aufzustellen – das tun schon heute viele unterschiedliche Menschen in Bremen. Um diese Kräfte zu vereinen und die geteilte Verantwortung in konkrete Zusammenarbeit zu überführen, sind wir hier zusammengekommen."

Der Impulsvortrag des Urbanisten und Stadtforschers Dr. Julian Petrin "Von der City zur Mitte" zeigte anhand konkreter Beispiele aus anderen Städten, wie ein neues und ko-kreatives "Betriebssystem" für die Innenstadt aussehen könnte, wenn neue und vorhandene Akteure sich auf eine gemeinsame Agenda verständigen können. Seit über 20 Jahren erarbeitet Petrin mit seinem Büro Urbanista ko-produzierte Zukunftsbilder und Strategieprozesse und ist Experte für die Zusammenarbeit in Stadtentwicklungsprozessen.

Fast 200 Personen kamen zum binnenstadt-Dialog. Foto0: Projektbüro Innenstadt / Christian Burmester
Fast 200 Personen kamen zum binnenstadt-Dialog. Foto0: Projektbüro Innenstadt / Christian Burmester

In vier Projekt-Talks stellten Innenstadt-Handelnde sich und Ihr Engagement in der Innenstadt vor: Den Auftakt machten Angela Waerdt und Timo Rolbiecki vom Bürger:innenrat Stadtraum Centrum Bremen (BSCB). Authentisch berichten sie über den Ablauf der Sitzungen und Lehren aus der Zusammenarbeit. Der BSCB besteht seit dem vergangenen Jahr und ist ein Pilotprojekt, in dem los- und zufallsbasierte Beteiligung erstmals in Bremen zu Themen des öffentlichen Raumes angewendet wird. Im Anschluss stellte Melanie Landahl, Geschäftsführerin Immobilien der Joh. Jacobs & Co. Gruppe, mit dem Balgequartier eins der aktuell größten Projektentwicklungen in der Innenstadt vor - ein gelungenes Beispiel für das dringend erforderliche private Engagement im Transformationsprozess. Renate Heitmann, Geschäftsführerin der bremer shakespeare company, berichtete unter anderem von Kunst und Kultur am Theaterberg in den Walllanlagen und machte deutlich, mit welcher Sensibilität Kulturprojekte einen Beitrag im Centrum leisten können. Als viertes Projekt stellten Sonja Broy, Mitarbeiterin im Projektbüro Innenstadt und Anna Müller, ehrenamtlich engagiert im Projekt "moyo – Herz der Stadt", das "Umzu" am Hanseatenhof vor. Auf 50 Quadratmetern des dortigen Marktpavillons finden Schülerinnen und Schüler, Studierende, Kreative, Vereine und Kollektive Raum für öffentliche und kostenfreie Workshops, Lesungen, Ausstellungen und mehr. Beide betonten die Wichtigkeit des Ortes, da hier erstmals in der Bremer Innenstadt auch die Vielfalt und der Ideenreichtum der Bremer Zivilgesellschaft sichtbar werde.

Im Anschluss konnten sich Teilnehmende und Aktive auf dem "Spielfeld" treffen. In insgesamt zwölf kleinen Feldern bestand die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und Fragen zu stellen. Mit dabei waren:

  • David Bartusch, Open Space Domshof
  • Louisa Brüssermann und Jule Immel, Kreativ- und Trödelmarkt "Bonusmarkt"
  • Jan Casper-Damberg, Projektbüro Innenstadt Bremen und ZIZ (Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren)
  • Philine von Düszeln, (Con)temporary Crafts Studio
  • Lukas Henneböhl, AAA GmbH, über das "Umzu"
  • Stephan Kreutz, Pfarrer Unser Lieben Frauen Kirche und der Kulturkirche St. Stephani
  • Melanie Landahl, Geschäftsführerin Immobilien Joh. Jacobs & Co. (AG & Co.) KG über das Balgequartier
  • Susanne Nolte, Leitung Fachbereich Gesundheit und Stellvertretende Direktorin der VHS über das "Forum Küche"
  • Birgit Olbrich, Ortbeirat Mitte (stellvertretende Beiratssprecherin)
  • Maimuna Sallah, Schwarze Kinderbibliothek
  • Jens Ristedt, Vorstandsvorsitzender der City Initiative Bremen Werbung e.V.
    Karin Take, Standortberatung Innenstadt bei der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB)

In der letzten Stunde der Veranstaltung wurden die Teilnehmenden aufgefordert, ihre Meinung bei der Fishbowl-Diskussion zum Thema Vielfalt einzubringen. Davon machten ganz unterschiedliche Menschen gebrauch und näherten Ihre Sichtweisen auf Lösungsansätze einander an. Carl Zillich resümiert: "Innenstadt ist ein Gemeinschaftswerk und gelingt nur, wenn wir das Engagement Vieler zulassen. Wir sollten daher mehr miteinander reden, nicht übereinander. Wir haben gemeinsame Ziele! Dafür brauchen wir Räume und den Mut auf allen Seiten verschiedene Nutzungen unter realen Bedingungen auszuprobieren".

Die Veranstaltungsserie binnenstadt Dialog ist Teil der neuen Kommunikationsmaßnahmen zur Innenstadt. Mit dem Claim "Nicht mehr Dein Centrum?" macht seit Anfang Juni eine neue Imagekampagne neugierig auf den Wandel in der Innenstadt. Dabei kommt der Titel "binnenstadt" aus dem bekannten Spruch der Bremer Kaufleute "buten un binnen, wagen un winnen" – mit dem entsprechenden Wagemut will das Projektbüro Innenstadt die Entwicklungen vorantreiben, Prozesse transparent kommunizieren und Lust auf den Wandel in der Innenstadt machen. Mit "binnenstadt" soll erstmals eine übergreifende Plattform für die Innenstadtentwicklung entstehen, auf der vielfältige Interessen an einer Veränderung der Innenstadt abgebildet werden. Die vierteilige Veranstaltungsserie binnenstadt Dialog wird mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" (ZIZ) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.

Wer mehr über die Entwicklung der Innenstadt und die Arbeit des Projektbüros wissen möchte, findet online die passenden Informationen unter www.binnenstadt.de.

Der nächste binnenstadt Dialog "#3 Alt wird neu?" thematisiert die nachhaltige Bestandsentwicklung in der Innenstadt und findet am 18. September statt. Eine Anmeldung ist ab ca. vier Wochen vor der Veranstaltung unter www.binnenstadt.de möglich.

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